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CELEBRAZIONE EUCARISTICA DEL SANTO PADRE CON I SUOI EX-ALLIEVI (CASTEL GANDOLFO, 30 AGOSTO 2009), 14.09.2009


CELEBRAZIONE EUCARISTICA DEL SANTO PADRE CON I SUOI EX-ALLIEVI (CASTEL GANDOLFO, 30 AGOSTO 2009)

OMELIA DEL SANTO PADRE

TRADUZIONE IN LINGUA ITALIANA  

Pubblichiamo di seguito l’omelia che il Santo Padre Benedetto XVI ha pronunciato nel corso della Celebrazione Eucaristica con il circolo dei suoi ex-allevi - riuniti nel cosiddetto Ratzinger Schülerkreis - domenica 30 agosto nella Cappella del Centro Mariapoli a Castel Gandolfo:

OMELIA DEL SANTO PADRE

Liebe Brüder und Schwestern!

Im Evangelium begegnet uns eines der Grundthemen der religiösen Geschichte der Menschheit: die Frage der Reinheit des Menschen vor Gott. Wo der Mensch Gottes ansichtig wird, da erkennt er auch, daß er verschmutzt ist und sich in einem Zustand befindet, in dem er zu dem Heiligen nicht hinzutreten kann. So steht die Frage auf, wie er rein werden, wie er sich von dem Schmutz befreien kann, der ihn von Gott trennt. Auf diese Weise sind in den verschiedenen Religionen Reinheitsriten, Wege der inneren und äußeren Reinigung entstanden. Im Evangelium des heutigen Tages begegnen wir Reinigungsriten, die in der alttestamentlichen Überlieferung wurzeln, aber doch in einer ganz einseitigen Weise gehandhabt werden. So werden sie nicht mehr zur Öffnung des Menschen zu Gott, zu Wegen der Reinigung und Heilung, sondern Elemente eines autonomen Systems von Verrichtungen, das geradezu Spezialisten erfordert, um wirklich erfüllt werden zu können. Das Herz des Menschen wird nicht mehr berührt. Der Mensch, der sich in diesem System bewegt, fühlt sich entweder verknechtet oder aber verfällt dem Stolz, sich selbst gerecht machen zu können.

Die liberale Exegese sagt, in diesem Evangelium komme zum Vorschein, daß Jesus Kult durch Moral ersetzt habe. Er habe den Kult mit all seinen vergeblichen Verrichtungen beiseitegeschoben. Das Verhältnis zwischen Mensch und Gott beruhe nun einzig und allein auf der Moral. Wenn es so wäre, würde das bedeuten, daß das Christentum seinem Wesen nach Moralität ist - daß wir selber durch unser moralisches Tun uns rein und gut machen. Wenn wir diese Meinung tiefer bedenken, wird offenkundig, daß dies nicht die ganze Antwort Jesu auf die Frage nach der Reinheit sein kann. Wenn wir die Botschaft des Herrn ganz hören und verstehen wollen, dann müssen wir eben auch ganz zuhören - dürfen uns nicht mit einem Ausschnitt begnügen, sondern müssen auf seine ganze Botschaft achten, das heißt die Evangelien ganz lesen, das ganze Neue Testament und das Alte mit ihm.

Die erste Lesung dieses Tages aus dem Buch Deuteronomium ist ein wichtiger Ausschnitt einer Antwort und führt uns ein Stück weiter. Da hören wir das für uns vielleicht Erstaunliche, daß Israel von Gott selbst eingeladen wird, dankbar und in demütiger Weise stolz zu sein darüber, daß es den Willen Gottes kennt und so weise ist. Gerade in jener Periode hat die Menschheit sowohl im griechischen wie im semitischen Raum nach Weisheit gesucht: nach dem Verstehen dessen, worauf es ankommt. Wissenschaft sagt uns vieles und nützt uns in vielem. Die Weisheit aber ist Erkenntnis des Wesentlichen – Erkenntnis dessen, wozu wir da sind und wie wir leben müssen, damit das Leben recht wird. Die Lesung aus dem Deuteronomium deutet an, daß die Weisheit letztlich mit der Tora identisch ist - mit dem Worte Gottes, das uns aufdeckt, was wesentlich ist, wozu und wie wir leben sollen. Das Gesetz erscheint so nicht als eine Knechtschaft, sondern ist - ähnlich wie in dem großen Psalm 119 - Ursache einer großen Freude: Wir tasten nicht im Dunkeln. Wir suchen nicht vergeblich herum, was das Rechte sein könnte. Wir sind nicht wie Schafe ohne Hirten, die nicht wissen, wo der rechte Weg ist. Gott hat sich gezeigt. Er selbst weist uns den Weg. Wir kennen seinen Willen und damit die Wahrheit, auf die es in unserem Leben ankommt. Zweierlei wird uns da von Gott gesagt: zum einen, daß er sich gezeigt hat und daß er uns den rechten Weg weist. Zum anderen wird gesagt, daß Gott ein hörender Gott ist, uns nahe ist, uns antwortet und uns führt. So ist darin auch das Thema Reinheit angesprochen: sein Wille reinigt uns. Seine Nähe führt uns.

Ich glaube, es lohnt sich, einen Augenblick innezuhalten bei der Freude Israels darüber, den Willen Gottes zu kennen und so mit der Weisheit beschenkt zu sein, die uns heilt und die wir nicht selber zu finden vermögen. Gibt es ein ähnliches Gefühl der Freude über die Nähe Gottes und das Geschenk seines Wortes bei uns, in der Kirche heute? Wer eine solche Freude zeigen wollte, wird schnell des Triumphalismus beschuldigt. Aber es ist ja nicht unsere Tüchtigkeit, die uns den wahren Willen Gottes gezeigt hat. Es ist ein unverdientes Geschenk, das uns zugleich demütig und froh macht. Wenn wir die Ratlosigkeit der Welt vor dem großen Fragen der Gegenwart und der Zukunft bedenken, dann sollte auch in uns die Freude darüber wieder aufbrechen, daß Gott uns unverdient sein Gesicht, seinen Willen, sich selbst gezeigt hat. Wenn diese Freude wieder in uns aufsteigt, dann wird sie auch das Herz der Nichtgläubigen berühren. Ohne diese Freude überzeugen wir nicht. Aber wo diese Freude da ist, hat sie – absichtslos – missionarische Kraft. Denn dann wird sie den Menschen doch zur Frage, ob nicht wirklich hier der Weg zu finden sei - ob nicht diese Freude in der Tat auf die Spur Gottes selber führt.

All dies findet sich noch weiter vertieft in der Lesung aus dem Jakobus-Brief, den uns die Kirche heute vorlegt. Ich liebe den Jakobus-Brief vor allem auch deshalb, weil wir darin Einblick in die Frömmigkeit der Familie Jesu gewinnen. Diese Familie war eine observante Familie. Sie war observant im Sinn der deuteronomischen Freude an der Nähe Gottes, die uns in seinem Wort und Gebot geschenkt ist. Es ist eine ganz andere Art von Observanz, als sie uns bei den Pharisäern des Evangeliums begegnet, die daraus ein veräußerlichtes und verknechtendes System gemacht haben. Es ist auch eine andere Art von Observanz als diejenige, die Paulus als Rabbiner gelernt hatte: Dies war, wie wir aus seinen Briefen sehen, die Observanz eines Spezialisten, der alles kannte und alles wußte; der stolz war auf sein Wissen und seine Gerechtigkeit, andererseits aber doch unter der Last der Vorschriften litt, so daß das Gesetz nicht mehr als freudige Führung zu Gott erschien, sondern als Anspruch, der letztlich nicht getragen werden konnte.

Im Jakobus-Brief finden wir jene Observanz, die nicht auf sich selber hinschaut, sondern freudig auf den nahen Gott hinblickt, der uns seine Nähe schenkt und uns den rechten Weg zeigt. So spricht der Jakobus-Brief von dem vollkommenen Gesetz der Freiheit und meint damit das neue, vertiefte Verständnis des Gesetzes, das der Herr uns geschenkt hat. Für Jakobus ist Gesetz nicht ein uns überfordernder Anspruch, der uns von außen gegenübersteht und nie einzuholen ist. Er denkt aus der Perspektive, die uns in einem Satz aus den Abschiedsreden Jesu begegnet: „Ich nenne euch nicht mehr Knechte; denn der Knecht weiß nicht, was sein Herr tut. Vielmehr habe ich euch Freunde genannt; denn ich habe euch alles mitgeteilt, was ich von meinem Vater gehört habe" (Joh 5, 15). Wem alles eröffnet ist, der gehört zur Familie; der ist nicht mehr Knecht, sondern ein Freier, eben weil er selber zum Haus gehört. Ein erstes solches Einführen in das Denken Gottes selbst ist in Israel am Sinai geschehen. Es ist endgültig und groß geschehen im Abendmahlsaal und überhaupt im Wirken, Leben, Leiden und Auferstehen Jesu; in ihm hat Gott uns alles gesagt, sich ganz gezeigt. Wir sind nicht mehr Knechte, sondern Freunde. Und das Gesetz ist nicht mehr Vorschrift für Unfreie, sondern es ist die Berührung mit der Liebe Gottes - das Hineingenommenwerden in die Familie, das uns frei und „vollkommen" macht. In diesem Sinn spricht Jakobus heute in der Lesung davon, daß uns der Herr durch sein Wort gezeugt hat, daß er sein Wort als Kraft des Lebens in uns hineingesenkt hat. Hier fällt auch das Wort von der „reinen Religion", die in der Liebe zum Nächsten besteht, besonders zu den Waisen, den Witwen, zu denjenigen, die unser am meisten bedürfen und in der Freiheit gegenüber den Moden dieser Welt, die uns verschmutzen. Das Gesetz als Wort der Liebe ist nicht Widerspruch zur Freiheit, sondern Erneuerung von innen her durch die Freundschaft mit Gott. Ähnliches zeigt sich, wenn Jesus in der Weinstockrede zu den Jüngern sagt: „Ihr seid rein durch mein Wort, das ich zu euch gesprochen habe" (Joh 15, 3). Und noch einmal erscheint dasselbe im hohepriesterlichen Gebet: „Ihr seid geheiligt in der Wahrheit" (vgl. Joh 17, 17 - 19). So finden wir nun das rechte Gefüge des Vorgangs von Reinigung und Reinheit: Nicht wir schaffen das Gute – das wäre bloßer Moralismus –, sondern die Wahrheit geht auf uns zu. Er selbst ist die Wahrheit, die Wahrheit in Person. Reinheit ist ein dialogisches Ereignis. Sie beginnt damit, daß er auf uns zugeht – er, der die Wahrheit und die Liebe ist –, daß er uns in die Hand nimmt, unser Sein durchdringt. In dem Maß, in dem wir uns von ihm berühren lassen, in dem Begegnung zu Freundschaft und Liebe wird, werden wir selbst Reine von seiner Reinheit her und dann Mitliebende, die auch andere in seine Reinheit und Liebe hineinführen.

Augustinus hat diesen ganzen Vorgang in das schöne Wort zusammengefaßt: Da quod iubes et jube quod vis – Gib, was du befiehlst, und dann befiehl, was du willst. Diese Bitte wollen wir in dieser Stunde vor den Herrn hintragen, ihn bitten: Ja, reinige uns in der Wahrheit. Sei du die Wahrheit, die uns rein macht. Laß uns durch die Freundschaft mit dir frei und so wahrhaft Kinder Gottes werden - fähig werden, an deinem Tisch zu sitzen und das Licht deiner Reinheit und Güte in dieser Welt auszubreiten. Amen.

[01299-05.01] [Originalsprache: Deutsch]

TRADUZIONE IN LINGUA ITALIANA

Cari fratelli e sorelle!

Nel Vangelo ci viene incontro uno dei temi fondamentali della storia religiosa dell’umanità: la questione della purezza dell’uomo davanti a Dio. Volgendo lo sguardo verso Dio, l’uomo riconosce di essere "inquinato" e di trovarsi in una condizione nella quale non può accedere al Santo. Emerge così la domanda su come egli possa diventare puro, liberarsi dallo "sporco" che lo separa da Dio. In questo modo sono nati, nelle diverse religioni, riti purificatori, cammini di purificazione interiore ed esteriore. Nel Vangelo di oggi incontriamo riti di purificazione, che sono radicati nella tradizione veterotestamentaria, ma che vengono, comunque, gestiti in una maniera molto unilaterale. Di conseguenza non servono più per un aprirsi dell’uomo a Dio, non sono più cammini di purificazione e di salvezza, ma diventano elementi di un sistema autonomo di adempimenti che, per essere veramente eseguito in pienezza, esige addirittura degli specialisti. Il cuore dell’uomo non viene più raggiunto. L’uomo, che si muove all’interno di questo sistema, o si sente schiavizzato o cade nella superbia di potersi giustificare da sé.

L’esegesi liberale dice che in questo Vangelo si rivelerebbe il fatto che Gesù avrebbe sostituito il culto con la morale. Egli avrebbe accantonato il culto con tutte le sue pratiche inutili. Il rapporto tra l’uomo e Dio si baserebbe ora unicamente sulla morale. Se ciò fosse vero, significherebbe che il cristianesimo, nella sua essenza, è moralità – che cioè noi stessi ci rendiamo puri e buoni mediante il nostro agire morale. Se riflettiamo in modo più profondo su tale opinione, risulta ovvio che questa non può essere la risposta completa di Gesù alla questione circa la purezza. Se vogliamo sentire e comprendere il messaggio del Signore pienamente, allora dobbiamo anche ascoltare pienamente – non possiamo accontentarci di un dettaglio, ma dobbiamo prestare attenzione all’intero suo messaggio. In altre parole, dobbiamo leggere interamente i Vangeli, tutto il Nuovo Testamento e l’Antico insieme con esso.

La prima lettura di oggi, tratta dal Libro del Deuteronomio, ci offre un particolare importante di una risposta e ci fa fare un passo avanti. Qui ascoltiamo qualcosa forse sorprendente per noi, che cioè Israele viene invitato da Dio stesso ad essere grato ed a provare una umile fierezza per il fatto di conoscere la volontà di Dio e così di essere saggio. Proprio in quel periodo l’umanità, sia in ambiente greco che semitico, cercava la sapienza: cercava di comprendere ciò che conta. La scienza ci dice molte cose e ci è utile sotto tanti aspetti, ma la sapienza è conoscenza dell’essenziale – conoscenza dello scopo della nostra esistenza e di come dobbiamo vivere perché la vita riesca nel modo giusto. La lettura tratta dal Deuteronomio accenna al fatto che la sapienza, in ultima analisi, è identica alla Torà – alla Parola di Dio che ci rivela ciò che è essenziale, per quale fine e in quale maniera dobbiamo vivere. Così la Legge non appare come una schiavitù, ma è – similmente a quanto è detto nel grande Salmo 119 – causa di una grande gioia: noi non andiamo a tastoni nel buio, non andiamo vagando invano alla ricerca di ciò che potrebbe essere retto, non siamo come pecore senza pastore, che non sanno dove sia la via giusta. Dio si è manifestato. Egli stesso ci indica la strada. Conosciamo la sua volontà e con ciò la verità che conta nella nostra vita. Sono due le cose che ci vengono dette circa Dio: da una parte, che Egli si è manifestato e che ci indica la via giusta; dall’altra, che Dio è un Dio che ascolta, che ci è vicino, ci risponde e ci guida. Con ciò è toccato anche il tema della purezza: la sua volontà ci purifica, la sua vicinanza ci guida.

Credo che valga la pena di soffermarsi un attimo sulla gioia di Israele per il fatto di conoscere la volontà di Dio e di aver così ricevuto in dono la sapienza che ci guarisce e che non possiamo trovare da soli. Esiste tra noi, nella Chiesa di oggi, un simile sentimento di gioia per la vicinanza di Dio e per il dono della sua Parola? Chi volesse dimostrare una tale gioia, sarebbe ben presto accusato di trionfalismo. Ma, appunto, non è la nostra abilità ad indicarci la vera volontà di Dio. È un dono immeritato che ci rende allo stesso tempo umili e lieti. Se riflettiamo sulla perplessità del mondo di fronte alle grandi questioni del presente e del futuro, allora anche dentro di noi dovrebbe sbocciare nuovamente la gioia per il fatto che Dio ci ha mostrato gratuitamente il suo volto, la sua volontà, se stesso. Se questa gioia riemergerà in noi, essa toccherà anche il cuore dei non-credenti. Senza questa gioia noi non siamo convincenti. Dove, però, tale gioia è presente, essa – anche senza volerlo – possiede una forza missionaria. Suscita, infatti, negli uomini la domanda se non si trovi forse veramente qui la via – se questa gioia non guidi forse effettivamente sulle tracce di Dio stesso.

Tutto ciò si trova ulteriormente approfondito nel brano, tratto dalla Lettera di san Giacomo, che la Chiesa oggi ci propone. Io amo la Lettera di san Giacomo soprattutto perché, grazie ad essa, possiamo farci un’idea della devozione della famiglia di Gesù. Era questa una famiglia osservante. Osservante nel senso che viveva la gioia deuteronomica per la vicinanza di Dio, che ci è donata nella sua Parola e nel suo Comandamento. È un genere di osservanza del tutto diverso da quella che incontriamo nei farisei del Vangelo, che ne avevano fatto un sistema esteriorizzato e schiavizzante. È anche un genere di osservanza diverso da quella che Paolo, come rabbino, aveva appreso: quella era – come vediamo dalle sue lettere – l’osservanza di uno specialista che conosceva tutto e sapeva tutto; che era fiero della sua conoscenza e della sua giustizia, e che, tuttavia, soffriva sotto il peso delle prescrizioni, così che la Legge non appariva più come guida gioiosa verso Dio, ma piuttosto come un’esigenza che, in definitiva, non poteva essere adempiuta.

Nella Lettera di san Giacomo troviamo quell’osservanza che non guarda a se stessa, ma si volge gioiosamente verso il Dio vicino, che ci dona la sua vicinanza e ci indica la via giusta. Così la Lettera di san Giacomo parla della Legge perfetta della libertà e intende con ciò la comprensione nuova ed approfondita della Legge donataci dal Signore. Per Giacomo la Legge non è un’esigenza che pretende troppo da noi, che ci sta di fronte dall’esterno e non può mai essere soddisfatta. Egli pensa nella prospettiva che incontriamo in una frase dei discorsi di addio di Gesù: "Non vi chiamo più servi, perché il servo non sa quello che fa il suo padrone; ma vi ho chiamato amici, perché tutto ciò che ho udito dal Padre mio l’ho fatto conoscere a voi" (Gv 15, 15). Colui al quale è rivelato tutto, appartiene alla famiglia; non è più servo, ma libero perché, appunto, fa parte egli stesso della casa. Una simile, iniziale introduzione nel pensiero di Dio stesso è avvenuta in Israele presso il monte Sinai. È avvenuta poi in modo definitivo e grande nel Cenacolo e, in genere, mediante l’opera, la vita, la passione e la risurrezione di Gesù; in Lui Dio ci ha detto tutto, si è manifestato completamente. Non siamo più servi, ma amici. E la Legge non è più una prescrizione per persone non libere, ma è il contatto con l’amore di Dio – l’essere introdotti a far parte della famiglia, atto che ci rende liberi e "perfetti". È in questo senso che Giacomo dice, nella lettura di oggi, che il Signore ci ha generati per mezzo della sua Parola, che Egli ha piantato la sua Parola nel nostro intimo come forza di vita. Qui si parla anche della "religione pura" che consiste nell’amore verso il prossimo – particolarmente verso gli orfani e le vedove, verso coloro che hanno più bisogno di noi – e nella libertà di fronte alle mode di questo mondo, che ci contaminano. La Legge, come parola dell’amore, non è una contraddizione alla libertà, ma un rinnovamento dal di dentro mediante l’amicizia con Dio. Qualcosa di simile si manifesta quando Gesù, nel discorso sulla vite, dice ai discepoli: "Voi siete puri, a causa della parola che vi ho annunciato" (Gv 15, 3). E un’altra volta appare la stessa cosa nella Preghiera sacerdotale: Voi siete consacrati nella verità (cfr Gv 17, 17-19). Così troviamo ora la giusta struttura del processo di purificazione e di purezza: non siamo noi a creare ciò che è buono – questo sarebbe un semplice moralismo –, ma la Verità ci viene incontro. Egli stesso è la Verità, la Verità in persona. La purezza è un avvenimento dialogico. Essa inizia col fatto che Egli ci viene incontro – Egli, che è la Verità e l’Amore –, ci prende per mano, compenetra il nostro essere. Nella misura in cui ci lasciamo toccare da Lui, in cui l’incontro diventa amicizia e amore, diventiamo noi stessi, a partire della sua purezza, persone pure e poi persone che amano con il suo amore, persone che introducono anche altri nella sua purezza e nel suo amore.

Agostino ha riassunto tutto questo processo nella bella espressione: Da quod iubes et iube quod vis – concedi quello che comandi e poi comanda ciò che vuoi. Tale richiesta vogliamo in quest’ora portare davanti al Signore e pregarLo: Sì, purificaci nella verità. Sii tu la Verità che ci rende puri. Fa’ che mediante l’amicizia con te diventiamo liberi e così veramente figli di Dio, fa’ che diventiamo capaci di sedere alla tua mensa e di diffondere in questo mondo la luce della tua purezza e bontà. Amen.

[01299-01.01] [Testo originale: Tedesco]

[B0556-XX.01]