Sala Stampa

www.vatican.va

Sala Stampa Back Top Print Pdf
Sala Stampa


INCONTRO DEL SANTO PADRE CON I DOCENTI DELLA FACOLTÀ TEOLOGICA DELL’UNIVERSITÀ DI TÜBINGEN (21 MARZO 2007), 23.03.2007


INCONTRO DEL SANTO PADRE CON I DOCENTI DELLA FACOLTÀ TEOLOGICA DELL’UNIVERSITÀ DI TÜBINGEN (21 MARZO 2007)

DISCORSO DEL SANTO PADRE

TRADUZIONE IN LINGUA ITALIANA

Pubblichiamo di seguito il discorso che il Santo Padre Benedetto XVI ha rivolto ad una delegazione della Facoltà Teologica dell’Università di Tübingen (Repubblica Federale di Germania), incontrata mercoledì scorso nell’Auletta dell’Aula Paolo VI, al termine dell’Udienza Generale:

DISCORSO DEL SANTO PADRE

Lieber Herr Bischof, werter Herr Dekan, verehrte Herren Kollegen, wenn ich so sagen darf!

Ich danke Ihnen für diesen Besuch und darf sagen, daß ich mich wirklich von Herzen darüber freue. Einmal ist die Begegnung mit der eigenen Vergangenheit ja immer etwas Schönes, weil sie etwas Verjüngendes an sich hat. Aber es ist dann doch mehr als eine nostalgische Begegnung. Sie, Herr Bischof, haben ja selber davon gesprochen, daß es auch ein Zeichen ist, ein Zeichen einerseits dafür, wie mir die Theologie am Herzen liegt – wie könnte es anders sein –, da ich meine eigentliche Berufung eigentlich darin gesehen hatte, Professor zu sein, auch wenn der liebe Gott es dann plötzlich anders gewollt hat mit mir. Aber eben auch umgekehrt, ein Zeichen von Ihrer Seite, daß Sie die innere Einheit von theologischer Forschung, theologischer Lehre und Arbeit und Hirtendienst in der Kirche sehen und damit die Ganzheit des kirchlichen Mühens um den Menschen, um die Welt, um unsere Zukunft.

Ich habe natürlich gestern abend im Blick auf diesen Vormittag etwas in meinen Erinnerungen zu kramen begonnen. Und da ist mir eine Erinnerung gekommen, die mit dem sehr zusammenpaßt, was Sie, Herr Dekan, eben ausgeführt haben. Nämlich die Erinnerung an den Großen Senat. Ich weiß nicht, ob es auch jetzt noch so ist, daß alle Berufungen durch den Großen Senat gehen. Das war dann sehr interessant, wenn, sagen wir, ein Lehrstuhl für Mathematik zu besetzen war oder meinetwegen für Assyriologie oder für Festkörperphysik oder ich weiß nicht was, war der Zuspruch von Seiten der anderen Fakultäten sehr gering, und das ganze hatte sich eigentlich schnell geregelt, weil kaum jemand mitzureden wagte. Schon etwas anders war es bei den geisteswissenschaftlichen Fächern. Und bei den theologischen Lehrstühlen beider Fakultäten war es so, daß eigentlich alle mitsprachen und daß man sah, daß alle Professoren der Universität sich irgendwie in Theologie zuständig fühlten, das Gefühl hatten, da mitentscheiden zu können und zu müssen; daß ihnen die Theologie auch besonders am Herzen lag, so daß man einerseits spürte, daß die Kollegen der anderen Fakultäten die Theologie irgendwie als Herzstück der Universität ansehen, und zum anderen, daß eben Theologie etwas ist, was alle angeht, wovon sich alle betroffen fühlten und worin sich alle irgendwie auch zuständig wußten. Anders gesagt, wenn ich das überlege, heißt es ja, daß gerade im Disput um theologische Lehrstühle Universität als Universität erfahrbar wurde. Ich freue mich zu hören, daß es jetzt diese Kooptationen gibt, stärker als bisher, obwohl Tübingen sich immer schon darum gemüht hat. Ich weiß nicht, ob es noch das Leibniz-Kolleg gibt, in dem ich dabei war, aber jedenfalls ist die moderne Universität doch sehr davon bedroht, eine Ansammlung gleichsam von Fachhochschulen zu werden, die mehr äußerlich-institutionell verbunden sind, als daß sie eine innere Einheit von Universitas bilden könnten.

Theologie war offenbar etwas, wo Universitas da war und wo sich zeigte, daß doch das Ganze zusammengehört, daß eben ein gemeinsames Fragen und eine gemeinsame Aufgabe, ein gemeinsames Wozu zugrunde liegt. Darin kann man zum einen, denke ich, eine hohe Anerkennung für die Theologie sehen. In dieser Zeit – in der jedenfalls in den lateinischen Ländern die Laizität des Staates und der staatlichen Institutionen bis zum äußersten betont wird und daher das Außen-vor-bleiben-Müssen all dessen, was mit Kirche, Christentum, Glaube zu tun hat – ist das, denke ich, ein besonders wichtiger Vorgang, der sichtbar macht, daß es doch die Verknotungen gibt, aus denen dieses Gebilde, das wir Theologie nennen (das ja auch mit Kirche und Glaube im Christentum grundlegend zu tun hat) nicht herauszutrennen ist, und insofern dann doch das In-Sein und Mit-Sein des christlichen Fragens, Denkens und Antwortens in diesem Gebilde unserer europäischen Wirklichkeiten – so laikal sie in einer Hinsicht sind und auch sein müssen – deutlich wird.

Ich sage, es ist einerseits ein Erscheinen dessen, daß gerade Theologie weiterhin irgendwie Universität mitkonstituiert, aber es ist andererseits natürlich auch ein ungeheurer Anspruch an die Theologie, dieser Erwartung zu genügen, ihr gerecht zu werden und den Dienst zu tun, den man ihr zutraut und den man von ihr erwartet. Ich freue mich, daß das inzwischen auch sehr konkret – viel mehr noch als damals – in Kooptationen sichtbar wird, daß das inneruniversitäre Gespräch sie doch wirklich Universität sein läßt und in ein gemeinsames Fragen und auch Antworten hineinbindet. Aber ich meine, es ist eben auch ein Anlaß nachzudenken, wie weit wir imstande sind – nicht nur in Tübingen, sondern auch anderswo – diesem Anspruch zu genügen. Denn die Universität und die Gesellschaft, die Menschheit braucht Fragen, aber sie braucht auch Antworten. Und ich glaube, daß da für die Theologie – nicht nur für die Theologie – eine gewisse Dialektik zwischen der strengen Wissenschaftlichkeit und der sie immer wieder auch durchbrechenden, über sie hinausreichenden größeren Frage nach der Wahrheit sichtbar wird.

Ich möchte das an einem Beispiel verdeutlichen. Ein Exeget, ein Ausleger der Heiligen Schrift, muß sie als ein historisches Werk »secundum artem«, also in der strengen Wissenschaftlichkeit, die wir kennen, auslegen nach all den historischen Komponenten, die das verlangt, nach all der Methodik, die das braucht. Aber das allein reicht doch nicht aus, damit er Theologe ist. Würde er nur das tun, dann würde Theologie oder jedenfalls Bibelauslegung etwas Gleichartiges sein wie Ägyptologie oder Assyriologie oder sonstige Spezialisierungen. Damit er Theologe ist und den Dienst für die Universität, und – ich wage zu sagen – für die Menschheit tut, den man von ihm erwartet, muß er darüber hinaus doch fragen: Ist das eigentlich wahr, was da gesagt wird? Und wenn es wahr ist, geht es uns an? Und wie geht es uns an? Und wie können wir erkennen, daß es wahr ist und daß es uns angeht? In diesem Sinne, glaube ich, ist die Theologie immer über die Wissenschaftlichkeit hinaus und doch in der Wissenschaftlichkeit gefragt und angerufen. Die Universität, die Menschheit braucht Fragen. Wo nicht mehr gefragt wird, und bis zu den Fragen hin, die auf den Grund gehen, die über alle Spezialisierungen hinausreichen, da erhalten wir auch keine Antworten mehr. Nur wenn wir fragen und mit unseren Fragen radikal sind, so radikal, wie es die Theologie sein muß, über alle Spezialisierungen hinweg, können wir hoffen, Antworten auf diese grundlegenden Fragen zu erhalten, die uns alle angehen. Wir müssen zuallererst fragen. Wer nicht fragt, erhält keine Antwort. Aber zur Theologie, würde ich hinzufügen, gehört neben dem Mut des Fragens auch die Demut, auf die Antworten zu hören, die uns der christliche Glaube gibt; die Demut, in diesen Antworten die Vernunft dieser Antworten zu vernehmen, und sie dadurch auch wieder als Antworten unserer Zeit und uns selber zugänglich machen zu können und so nicht nur Universität zu konstituieren, sondern den Menschen zu helfen, zu leben. Zu diesem Auftrag wünsche ich Ihnen Gottes Segen.

[00410-05.02] [Originalsprache: Deutsch]

TRADUZIONE IN LINGUA ITALIANA

Caro signor Vescovo, stimato signor Decano, gentili signori colleghi, se mi è consentito dirlo!

Vi ringrazio per questa visita e posso dire di rallegrarmi veramente di cuore per essa. Da un lato, l'incontro con il proprio passato è sempre una cosa bella, poiché ha in sé qualcosa che ringiovanisce. Dall'altro è però qualcosa di più che un incontro nostalgico. Lei stesso, signor Vescovo, ha detto che è pure un segno: un segno, da un lato, di quanto la teologia mi stia a cuore - e come potrebbe essere diversamente? -, poiché avevo considerato come mia vera vocazione l'insegnamento, anche se il buon Dio all'improvviso ha voluto diversamente. Inversamente, però, è anche un segno da parte vostra, che cioè vedete l'unità interiore tra la ricerca teologica, la dottrina e il lavoro teologico e il servizio pastorale nella Chiesa, e con questo l'interezza dell'impegno ecclesiale per l'uomo, per il mondo, per il nostro futuro.

Naturalmente ieri sera, in vista di questo incontro, ho incominciato a rovistare un po' tra i miei ricordi. E così mi è tornato in mente un ricordo che ben si combina con ciò che Lei, signor Decano, ha appena esposto, vale a dire il ricordo del Grande Senato. Non so se ancora oggi tutte le nomine passino per il Grande Senato. Era molto interessante che quando, per esempio, doveva essere assegnata una cattedra di Matematica, o di Assiriologia, o di Fisica dei corpi solidi o qualunque altra materia, il contributo da parte delle altre Facoltà era minimo e tutto si risolveva piuttosto rapidamente, perché quasi nessuno osava dire la sua. Già un po' diversa era la situazione nelle Discipline umanistiche. E quando si trattava delle cattedre di Teologia in entrambe le Facoltà, in fin dei conti, tutti dicevano la loro, sicché si vedeva che tutti i professori dell’Università si sentivano in qualche modo competenti in Teologia, avevano la sensazione di potere e di dovere partecipare alla decisione. Ovviamente la Teologia stava loro particolarmente a cuore. Così, da una parte, si percepiva che i colleghi delle altre Facoltà in qualche modo consideravano la Teologia come cuore dell'Università e, dall'altra, che la Teologia, appunto, è qualcosa che riguarda tutti, in cui tutti si sentivano coinvolti e in qualche modo si sapevano anche competenti. In altre parole, a pensarci bene, questo significa che proprio nel dibattito sulle cattedre di Teologia l'Università poteva essere sperimentata come Università. Sono lieto di apprendere che ora esistono queste cooptazioni, più che in passato, sebbene Tübingen si sia sempre impegnata per questo. Non so se esista ancora il Leibniz-Kolleg del quale ho fatto parte; comunque la moderna Università corre assai il pericolo di diventare come un complesso di istituti superiori, uniti piuttosto esternamente e istituzionalmente e meno in grado di formare un'unità interiore di universitas.

La Teologia evidentemente era qualcosa in cui l'universitas era presente e dove si mostrava che l'insieme forma un’unità e che, appunto, alla base vi è un domandare comune, un compito comune, uno scopo comune. In ciò, penso, si può vedere, da una parte, un alto apprezzamento per la Teologia. Ritengo questo un fatto particolarmente importante che palesa che nel nostro tempo - in cui almeno nei Paesi latini la laicità dello Stato e delle istituzioni statali viene sottolineata fino all'estremo e quindi viene richiesto di lasciare fuori tutto ciò che ha a che fare con Chiesa, cristianesimo, fede - esistono intrecci da cui quel complesso che chiamiamo Teologia (che, appunto, è anche fondamentalmente collegato con Chiesa, fede e cristianesimo) non può essere scisso. Così diventa evidente che in questo insieme delle nostre realtà europee - per quanto, sotto un certo aspetto, siano e debbano essere laiche – il pensiero cristiano con le sue domande e risposte è presente e l’accompagna.

Dico che questo fatto, da un lato, manifesta che proprio la Teologia continua a dare in qualche modo il suo contributo a costituire ciò che è Università, ma dall’altro, esso significa naturalmente anche un’immensa sfida per la Teologia di soddisfare questa aspettativa, di esserne all'altezza e di svolgere il servizio che le viene affidato e che ci si aspetta da essa. Mi fa piacere che attraverso le cooptazioni diventi ormai visibile in modo assai concreto - ancora molto più di allora -, che il dibattito intra-universitario rende l’Università veramente quello che è, coinvolgendola in un collettivo domandarsi e rispondere. Penso, però, che sia anche un motivo per riflettere fino a che punto siamo in grado - non solo a Tübingen, ma anche altrove - di soddisfare questa esigenza. L'Università e la società, l'umanità, infatti, hanno bisogno di domande, ma hanno bisogno anche di risposte. E ritengo che a tal riguardo appaia per la Teologia - e non solo per la Teologia - una certa dialettica tra la rigida scientificità e la domanda più grande che la trascende e ripetutamente in essa emerge - la domanda sulla verità.

Vorrei rendere questo più chiaro mediante un esempio. Un esegeta, un interprete della Sacra Scrittura, deve spiegarla come opera storica «secundum artem», cioè con la rigida scientificità che conosciamo, secondo tutti gli elementi storici che ciò richiede, secondo la metodicità necessaria. Questo da solo, tuttavia, non basta, perché egli sia un teologo. Se si limitasse a fare questo, allora la Teologia, o comunque l'interpretazione della Bibbia, sarebbe qualcosa di simile all'Egittologia o all'Assiriologia, o a qualunque altra specializzazione. Per essere teologo e per svolgere il servizio per l'Università e, oso dire, per l'umanità - il servizio, quindi, che ci si attende da lui - egli deve andare oltre e domandare: Ma è vero ciò che lì vien detto? E se è vero, ci riguarda? E in che modo ci riguarda? E come possiamo riconoscere che è vero e che ci riguarda? Ritengo che in questo senso la teologia, pur nell’ambito della scientificità, sia richiesta e interpellata sempre anche al di là della scientificità. L'Università, l'umanità ha bisogno di domande. Laddove non vengono più poste domande, fino a quelle che toccano l’essenziale e vanno oltre ogni specializzazione, non riceviamo più nemmeno delle risposte. Solo se domandiamo e se con le nostre domande siamo radicali, così radicali come deve essere radicale la teologia, al di là di ogni specializzazione, possiamo sperare di ottenere delle risposte a queste domande fondamentali che ci riguardano tutti. Innanzitutto dobbiamo domandare. Chi non domanda non riceve risposta. Ma, aggiungerei, per la Teologia occorre, oltre il coraggio di domandare, anche l'umiltà di ascoltare le risposte che ci dà la fede cristiana; l'umiltà di percepire in queste risposte la loro ragionevolezza e di renderle in tal modo nuovamente accessibili al nostro tempo e a noi stessi. Così non solo si costituisce l’Università, ma anche si aiuta l’umanità a vivere. Per questo compito invoco per Voi la Benedizione di Dio.

[00410-01.01] [Testo originale: Tedesco]

[B0150-XX.01]