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  DAS ARCHIV VON SANTA MARIA MAGGIORE

ARCHIV
 

Unter den Kulturgütern nimmt das Archiv von Santa Maria Maggiore einen wichtigen und herausragenden Platz ein. Das neue Archiv Liberianum wird den Ansprüchen an eine historisch bedeutsame Studieneinrichtung gerecht werden, wenn es sich heute den Forschern aus aller Welt runderneuert in Räumlichkeiten, Ausstattung und Leitung präsentiert.

Bevor aber eine Beschreibung der neuen Einrichtung des Archivs folgt, ist es angebracht, zunächst jene Geschichtsabschnitte in groben Zügen zusammenzufassen, die ab dem Jahre 1650 seine Entwicklung am wirkungsvollsten geprägt haben.

In der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts erlangte das Archiv von Santa Maria Maggiore, das nach uralter Tradition immer der Abteilung des Camerlengo oder des Sekretärs des Kapitels zugeordnet war, einen Status der Unabhängigkeit, als es innerhalb des Verwaltungsapparats der Basilika zu einer autonomen Abteilung des Kapitels umgestaltet wurde. Der starke Zuwachs an Dokumenten eine Entwicklung der vorangegangenen Jahre machte die Loslösung des Archivs von jeder anderen Abteilung unumgänglich und es vor allem notwendig, die Leitung einem kanonischen Archivar anzuvertrauen, dem in der Regel Koadjutoren zur Seite gestellt wurden.

Seit jenem fernen Datum bis zum heutigen Tag hatten das Amt ungefähr achtzig Archivare inne, und es ist ihrem Wirken, ihrer Leidenschaft und ihrer Kompetenz zu verdanken, daß wir nach über vier Jahrhunderten in der Lage sind, Ereignisse und Vorfälle der Vergangenheit nachzuvollziehen.

Zu den ersten, die eine sichtbare Spur von der komplexen Verzeichnung der Urkunden hinterließen, welche 1655 im Kapitel der Basilika vorhanden waren, gehört Giovanni Muti, Autor eines kleinen Verzeichnisses, das, bestehend aus neun Heftchen, eine sorgfältige und detallierte Analyse der aufbewahrten Dokumente liefert. Nachdem das Archiv bereits von bedeutenden Gelehrten der Vergangenheit wie Antonio Gentili (1731), Francesco Ascevolini (1764) und Giovanni Lercari (1765) geordnet worden war, legte Luigi Pericoli die Archivstruktur in den Jahren 1861 bis 1863 neu fest.

Zwischen dem letzten Viertel des 19. und dem Anfang des 20. Jahrhunderts kamen in die Räume, die bereits den enormen Aktenbestand des Kapitelarchivs beherbergten, viele weitere Dokumente hinzu; unter ihnen die Unterlagen des Archivs der Sixtinischen Kapelle, die des Collegio Paolino, die des Collegio dei Beneficiati und circa 120 Partiturhandschriften der Cappella Musicale.

Im Mai 1939 wurde der alte Aktenbestand des Archivs Liberianum, der bis einschließlich ins 15. Jahrhundert zurückreicht, auf Weisung seiner Heiligkeit Papst Pius XI. in die Vatikanische Bibliothek überführt, wo er als Fondo Santa Maria Maggiore verzeichnet wurde.

Nach zahlreichen Umlagerungen im Laufe des vergangenen Jahrhunderts fand das Archiv im Dezember 1970 eine angemessene Unterbringung in einem Appartement im Zwischengeschoß. Einige Schriften von Pater Jean Coste, der vom damaligen Oberarchivar Monsignore Angelo Martinelli den Auftrag erhalten hatte, den gesamten Fundus neu zu ordnen, geben uns einen Einblick in diese Räumlichkeiten, die trotz der niedrigen Deckenhöhe angemessenen und ausreichenden Platz boten, um die Akten sorgfältig und gepflegt zu lagern.

Um die ungeeigneten Holzregale zu ersetzen, die Coste als zu hoch, unbequem und wurmstichig beschreibt, wurden neue Metallregale angeschafft, die ganz und gar den damaligen Kriterien eines modernen Archivs entsprachen. Die gesamte Metallstruktur, die über 280 Regale umfaßte und sich an den Wänden von sechs verschiedenen Räumen erstreckte, beinhaltete den gesamten Aktenbestand, der von Coste neu geordnet und katalogisiert worden war. Damit wurden zum ersten Mal die alten Archivverzeichnisse durch ein aktualisiertes topographisches Findbuch ersetzt, in dem für jede Akte der Regalstandort und die Beschaffenheit des Archivmaterials notiert waren.

In diesem Findbuch, das mit einem alphabetischen Namensregister versehen war, welches die Recherche optimieren sollte, wurde jedoch der älteste Aktenbestand aufgrund der von Papst Pius XI. veranlassten Umlagerung in den Vatikan nicht erfasst.

Ungefähr sechs Jahre nach dessen Unterbringung im Zwischengeschoß trugen Erfordernisse verschiedener Art zu einem weiteren Ortswechsel des Archivmaterials bei, das in einige Räume in der Nähe der Sala dei Papi umgelagert wurde Räumlichkeiten, die nun seinen endgültigen Sitz bilden. Leider führte der wiederholte Ortswechsel des Archivs zum Verlust des von Coste ausgearbeiteten topographischen Findbuches.

Diese unangemessene Situation dauerte bis zum Jahr 1993 an, als der damalige Erzpriester der Patriarchalbasilika, Kardinal Ugo Poletti, den Oberarchivar Monsignore Elio Venier mit der Erarbeitung eines neuen Inventars und der endgültigen Katalogisierung des gesamten Aktenbestands beauftragte.

Im Zusammenhang mit der Inventarisierung und Katalogisierung des Bestands hat der Technische Dienst des Vatikans auch erhebliche räumliche Veränderungen vorgenommen. Auch heute, in einer Phase der Erweiterung unter der Aufsicht des gegenwärtigen Oberarchivars Monsignore Michele Jagosz, werden diese Räume sowohl den Prinzipien der Konservierung und Erhaltung der Akten als auch ihrer Wertschätzung und Verwendbarkeit gerecht.

Gliederung des Bestandes

Seit der letzten Neuordnung der Akten verteilt sich der Besitz des Archivs Liberianum über ca. 320 bis 350 Regalmeter und bildet unterschiedliche Teilbestände.

Kapitelarchiv:

Archiv des Collegio dei Beneficiati und der Chierici Beneficiati


Kataloge und Nachweisinstrumente;
Verwaltungsakten;
Kataster;
Präbenden;
Instrumenta;
Kongregationen;
Konstitution;
Buchhaltung des Kapitels;
Buchhaltung der vier Mensen;
Prozesse;
Erfüllung der Pflichten des Kapitels;
Sakristei;
Erbe;
Kaplanspfründe;
Vereinigte Kirchen;
Liturgische Bücher;
Verschiedenes;
Historisches (Historia Basilicae Liberianae S.M. Majoris)
 


Kataloge und Nachweisinstrumente;
Instrumenta;
Protokolle;
Buchhaltung;
Prozesse;
Kongregationen;
Miszellen;
Pflichterfüllung;
Verschiedenes;

Archiv des Collegio Paolino in der Cappella Borghese

Archiv der Sixtinischen Kapelle

 
Kataloge und Nachweisinstrumente;
Päpstliche Bullen;
Statuten;
Kongregationen;
Pflichterfüllung;
Besitzstand;
Buchhaltung;
Prozesse;
Inventare;
Legate;
Miszellen;
Liturgische Bücher;
San Lorenzo in Lucina;
Verschiedenes;


Prozesse;
Abteien;
Briefe;
Buchhaltung;
Verschiedenes;
Instrumenta;
Erfüllung der Pflichten der Kollegs;
Tageszeitungen;

Archiv Opera Pia di Spagna

Archiv der Cappella Musicale

Buchhaltung;
Korrespondenz;
Pflichterfüllung;
Auszahlung von Pensionsgeldern;
Historische Dokumente;
Gemälde der Schutzheiligen;
Verschiedenes


Kapellmeister;
Buchhaltung;
Pflichterfüllung;
Noten;
Eigene Dienste;
Miszellen;
Sechzehntes Jahrhundert;

Archiv der Karten und topographischen Papiere

Namensarchiv der Kanoniker und Beneficiati-Kleriker


Gebiet von Aguzzanello;
Gebiet von Calchericola;
Gebiet von Carcaricola;
Gebiet von Cervaro;
Gebiet von Ficulle;
Gebiet von Fiscale;
Gebiet des Forno di Santa Maria Maggiore;
Gebiet von Paternò;
Gebiet von Quarticciolo;
Gebiet von Salonicino;
Gebiet von Salone;
Gebiet von San Basilio;
Gebiet von Tor Bella Monaca;
Weinberge und verschiedene Gärten;
Verschiedene Besitztümer im Stadtgebiet;
 

 

Archiv: archivio.smm@basilica.va

 
 

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