MESSAGGIO DEL SANTO PADRE AI PARTECIPANTI ALLA TERZA ASSEMBLEA ECUMENICA EUROPEA ● MESSAGGIO IN LINGUA ORIGINALE
● TRADUZIONE IN LINGUA ITALIANA
Pubblichiamo di seguito il Messaggio che il Papa ha inviato ai delegati e ai partecipanti alla Terza Assemblea Ecumenica Europea in corso a Sibiu (Romania) sul tema: "La luce di Cristo risplende su tutti gli uomini. La speranza del rinnovamento e dell’unità in Europa":
● MESSAGGIO IN LINGUA ORIGINALE
An
Kardinal Péter Erdö,
Präsident des Rates der Europäischen Bischofskonferenzen (CCEE),
und an
Pasteur Jean-Arnold de Clermont,
Präsident der Konferenz Europäischer Kirchen (KEK)
Von Herzen grüße ich alle Delegierten und Teilnehmer der Dritten Europäischen Ökumenischen Versammlung in Sibiu, die sich mit dem für die Neuevangelisierung Europas wichtigen Thema beschäftigt: „Das Licht Christi scheint auf alle Menschen. Hoffnung auf Erneuerung und Einheit in Europa", und die es sich zur Aufgabe gemacht hat, „in dem gekreuzigten und auferstandenen Christus wieder neues Licht zu erkennen für den Weg der Versöhnung zwischen den Christen in Europa".
Ich grüße jeden von Ihnen, und durch Sie richte ich meinen Gruß an den Rat der Europäischen Bischofskonferenzen und die Konferenz Europäischer Kirchen. Es ist meine aufrichtige Hoffnung, daß diese wichtige Versammlung dazu beiträgt, auf dem ökumenischen Weg voranzuschreiten, um die volle, sichtbare Einheit aller Christen wiederzufinden. Dies ist eine pastorale Priorität, der ich seit Beginn meines Pontifikats große Aufmerksamkeit geschenkt habe. Die Sorge um die sichtbare Einheit aller Christen ist wesentlich, damit das Licht Christi allen Menschen leuchten kann.
Das Zweite Vatikanische Konzil hat, wie es mein verehrter Vorgänger Papst Johannes Paul II. zum Ausdruck brachte, „die katholische Kirche unumkehrbar dazu verpflichtet, den Weg der Suche nach der Ökumene einzuschlagen und damit auf den Geist des Herrn zu hören, der uns lehrt, aufmerksam die ‚Zeichen der Zeit’ zu lesen" (Ut unum sint, 3). „An Christus glauben heißt, die Einheit wollen; die Einheit wollen, heißt, die Kirche wollen" (ebd., 9). In diesem Bewußtsein wird die katholische Kirche stets voll Zuversicht auf dem Weg der Einheit und der Gemeinschaft unter den Christen voranschreiten, der zwar schwierig, aber reich an Freude ist (vgl. ebd., 2).
Wie viele „Zeichen der Zeit" haben uns in den vergangenen Jahrzehnten und bei den vorangegangenen ökumenischen europäischen Versammlungen in Basel (1989) und Graz (1997) bis hin zur Unterzeichnung der Charta Oecumenica in Straßburg (2001) auf diesem Weg ermutigt und unterstützt! Auch die zahlreichen ökumenischen Begegnungen und Feiern zusammen mit dem geduldigen theologischen Dialog auf lokaler und internationaler Ebene haben ermutigende Zeichen gesetzt und uns „die Kirche als Geheimnis der Einheit wieder mehr bewußt gemacht" (Novo millenio ineunte, 48). Wirklicher Dialog entsteht erst, wo nicht nur das Wort, sondern wo auch Hören ist, und wo im Hören sich Begegnung, in der Begegnung Beziehung und in der Beziehung Verstehen als Vertiefung und Verwandlung unseres Christseins vollzieht. So betrifft der Dialog nicht bloß den Bereich des Wissens und dessen, was wir tun können. Er bringt vielmehr die glaubende Person, ja den Herrn in unserer Mitte selber zur Sprache.
Zwei Elemente müssen für unsere Bemühungen richtungweisend sein: der Dialog der Wahrheit und die Begegnung im Zeichen der Brüderlichkeit. Sie brauchen als Fundament den geistlichen Ökumenismus. Schon das Zweite Vatikanische Konzil formulierte: „Diese Bekehrung des Herzens und die Heiligkeit des Lebens sind zusammen mit den privaten und öffentlichen Bittgebeten für die Einheit der Christen als Seele der ganzen ökumenischen Bewegung zu erachten" (Unitatis Redintegratio, 8). Das Gebet für die Einheit stellt den Königsweg zur Ökumene dar. Es leitet die Christen Europas zu einem neuen Blick auf Christus und die Einheit Seiner Kirche an. Zudem befähigt es dazu, sich schmerzhaften Erinnerungen, an denen es in der europäischen Geschichte nicht fehlt, sowie sozialen Belastungen im Zeitalter des heute weithin vorherrschenden Relativismus mutig zu stellen. In jedem Zeitalter waren Menschen des Gebetes, zu denen die zahlreichen Blutzeugen des Glaubens aller Konfessionen zählen, die hauptsächlichen Bauleute von Versöhnung und Einheit. Sie inspirierten die getrennten Christen, den Weg der Versöhnung und der Einheit zu suchen.
Wir Christen müssen uns unserer Aufgabe bewußt sein, Europa und der Welt die Stimme dessen zu geben, der gesagt hat: „Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, wird nicht in der Finsternis umhergehen, sondern wird das Licht des Lebens haben" (Joh 8, 12). Es ist unsere Aufgabe, vor den Männern und Frauen von heute das Licht Christi leuchten zu lassen: nicht das eigene Licht, sondern das Licht Christi. Erbitten wir von Gott die Einheit und den Frieden für die Menschen in Europa und erklären wir unsere Bereitschaft, für eine wahre gesellschaftliche Entwicklung des Kontinents in Ost und West zusammenzuarbeiten. Beim Treffen in Sibiu werden gewiß wertvolle Erkenntnisse zur Weiterführung und Vertiefung der besonderen Berufung Europas gewonnen werden können, die dann helfen mögen, eine bessere Zukunft für seine Völker zu schaffen.
Ich wünsche der Dritten Europäischen Ökumenischen Versammlung in Sibiu, daß es ihr gelingt, Begegnungsräume der Einheit in legitimer Vielfalt zu schaffen. In einer Atmosphäre des gegenseitigen Vertrauens und des Bewußtseins, daß die gemeinsamen Wurzeln viel tiefer liegen als unsere Spaltungen, wird falsche Selbstgenügsamkeit aufgebrochen, Fremdheit überwunden und das gemeinsame Fundament des Glaubens geistlich erfahren. Europa braucht Orte der Begegnung und geistgeführte Einheitserfahrungen im Glauben. Ich bitte Gott, mit seinem Geist Ihre Versammlung in Sibiu zu einem solchen Ort werden zu lassen.
Das Licht Christi erhelle den Weg des europäischen Kontinents! Der Herr segne Ihre Familien, Gemeinschaften, Kirchen und alle diejenigen, die sich in jeder Region Europas als Jünger Christi bekennen.
Aus Castel Gandolfo, am 20. August 2007
BENEDICTUS PP.XVI
[01212-05.01] [Originalsprache: Deutsch]
● TRADUZIONE IN LINGUA ITALIANA
Al Cardinale Péter Erdò,
Presidente del Consiglio delle Conferenze episcopali d'Europa
ed al Pastore Jean-Arnold de Clermont,
Presidente della Conferenza della Chiese d'Europa
È con gioia che rivolgo il mio saluto a tutti i delegati e partecipanti alla Terza Assemblea Ecumenica Europea a Sibiu, che riflette su un importante tema per la nuova evangelizzazione in Europa, "La luce di Cristo risplende su tutti gli uomini. La speranza del rinnovamento e dell'unità in Europa", e che si è prefissa il compito di "riconoscere una nuova luce nel Cristo crocifisso e risorto per favorire la via della riconciliazione tra i cristiani in Europa".
Porgo il mio saluto ad ognuno di voi e, attraverso voi, al Consiglio delle Conferenze Episcopali d'Europa e alla Conferenza delle Chiese d'Europa. Guardo a questo importante incontro nella viva speranza che esso faccia progredire il cammino ecumenico verso la ricomposizione della piena e visibile unità di tutti i cristiani. Questa, infatti, è una priorità pastorale che ho desiderato sottolineare fin dall'inizio del mio Pontificato. L'impegno nella ricerca dell'unità visibile di tutti i cristiani è essenziale, affinché la luce di Cristo possa risplendere su tutti gli uomini.
Con il Concilio Vaticano II, come ha osservato il mio venerato Predecessore Papa Giovanni Paolo Il, "la Chiesa cattolica si è impegnata in modo irreversibile a percorrere la via della ricerca ecumenica, ponendosi così all'ascolto dello Spirito del Signore, che insegna come leggere attentamene i segni dei tempi" (Ut unum sint, 3). "Credere in Cristo significa volere l'unità; volere l'unità significa volere la Chiesa" (ibid., 9). Consapevole di questo, la Chiesa cattolica proseguirà fiduciosamente sul cammino della comunione e dell'unità dei cristiani, un cammino sicuramente difficile ma foriero di grande gioia (cf. ibid., 2).
Quanti "segni dei tempi" ci hanno sostenuto ed incoraggiato a proseguire su questa strada, nel corso dei decenni e durante le precedenti Assemblee Ecumeniche Europee di Basilea (1989) e di Graz (1997), fino alla firma della Charta Oecumenica a Strasburgo nel 2001! Anche i numerosi incontri e celebrazioni ecumeniche, insieme al lavoro paziente del dialogo teologico a livello locale ed internazionale, ci hanno offerto segni incoraggianti e ci hanno fatto "prendere più viva coscienza della Chiesa come mistero di unità" (Novo millennio ineunte, 48). Il vero dialogo s’intesse là dove non c’è solo la parola ma anche l’ascolto, e dove nell’ascolto avviene l’incontro, nell’incontro la relazione e nella relazione la comprensione intesa come approfondimento e trasformazione del nostro essere cristiani. Il dialogo, dunque, riguarda non solo il campo del sapere e di ciò che siamo capaci di fare. Esso fa parlare piuttosto la persona credente, anzi il Signore stesso in mezzo a noi.
Due elementi devono essere per noi di orientamento nel nostro impegno: il dialogo della verità e l’incontro nel segno della fratellanza. Entrambi hanno bisogno dell’ecumenismo spirituale come fondamento. Già il Concilio Vaticano II aveva notato: "Questa conversione del cuore e questa santità di vita, insieme con le preghiere private e pubbliche per l'unità dei cristiani, devono essere considerate come l’anima di tutto il movimento ecumenico" (Unitatis redintegratio, 8). La preghiera per l’unità rappresenta il cammino regale verso l’ecumenismo. Permette ai cristiani d’Europa di guardare con occhi nuovi a Cristo e all’unità della Sua Chiesa. Inoltre essa rende capaci di affrontare con coraggio sia i ricordi dolorosi di cui non è scevra la storia europea, sia i problemi sociali nell’era del relativismo oggi largamente predominante. In ogni epoca, uomini e donne di preghiera, a cui appartengono i numerosi testimoni della fede di tutte le confessioni, sono stati i principali costruttori di riconciliazione e di unità. Essi hanno ispirato i cristiani divisi a cercare il cammino della riconciliazione e dell’ unità.
Noi cristiani dobbiamo essere consapevoli del compito che ci è stato affidato, che è quello di portare all’Europa e al mondo la voce di Colui che ha detto: "Io sono la luce del mondo; chi segue me, non camminerà nelle tenebre, ma avrà la luce della vita" (Gv 8,12). È nostro compito far risplendere la luce di Cristo davanti agli uomini e alle donne di oggi: non la nostra propria luce, ma quella di Cristo. Chiediamo allora a Dio l'unità e la pace per gli Europei e dimostriamoci pronti a contribuire ad un vero progresso della società in Europa, in oriente ed in occidente. Sono convinto che l'incontro di Sibiu offrirà spunti preziosi per proseguire ed intensificare la vocazione specifica dell’Europa, spunti che devono poi aiutare a costruire un futuro migliore per la sua popolazione.
Auguro alla Terza Assemblea Ecumenica Europea a Sibiu, di riuscire a creare spazi di incontro per l’unità nella legittima diversità. In un’atmosfera di fiducia reciproca e nella consapevolezza che le nostre radici comuni sono molto più profonde delle nostre divisioni, sarà possibile infrangere una falsa autosufficienza e superare l’estraneità, sperimentando spiritualmente il fondamento comune della nostra fede. L'Europa ha bisogno di luoghi di incontro e di esperienze di unità nella fede guidate dallo Spirito. Invoco Dio perché renda, mediante il suo Spirito, la Vostra Assemblea di Sibiu un simile luogo.
Che la luce di Cristo illumini il cammino del continente europeo! Il Signore benedica le vostre famiglie, le comunità, le Chiese e tutti coloro che, in ogni regione d'Europa, si professano discepoli di Cristo.
Da Castel Gandolfo, 20 agosto 2007
BENEDICTUS PP. XVI
[01212-01.01] [Testo originale: Tedesco]
[B0451-XX.02]