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 GESCHICHTE

 DAS INNERE DER BASILIKA
 

Die Basilika von Santa Maria Maggiore liegt auf dem Esquilinhügel. Sie ist eine der vier Patriarchalbasiliken Roms und die einzige, die eine frühchristliche Struktur bewahrt hat. Eine Legende besagt, daß die Jungfrau Maria die Anweisung gegeben hat, ihre Kirche solle auf dem Esquilin gebaut werden. Angeblich hatten der Patrizier Johannes und Papst Liberius einen Traum, daß die Jungfrau Maria ihnen gesagt hätte, sie sollten die Kirche zu ihren Ehren genau an dieser Stelle bauen. Am Morgen des 5. August war der Esquilinhügel auf wunderbare Weise von Schnee bedeckt. Der Papst steckte den Grundriß der Kirche ab, und Giovanni sorgte für die nötigen Mittel zu ihrem Bau. Von dieser Kirche bleibt uns gar nichts erhalten, außer einem Zitat im Liber Pontificalis, in dem steht, daß Papst Liberius sagt: "Fecit Basilicam nomini suo iuxta Macellum Liviae".

Auch die letzten Ausgrabungen haben uns leider nichts von dem zurückgegeben, was einst das antike Bauwerk war. Bei diesen Ausgrabungen sind jedoch wichtige archäologische Funde ans Licht gekommen. Zum Beispiel ein wunderbarer Kalender aus dem 2. – 3. Jahrhundert n. C. und alte römische Mauern die zum Teil im Museum zu besichtigen sind. Der Glockenturm – in romanischem Stil erbaut – ist 75 Meter hoch und somit der höchste von Rom. Papst Gregor XI., der aus Avignon nach Rom zurückkehrte, baute diesen Turm, der 5 Glocken trägt. Eine dieser Glocken, die sogenannte "Einsame" , erklingt jeden Abend um 21.00 Uhr mit einem unvergleichlichen Läuten, ein Mahnruf an alle Gläubigen. Wenn man die Vorhalle betritt, sieht man rechter Hand die Statue Philipps IV. von Spanien, einen Wohltäter der Basilika. Der Entwurf stammte von Gian Lorenzo Bernini, die Statue selber wurde aber von Girolamo Lucenti gestaltet.

In der Mitte sieht man die große Bronzetür, die von Ludovico Pogliaghi 1949 geschaffen wurde. Auf der Tür erkennt man Episoden aus dem Leben der Jungfrau, die Propheten, die Evangelisten und die vier Frauen, die im Alten Testament auf Maria vorausweisen. Auf der linken Seite befindet sich die Heilige Pforte, die der Papst am 8. Dezember 2001 gesegnet hat. Der Bildhauer dieser Tür ist Luigi Mattei, und sie wurde seitens des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem gestiftet.

In der Mitte sieht man den auferstandenen Christus; das Modell stammte vom Turiner Grabtuch. Dieser Christus erscheint der Jungfrau Maria, die als Salus Populi Romani dargestellt ist. Links oben sieht man eine Episode aus den apokryphen Evangelien, die sogenannte Ankündigung am Brunnen. Rechts ist eine Abbildung des Pfingstereignisses. Auf der linken Seite unten sieht man das Konzil von Ephesus, das Maria als THEOTOKOS proklamierte. Auf der rechten Seite sieht man das Zweite Vatikanische Konzil, das Maria als Mater Ecclesiae ehrte. Das Wappen von Papst Johannes Paul II. und sein Wahlspruch sind oberhalb abgebildet. Die zwei unteren Wappen gehören Kardinal Furno und dem Orden vom Heiligen Grab zu Jerusalem.

Die aktuelle Basilika stammt aus dem 5. Jahrhundert. Der Bau dieser Basilika ergab sich nach dem Konzil von Ephesus im Jahre 431 n. C. Maria wurde als Theotokos, Mutter Gottes, proklamiert. Die Basilika wurde vom Papst Sixtus III., Bischof von Rom, gestiftet. Am Eingang gewinnt man sofort den Eindruck von Größe durch das Leuchten des Marmors und durch den Reichtum der Ausstattung. Der monumentale Effekt ergibt sich aus der Form, der Struktur und der Harmonie zwischen den verschiedenen Architekturelementen. Sie wurde nach den Prinzipien des sogenannten „eleganten Rhythmus“ von Vitruv gebaut. Die Basilika ist dreischiffig und durch zwei Reihen von kostbaren Säulen getrennt . Auf diesen Säulen befindet sich ein kunstvolles Fries, das heute zur Apsis hin durch den späteren Bau der Seitenkapellen – Cappella Sistina und Cappella Paolina – unterbrochen ist. Die Decke ist von Säulen getragen und die Wände waren einst von Fenstern durchbrochen . Die meisten Fenster sind jetzt zugemauert und nur wenige sind frei geblieben. Wo sich einst die Fenster befanden, sind jetzt Fresken. In diesen Fresken werden Szenen aus dem Leben Marias dargestellt. Oberhalb der Fenster und der Fresken befindet sich ein Holzornament mit wertvollen Schnitzereien. Es sind von Putten gerittene Stiere dargestellt . Dieses Ornament geht harmonisch in den Rahmen der Decke über. Die Stiere sind die Symbole der Familie Borgia , und die Wappen der Päpste Calixtus III. und Alexander VI. (die zwei Borgia- Päpste) befinden sich im Zentrum der Decke. Es ist noch unklar, wie sich Calixtus III. an diesem Bauwerk beteiligt hat. Gewiß haben wir dieses Bauwerk Papst Alexander VI. zu verdanken, der schon vor seiner Ernennung zum Papst an dieser Basilika wirkte. Die Decke wurde von Giuliano da Sangallo entworfen und von seinem Bruder Antonio ausgeführt. Die Tradition besagt, daß Isabella und Ferdinand von Spanien dem Papst Alexander VI. das erste Gold aus Amerika schenkten und dieser es für die Dekoration aus Gold in der Basilika benutzte. Der Mosaikfußboden, der sich vor unseren Füßen erstreckt , wurde im XII. Jahrhundert von den Marmormeistern Cosmas ausgeführt und Eugenio III. gewidmet. Der Fußboden wurde von zwei adligen Römern gestiftet (Scoto Paparoni und sein Sohn Giovanni). Das einzigartige an der Basilika von Santa Maria Maggiore sind jedoch die prachtvollen Mosaiken aus dem 5. Jahrhundert. Sixtus III. hat sie veranlaßt. Die Mosaiken erstrecken sich über das Hauptschiff bis hin zum Triumphbogen. Die Mosaiken, die sich im Hauptschiff befinden, stellen vier Zyklen der Heilsgeschichte dar. Die Hauptdarsteller sind Abraham, Jakob, Moses und Josua. In ihrer Einheit möchten sie Gottes Versprechen und Hilfe bezeugen, das jüdische Volk in das gelobte Land zu führen. Die Erzählung befolgt nicht der ursprünglichen Chronologie, sondern fängt auf der linken Wand in der Nähe des Triumphbogens mit dem Opfer von Melchisedek an. In dieser Szene ist der Einfluss der römischen Ikonographie sehr ausgeprägt. Melchisedek, König und Priester zugleich, wird als der Opfernde dargestellt. Abraham ist als Senator gekleidet. Diese Szene erinnert sehr an die Statue des Marc Aurel auf dem Kapitol. Die anderen Szenen stellen weitere Episoden aus dem Leben Abrahams dar. Man hat lange Zeit angenommen, das jede abgebildete Szene für sich steht. Nach langen und umfangreichen Studien hat man festgestellt, daß die Anordnung durchdacht und gewollt war. Die Szene mit Melchisedek dient als Verbindung zwischen dem Hauptschiff und dem Triumphbogen, in dem die Kindheit von Christus König und Priester dargestellt wird. Dann beginnt die Erzählung mit Abraham, die wichtigste Person im Alten Testament . Gott verspricht ihm ein großes, machtvolles Reich. Dann ist Jakob an der Reihe. Gott erneuert ihm sein Versprechen. Moses wird das "auserwählte" Volk aus der Sklaverei befreien. Josua wird dieses Volk in das gelobte Land führen. Der Weg schließt mit zwei weiteren Szenen: In der einen Szene sieht man David, der die Bundeslade nach Jerusalem bringt, und in der zweiten Szene sieht man den Tempel in Jerusalem von Salomon erbaut. Aus Davids altem Geschlecht stammte Christus, dessen Kindheit im Triumphbogen dargestellt wird. Die Episoden sind den apokryphen Evangelien entnommen.

Im Jahre 1995 gestaltete Giovanni Hajnal ein neues Glasfenster in der Rosette der Hauptfassade. Die abgebildete Szene beschreibt das Zweite Vatikanische Konzil, in dem Maria, Tochter Zions, als Verbindungsring zwischen der Kirche, dem Alten und dem Neuen Testament erscheint. Das Alte Testament ist durch den siebenarmigen Leuchter und das Neue Testament durch den Kelch mit der Eucharistie symbolisiert.

Der Triumphbogen ist in vier Felder unterteilt: Oben links sieht man die Verkündigung, in der Maria wie eine römische Prinzessin erscheint. Sie hält eine Spindel in ihrer Hand, mit der Sie ihren roten Schleier spinnt . Die Erzählung wird durch die Episode der Verkündigung Josephs fortgesetzt, danach folgen die Huldigung durch die Heiligen Drei Könige und der Kindermord von Bethlehem. In dieser letzten Szene sollten wir die Figur mit dem blauen Mantel betrachten, die den anderen Frauen den Rücken zeigt. Es handelt sich um die heilige Elisabeth die mit dem kleinen Johannes in ihren Armen dabei ist zu fliehen. Auf der rechten Seite sieht man die Darstellung im Tempel, die Flucht nach Ägypten , das Zusammentreffen der heiligen Familie mit Aphrodisius, Gouverneur der Stadt Sotine. In den apokryphen Evangelien steht, daß, als Jesus nach Ägypten in die Stadt Sotine kam, die 365 Götzenbilder auf dem Kapitol zusammenbrachen. Aphrodisius ist erschrocken über dieses Wunder und erinnert sich an das Ende des Pharaos, so daß er zusammen mit seinem Heer der heiligen Familie entgegenreitet, um das Kind anzubeten, weil er dessen Göttlichkeit erkannt hat. Die letzte Szene beschreibt die Heiligen Drei Könige in der Gegenwart von Herodes. Zu Füßen des Triumphbogens sieht man die zwei Städte Bethlehem und Jerusalem, jeweils links und rechts. Bethlehem ist die Stadt, in  der Jesus zur Welt kommt und wo seine erste Epiphanie stattfindet. Jerusalem ist die Stadt in der Jesus stirbt und wieder aufersteht. (Hier besteht eine Verbindung zum Thema der Apokalypse. Es ist ein Hinweis auf den Tag, an dem Jesus wiederkommt und das Ende aller Tage. Dieser Umstand wird durch den leeren Thron in der Mitte des Bogens dargestellt. Neben dem Thron sieht man auf beiden Seiten Petrus und Paulus . Der erste wurde von Jesus auserwählt, um  den Juden die gute Nachricht zu verkünden. Paulus hingegen sitzt zwischen den Heiden.) Alle zusammen bilden die Kirche, die von Petrus geleitet wird. Sixtus III. ist sein Nachfolger. In diesem Sinne ist er "Episcopus plebi Dei" und aus diesem Grunde kann er das Volk Gottes bis zur Stadt Jerusalem im Himmel begleiten. Im 13. Jahrhundert beschließt der erste Franziskanerpapst Nikolaus IV., die Apsis zu zerstören. Sie wird einige Meter dahinter neu aufgebaut, um Platz für einen Chor zu gewinnen. Die neue Apsisdekoration wurde von einem gewissen Franziskaner Jacopo Torriti geschaffen. Das Ganze wurde von den Kardinälen Giacomo und Pietro Colonna gestiftet.

Das Mosaik von Torriti gliedert sich in zwei Abteilungen: In der Wölbung der Apsis ist die Krönung der Muttergottes abgebildet. Christus und Maria befinden sich in einem großen Kreis und sitzen auf einem großen Thron, der wie ein orientalischer Diwan aussieht. Der Sohn setzt der Mutter eine juwelenbesetzte Krone auf das Haupt. Das Mosaik stellt Maria nicht nur als die Muttergottes dar, sondern als die Mutter Kirche, die Braut des Sohnes. Zu ihren Füßen befinden sich die Sonne und der Mond und um sie herum der Chor der huldigenden Engel. Hinzu kommen auf der linken Seite der heilige Petrus und Paulus, der heilige Franziskus und Papst Nikolaus IV. Auf der rechten Seite Johannes der Täufer, der Evangelist Johannes, der heilige Antonius und der Wohltäter Kardinal Colonna.

In dem restlichen Teil der Apsis sieht man ein Traubendekor, das aus zwei Stämmen links außen und rechts außen aufsprießt. Auf dem Streifen am Sockel der Apsis sind Szenen aus dem Leben Marias dargestellt. Sie sind rechts und links von der "Dormitio" (der "Entschlafung" Marias) aufgereiht, die genau unter dem Bild der Krönung angeordnet ist. Diese Art, den Tod der Jungfrau Maria darzustellen, ist typisch für die byzantinische Ikonographie. Nach den Kreuzzügen verbreitete sich jedoch diese Kunst in der ganzen westlichen Welt. Die Jungfrau liegt auf dem Bett, und die Engel sind im Begriff, den Blick der Apostel von ihrem Körper abzuwenden. Christus nimmt ihre weiße Seele in seine Arme. Diese Seele wird schon im Himmel erwartet. Der Künstler Torriti fügt  weitere Figuren hinzu. Es handelt sich um zwei Franziskanermönche und einen Laien mit einer Kopfbedeckung aus dem 12. Jahrhundert. Papst Benedikt XIV. ließ eine prachtvolle Statue vom Mancini unterhalb der "Dormitio" aufstellen. Zwischen den ionischen Säulen unterhalb der Mosaiken , hat Fuga die Basreliefs von Mino del Reame angebracht . Die dargestellten Szenen sind die folgenden: Die Geburt Jesu, das Schneewunder, die Gründung der Basilika, Mariä Himmelfahrt; die Anbetung der Könige. Der Baldachin auf dem Hauptaltar ist ebenfalls von Fuga. Vor dem Altar befindet sich die Confessio. Papst Pius IX. hat diese Confessio gewollt und der Künstler Vespignani hat sie gestaltet. In ihrem Inneren wird die Reliquie der Krippe aufbewahrt.

Der Reliquienschrein ist aus Kristall, er hat die Form einer Krippe, und die Tradition besagt, daß er einige Holzstücke enthält, die der Futterkrippe entstammen, in die das Jesuskind gelegt wurde. Der Reliquienschrein wurde von Valadier angefertigt und vom portugiesischen Botschafter geschenkt. Die Statue von Papst Pius IX. (der Papst des Dogmas der Unbefleckten Empfängnis) steht in diesem tiefer liegenden Bereich. Der Bildhauer war Ignazio Jacometti, der diesen Wunsch von Papst Leo XIII. im Jahre 1883 verwirklichte.

Der Fußboden

Beim Betreten der Basilika beeindruckt den Besucher der prachtvolle Fußboden. Dieser Mosaikfußboden hat etwas ganz Besonderes und wurde von den Marmormeistern Cosmas angefertigt. Von diesen Brüdern stammte der Name "Cosmatische Fussböden " (13. Jahrhundert).

Die Kapelle Cesi

Unter dem Auftrag von Kardinal Paolo Emilio Cesi und sein Bruder Federico wurde der Bau dieser Kapelle im Jahre 1560 verwirklicht. Der Künstler ist uns bis heute nicht bekannt. Man nimmt an, daß die Kapelle von Guidetto Guidetti entworfen wurde, in Zusammenarbeit mit Giacomo della Porta.

Regina Pacis

Die Statue der Regina Pacis ist von Guido Galli. Papst Benedikt XV. hatte den Wunsch, diese Statue anfertigen zu lassen, aus Dankbarkeit, daß der Erste Weltkrieg zu Ende ging. Wenn man genau hinschaut, kann man eine gewisse Traurigkeit im Gesicht der Madonna bemerken. Sie sitzt auf ihrem Thron und ist "Königin des Friedens und Herrscherin des Universums".

Die Sforza Kapelle

Neben dem Eingang der Kapelle stehen zwei Grabsteine als Erinnerung daran, daß die Kapelle dank Kardinal Guido Ascanio Sforza di Santafiora und seinem Bruder Kardinal Alessandro Sforza Cesarini erbaut wurde. Der Kardinal selber hat die Dekorationsarbeiten im Jahre 1573 geleitet. Vasari schreibt, daß Michelangelo Buonarroti den Plan gezeichnet hat. Michelangelo selber hat uns zwei Skizzen hinterlassen, in denen man den ursprünglichen Plan genau sieht, mit der Ellipse an den Seiten und einem rechteckigen Raum für den Altar. Gerolamo Siciolante da Sermoneta (1521 – 1580) ist der Künstler, der die Grabstätten und die Altartafel (1573) geschaffen hat. Am Anfang seiner künstlerischen Laufbahn war er stark vom römischen Manierismus und von Künstlern wie Perin del Vega beeinflußt. Im Laufe der Zeit jedoch, wendete sich seine Kunst in Richtung der archaischen, naturnahen und intellektuellen Klassik. Die Altartafel, die er angefertigt hat, stellt Mariä Himmelfahrt dar. Die Aufteilung der verschiedenen Felder ist sehr gut organisiert und der Durchgang zwischen Erde und Himmel wirkt sehr harmonisch. Die Figur Marias sitzt diskret da in der Haltung des Gebets.

Grabmal des Bernini

"Die adelige Familie Bernini , wartet hier auf ihre Auferstehung"

Man ist fast enttäuscht, wenn man die Einfachheit des Grabes von Bernini sieht. Er war einer der größten Genies seiner Zeit. In seinem Leben hat Bernini nicht nur die Wünsche seiner päpstlichen Auftraggeber erfüllt, sondern hat seine Werke immer mit großen, reichen religiösen Gefühlen und seinem tiefen Glauben  gefüllt. Bevor er starb, hatte er noch Zeit, seine neun Kinder zu segnen: 5 Mädchen und 4 Jungen. Einer davon war schon Kanoniker in Santa Maria Maggiore. Er selber erhielt den päpstlichen Segen, bevor er im Alter von 82 Jahren am 28. September 1680 starb.


Die heilige Krippe

Gegenüber der tiefer liegenden Rundung der Confessio mit der Statue von Pius IX. (unter seinem Wappen) befindet sich eine sehr kostbare Reliquie, bekannt mit dem Namen "Heilige Krippe". Sie zeigt sich dem Gläubigen in einer kostbaren, ovalen Urne aus Kristall und Silber von Valadier.

Die "Krippe" von Arnolfo di Cambio

Das anrührende und heilige Bild einer "Krippe", in Erinnerung an ein verehrungswürdiges Ereignis, hat seinen Ursprung in der Zeit Papst Sixtus' III. (432/40), der in der ursprünglichen Basilika eine der sich in Bethlehem befindlichen "Geburtsgrotte" ähnliche Darstellung schuf.

Die zahlreichen Pilger, die aus dem Heiligen Land nach Rom zurückkehrten, brachten als Geschenk kostbare Fragmente vom Holz der Heiligen Wiege (cunabulum) mit. Die Krippenreliquie wird heute im vergoldeten Reliquiar der Confessio aufbewahrt.

Die Heilige Grotte Sixtus' III. lag in den folgenden Jahrhunderten mehreren Päpsten sehr am Herzen, bis Papst Nikolaus IV. im Jahr 1288 Arnolfo di Cambio eine Skulptur der "Geburt Christi" in Auftrag gab.

In der Basilika ist vieles erneuert und verändert worden, und als Papst Sixtus V. (1585/90) im rechten Seitenschiff eine neue, große Kapelle errichten wollte, nämlich die Cappella Sixtina, wies er 1590 den Architekten Domenico Fontanta an, die antike "Krippenkapelle" mit den noch erhaltenen Skulpturen von Arnolfo di Cambio dorthin zu verlagern.

Die Heiligen Drei Könige, mit Kleidern und Schuhen im eleganten, einfachen gotischen Stil, und der Heilige Josef betrachten erstaunt und ehrfürchtig das Wunder des Kindes in den Armen der Madonna (von P. Olivieri), erwärmt vom Atem des Ochsen und des Eselchens.

 
 

© 2006 Basilica Papale Santa Maria Maggiore