VISITA "AD LIMINA APOSTOLORUM" DEI PRESULI DELLA CONFERENZA EPISCOPALE DELLA REPUBBLICA FEDERALE DI GERMANIA (2° GRUPPO) ● DISCORSO DEL SANTO PADRE
● TRADUZIONE IN LINGUA ITALIANA
Pubblichiamo di seguito il discorso che il Santo Padre Benedetto XVI ha rivolto agli Ecc.mi Presuli della Conferenza Episcopale della Repubblica Federale di Germania (2° gruppo), incontrati a fine mattinata e ricevuti in questi giorni, in separate udienze, in occasione della Visita "ad Limina Apostolorum":
● DISCORSO DEL SANTO PADRE
Meine Herren Kardinäle!
Liebe Brüder im Bischofsamt!
Mit besonderer Freude heiße ich Euch, liebe Mitbrüder aus der gemeinsamen deutschen und bayerischen Heimat, hier im Hause des Papstes willkommen. Euer Besuch „ad limina Apostolorum" führt Euch zu den Gräbern der Apostel, die aber nicht nur von Vergangenheit sprechen, sondern uns vor allem auf den auferstandenen Herrn verweisen, der immer in seiner Kirche gegenwärtig ist, ihr immer „vorangeht" (Mk 16, 7). Die Gräber sprechen uns davon, daß die Kirche immer an das Zeugnis des Anfangs gebunden, aber zugleich im Sakrament der Apostelnachfolge immer lebendig bleibt; daß der Herr durch den apostolischen Dienst immer im Präsens zu uns spricht. Damit ist unsere Aufgabe als Nachfolger der Apostel berührt: Wir leben in der Bindung an ihn, der das Alpha und das Omega ist (Offb 1, 8; 21, 6; 22, 13) – an den, der ist, der war und der kommt (Offb 1, 4). Wir verkünden den Herrn in der lebendigen Gemeinschaft seines Leibes, die von seinem Geist belebt wird – in der lebendigen Gemeinschaft mit dem Nachfolger Petri und dem Kollegium der Bischöfe. Der Ad-limina-Besuch soll uns in dieser Gemeinschaft stärken; er soll uns dazu helfen, daß wir immer mehr als treue und kluge Verwalter der vom Herrn uns anvertrauten Güter befunden werden können (vgl. Lk 12, 42).
Damit die Kirche dem Herrn und so sich selber treu bleibt, muß sie immerfort erneuert werden. Aber wie geht das? Um diese Frage zu beantworten, müssen wir zunächst den Willen des Herrn, des Hauptes der Kirche, erfragen und klar erkennen, daß alle kirchliche Reform aus dem ernsten Bemühen um tiefere Erkenntnis der Wahrheiten des katholischen Glaubens und aus dem beharrlichen Streben nach sittlicher Läuterung und Tugend erwächst. Das ist ein Appell, der sich zuallererst an jeden einzelnen und dann an das ganze Volk Gottes richtet.
Die Suche nach Reform kann leicht in einen äußerlichen Aktivismus abgleiten, wenn die Handelnden nicht ein echtes geistliches Leben führen und die Beweggründe für ihr Tun nicht beständig im Licht des Glaubens prüfen. Dies gilt für alle Glieder der Kirche: für Bischöfe, Priester, Diakone, Ordensleute und alle Gläubigen. Der heilige Papst Gregor der Große hält dem Bischof in seiner Regula pastoralis gewissermaßen einen Spiegel vor: „Über der äußeren Beschäftigung vernachlässige der Bischof nicht das innere Leben. […] Oft meint er wegen seiner hohen Stellung, er sei über alle erhaben. […] Von außen widerfährt ihm unangemessenes Lob, in seinem Innern aber geht ihm die Wahrheit verloren" (2, 1). Es geht darum – und dies ist sicher auch eine tägliche Aufgabe für jeden Christen –, vom eigenen Ich abzusehen und sich selbst dem liebenden und fragenden Blick Jesu auszusetzen. In der Mitte unseres Dienstes steht immer die Begegnung mit dem lebendigen Christus, die unserem Leben die entscheidende Richtung gibt. In Ihm blickt uns die Liebe Gottes an, die sich durch unseren priesterlichen und bischöflichen Dienst dem Menschen in den verschiedensten Situationen mitteilt, dem gesunden wie dem kranken, dem leidenden wie dem schuldig gewordenen Menschen. Gott schenkt uns seine verzeihende, heilende und heiligende Liebe. Immer wieder kommt Er neu auf uns zu „durch Menschen, in denen er durchscheint; durch sein Wort, in den Sakramenten, besonders in der Eucharistie. In der Liturgie der Kirche, in ihrem Beten, in der lebendigen Gemeinschaft der Gläubigen erfahren wir die Liebe Gottes, nehmen wir ihn wahr und lernen so auch, seine Gemeinschaft in unserem Alltag zu erkennen" (Enzyklika Deus caritas est, 17).
Natürlich muß in der Kirche auch institutionell und strukturell geplant werden. Kirchliche Institutionen, Pastoralpläne und andere rechtliche Strukturierungen sind bis zu einem gewissen Grad schlichtweg notwendig. Aber gelegentlich werden sie als das Wesentliche ausgegeben und verstellen so den Blick auf das wirklich Wesentliche. Sie werden jedoch nur dann ihrer eigentlichen Bedeutung gerecht, wenn sie am Maßstab der Glaubenswahrheit gemessen und danach ausgerichtet werden. Letztlich muß und wird es der Glaube selbst sein, der in seiner ganzen Größe, Klarheit und Schönheit den Rhythmus der Reform vorgibt, die wesentlich ist und die wir brauchen. Dabei darf freilich niemals vergessen werden, daß es immer Menschen sind, von deren Fähigkeiten und gutem Willen die Verwirklichung von Reformmaßnahmen abhängt. So schwer es auch im Einzelfall sein mag, so müssen in dieser Hinsicht doch immer wieder klare Personalentscheidungen getroffen werden.
Liebe Brüder im bischöflichen Amt! Ich weiß, daß viele von Euch die ganz berechtigte Sorge um die situationsgerechte Weiterentwicklung der pastoralen Strukturen beschäftigt. Angesichts der augenblicklich abnehmenden Zahl der Priester, wie leider auch der (sonntäglichen) Gottesdienstbesucher, kommen in verschiedenen deutschsprachigen Diözesen Modelle der Um- und Neustrukturierung der Seelsorge zur Anwendung, bei denen das Bild des Pfarrers, das heißt des Priesters, der als Mann Gottes und der Kirche eine Pfarrgemeinde leitet, zu verschwimmen droht. Ich bin ganz sicher, daß Ihr, verehrte Mitbrüder, die Erstellung dieser Konzepte nicht kühlen Planern überlaßt, sondern nur solchen Priestern und Mitarbeitern anvertraut, die nicht nur über die notwendige vom Glauben erleuchtete Einsicht und über eine entsprechende theologische, kanonistische, kirchenhistorische und praktische Bildung sowie über pastorale Erfahrung verfügen, sondern denen die Rettung des Menschen wahrhaft am Herzen liegt, die sich also, wie wir früher gesagt hätten, durch „Seeleneifer" auszeichnen und für deren Denken und Handeln das ganzheitliche und damit das ewige Heil des Menschen die suprema lex ist. Vor allem werdet Ihr nur solchen strukturellen Reformen Eure Zustimmung geben, die voll und ganz mit der Lehre der Kirche über das Priestertum und den rechtlichen Normen im Einklang stehen und bei deren Umsetzung die Anziehungskraft des Priesterberufs nicht gemindert wird.
Wenn manchmal gesagt wird, die Laien könnten sich in der Kirche nicht genug einbringen, so liegt eine verengende Fixierung auf die Mitarbeit in kirchlichen Leitungsgremien, auf hauptamtliche Stellen in kirchlich finanzierten Strukturen oder auf die Ausübung bestimmter liturgischer Funktionen zugrunde. Auch diese Bereiche haben selbstverständlich ihre Bedeutung. Aber darüber darf man nicht das weite und offene Feld des dringend notwendigen Laienapostolats und seine vielfältigen Aufgaben vergessen: die Verkündigung der Frohbotschaft an Millionen von Mitbürgern, die Christus und seine Kirche noch nicht kennen; die Katechese für Kinder und Erwachsene in unseren Pfarrgemeinden; die karitativen Dienste; die Medienarbeit sowie das gesellschaftliche Engagement für einen umfassenden Schutz des menschlichen Lebens, für die soziale Gerechtigkeit und in christlichen Kulturinitiativen. An Aufgaben für engagierte katholische Laien fehlt es fürwahr nicht, aber vielleicht mangelt uns heute manchmal der missionarische Geist, die Kreativität und der Mut, um auch neue Pfade zu beschreiten.
In der Ansprache an die erste Gruppe der deutschen Bischöfe habe ich bereits kurz die vielfältigen liturgischen Dienste der Laien angesprochen, die heute in der Kirche möglich sind: die des außerordentlichen Kommunionspenders, zu der die des Lektors kommt wie die des Leiters von Wortgottesdiensten. Dazu möchte ich jetzt nicht noch einmal Stellung nehmen. Wichtig ist, daß diese Aufgaben nicht aus einem Anspruchsdenken, sondern aus dem Geist des Dienens heraus wahrgenommen werden. Der Gottesdienst ruft uns alle in den Dienst vor Gott, für Gott und für die Menschen hinein, in dem wir nicht uns selber darstellen, sondern in Demut vor Gott stehen und uns für sein Licht durchlässig machen wollen. In dieser Ansprache möchte ich noch vier weitere Punkte kurz berühren, die mir am Herzen liegen.
Der erste ist die Glaubensverkündigung an die jungen Menschen unserer Zeit. Die Jugend von heute lebt in einer säkularisierten, ganz aufs Materielle ausgerichteten Kultur. Sie erlebt im Alltag – in den Medien, im Beruf, in der Freizeit – meist eine Kultur, in der Gott nicht vorkommt. Und doch wartet sie auf Gott. Die Weltjugendtage zeigen es uns, wie viel wartende Bereitschaft für Gott und für das Evangelium in den jungen Menschen unserer Zeit da ist. Unsere Antwort auf diese Erwartung muß vielschichtig sein. Die Weltjugendtage setzen voraus, daß junge Menschen in ihren Lebensräumen, besonders in der Pfarrei, die Begegnung mit dem Glauben empfangen können. Da ist z. B. der Dienst der Ministranten wichtig, der Kinder und junge Menschen in Berührung mit dem Altar, mit dem Wort Gottes, mit dem Innenleben der Kirche bringt. Es war schön, bei der Ministrantenwallfahrt so viele junge Menschen aus Deutschland freudig im Glauben versammelt zu finden. Setzt dieses Mühen fort und sorgt dafür, daß die Ministranten in der Kirche wirklich Gott, seinem Wort, dem Sakrament seiner Gegenwart begegnen können und lernen, von daher ihr Leben zu gestalten. Ein wichtiger Weg ist auch die Arbeit mit den Chören, in denen junge Menschen Erziehung zum Schönen, Erziehung zur Gemeinsamkeit, Freude am Mitsein im Gottesdienst und so Bildung zum Glauben hin erfahren können. Nach dem Konzil hat uns der Heilige Geist die „Bewegungen" geschenkt. Sie können dem Pfarrer oder dem Bischof manchmal etwas eigenwillig erscheinen, aber sie sind Orte des Glaubens, in denen junge und erwachsene Menschen das Lebensmodell des Glaubens als Chance für heute erfahren. Deshalb bitte ich Euch, mit viel Liebe auf die Bewegungen zuzugehen. Da und dort müssen sie korrigiert, ins Ganze der Pfarrei oder des Bistums eingefügt werden. Aber die je eigene Art ihres Charismas müssen wir achten und froh sein, daß gemeinschaftliche Gestalten des Glaubens entstehen, in denen das Wort Gottes Leben wird.
Das zweite Thema, das ich wenigstens kurz ansprechen möchte, sind die kirchlichen Hilfswerke. In meiner Enzyklika „Deus caritas est" habe ich von dem Dienst der Liebe als wesentlichem und unverzichtbarem Ausdruck des Glaubens in der Kirche geschrieben und dabei auch das innere Prinzip der Hilfswerke berührt. „Die Liebe Christi drängt uns", hat der heilige Paulus gesagt (2 Kor 5, 14). Der gleiche „Zwang" der Liebe (1 Kor 9, 16), der den heiligen Paulus nötigte, in alle Welt zu gehen, um das Evangelium zu verkünden – dieser gleiche „Zwang" der Liebe Christi hat die deutschen Katholiken veranlaßt, die Hilfswerke zu gründen, um den in Armut lebenden Menschen zu ihrem Recht auf die Güter der Erde zu verhelfen. Nun ist es wichtig, darauf zu achten, daß die Hilfswerke in ihren Programmen und Aktionen wirklich diesem inneren Impuls der vom Glauben gedrängten Liebe entsprechen. Es ist wichtig, darauf zu achten, daß sie nicht in politische Abhängigkeiten kommen, sondern einzig ihrer Aufgabe der Gerechtigkeit und der Liebe dienen. Dazu wiederum ist eine enge Zusammenarbeit mit den jeweiligen Bischöfen und Bischofskonferenzen notwendig, die wirklich die Lage vor Ort kennen und dafür zu sorgen vermögen, daß die Gabe der Gläubigen aus dem Gewirr politischer und anderer Interessen herausgehalten und zum Besten der Menschen verwendet wird. Der Päpstliche Rat „Cor Unum" verfügt in diesem Sektor über umfassende Erfahrungen und wird auch gern in all diesen Fragen beratend zur Seite stehen.
Schließlich liegt mir das Thema Ehe und Familie besonders am Herzen. Die Schöpfungsordnung der Ehe, von der uns die Bibel am Ende des Schöpfungsberichts eindrücklich spricht (Gen 2, 24), wird heute immer mehr verwischt. So wie der Mensch sich die Welt im ganzen neu zu montieren versucht und dabei immer spürbarer seine Grundlagen gefährdet, so geht ihm auch der Blick für die Schöpfungsordnung seiner eigenen Existenz zusehends verloren. Er glaubt, sich selber in einer leeren Freiheit beliebig definieren zu können. Die Fundamente, auf denen seine eigene Existenz und die der Gesellschaft stehen, geraten so ins Wanken. Für die jungen Menschen wird es schwer, zu endgültigen Bindungen zu finden. Sie haben Furcht vor der Endgültigkeit, die nicht realisierbar und der Freiheit entgegengesetzt scheint. So wird es auch immer schwerer, Kinder anzunehmen und ihnen jenen dauerhaften Raum des Wachsens und des Reifens zu schenken, der nur die auf der Ehe gründende Familie sein kann. In dieser hier nur ganz kurz angedeuteten Situation ist es sehr wichtig, jungen Menschen zu helfen, das endgültige Ja zueinander zu sagen, das der Freiheit nicht entgegensteht, sondern ihre größte Möglichkeit ist. In der Geduld des lebenslangen Miteinander kommt die Liebe zu ihrer wahren Reife. In diesem Raum lebenslanger Liebe lernen auch die Kinder leben und lieben. So darf ich Euch bitten, alles zu tun, damit Ehe und Familie geformt, gefördert und ermutigt werden.
Zuletzt noch ein ganz kurzes Wort zur Ökumene. All die lobenswerten Initiativen auf dem Weg zur vollen Einheit aller Christen finden im gemeinsamen Gebet und in der Betrachtung der Heiligen Schrift den fruchtbaren Grund, auf dem Gemeinschaft wachsen und reifen kann. In Deutschland müssen unsere Bemühungen vor allem den Christen lutherischen und reformierten Bekenntnisses gelten. Zugleich behalten wir dabei die Brüder und Schwestern in den orthodoxen Kirchen im Blick, auch wenn diese vergleichsweise weniger zahlreich sind. Die Welt darf von allen Christen ein geeintes Bekenntnis zu Jesus Christus, dem Erlöser der Menschheit, erwarten. Ökumenisches Engagement darf sich daher nicht in gemeinsamen Papieren erschöpfen. Es wird sichtbar und wirksam, wo Christen verschiedener Kirchen und kirchlicher Gemeinschaften inmitten eines zunehmend religiös entfremdeten sozialen Umfeldes sich gemeinsam und überzeugend zu den vom christlichen Glauben vermittelten Werten bekennen und diese im politischen und gesellschaftlichen Handeln kraftvoll zur Geltung bringen.
Liebe Brüder im Bischofsamt! Da ich selber aus Eurem mir so lieben Land komme, fühle ich mich von den Leistungen wie auch von den Herausforderungen der Kirche in Deutschland besonders berührt. All das Gute der Kirche in unserer Heimat kenne ich nicht nur aus eigener Anschauung und Erfahrung, sondern auch, weil mir immer wieder Bischöfe, Priester und andere Besucher aus Europa und aus vielen Teilen der Welt vom tätigen Wohl berichten, das ihnen seitens kirchlicher Stellen und Personen zuteil wird. Die Kirche in Deutschland verfügt wirklich über reiche geistliche und geistige Ressourcen. Vor allem auch der oft zu wenig wahrgenommene treue Dienst so vieler Priester, Diakone, Ordensleute und hauptamtlicher kirchlicher Mitarbeiter in nicht immer einfachen pastoralen Verhältnissen verdient Respekt und Anerkennung. Ebenso bin ich aufrichtig dankbar, daß nach wie vor zahlreiche Christen bereit sind, sich in Pfarrgemeinden und Diözesen, Vereinigungen und Bewegungen zu engagieren und als gläubige Katholiken auch in der Gesellschaft Verantwortung zu übernehmen. Vor diesem Hintergrund teile ich mit Euch die feste Hoffnung, daß die Kirche in Deutschland noch missionarischer wird und Wege findet, um den kommenden Generationen den Glauben zu vermitteln.
Ich weiß sehr gut, liebe Brüder im Bischofsamt, um Euer hingebungsvolles Wirken und um das so vieler Priester, Diakone, Ordensleute und Laien in euren Diözesen. So möchte ich Euch heute erneut meine Zuneigung bekunden und Euch ermutigen, geeint und voller Zuversicht Euren Hirtendienst zu leisten. Ich bin sicher, daß der Herr Eure Treue und Euren Eifer mit Seinem Segen begleitet und lohnen wird. Die Allerseligste Jungfrau und Gottesmutter Maria, die Mutter der Kirche und Hilfe der Christen, kann Euch, dem Klerus und den Gläubigen in unserer Heimat die Kraft, Freude und Ausdauer erwirken, um die notwendige Aufgabe einer echten Erneuerung des Glaubenslebens mutig und im festen Vertrauen auf den Beistand des Heiligen Geistes anzugehen. Auf ihre mütterliche Fürsprache und auf die Fürbitte aller in unserm Lande verehrten heiligen Männer und Frauen erteile ich Euch sowie allen Gläubigen in Deutschland von Herzen den Apostolischen Segen.
[01646-05.02] [Originalsprache: Deutsch]
● TRADUZIONE IN LINGUA ITALIANA
Signori Cardinali!
Cari Confratelli nell’Episcopato!
Con particolare gioia vi porgo il benvenuto, cari Confratelli della nostra comune patria tedesca e bavarese, qui nella casa del Papa. La vostra visita "ad limina Apostolorum" vi conduce presso le tombe degli Apostoli, che però non parlano soltanto del passato, ma ci rimandano soprattutto al Signore Risorto, che è sempre presente nella sua Chiesa e sempre la "precede" (Mc 16, 7). Le tombe ci parlano del fatto che la Chiesa rimane sempre legata alla testimonianza dei primordi, ma che al contempo continua ad essere viva nel sacramento della successione degli Apostoli; che il Signore, attraverso il ministero apostolico, ci parla sempre al presente. Con ciò è toccato il nostro compito come successori degli Apostoli: viviamo nel vincolo che ci lega a Colui, che è l’Alfa e l’Omega (cfr. Ap 1, 8; 21, 6; 22, 13), a Colui che è, che era e che viene (Ap 1, 4). Annunciamo il Signore nella comunità vivente del suo corpo animata dal suo Spirito – nella comunione viva con il Successore di Pietro e il Collegio dei Vescovi. La visita ad limina deve rafforzarci in questa comunione; deve aiutarci affinché, in misura crescente, possiamo essere giudicati come amministratori fedeli e saggi dei beni affidatici dal Signore (cfr. Lc 12, 42).
Per rimanere fedele al Signore e quindi a se stessa, la Chiesa deve essere continuamente rinnovata. Ma come lo si realizza? Per rispondere a questa domanda dobbiamo innanzitutto sondare la volontà del Signore, Capo della Chiesa, e riconoscere chiaramente che ogni riforma ecclesiale nasce dall'impegno serio per giungere ad una conoscenza più profonda delle verità della fede cattolica e dall'aspirazione persistente alla purificazione morale ed alla virtù. È questo un appello che si rivolge innanzitutto ad ogni singolo e poi all’intero popolo di Dio.
La ricerca della riforma può facilmente scivolare verso un attivismo esteriore se chi agisce non conduce un'autentica vita spirituale e se non verifica costantemente le motivazioni del suo agire alla luce della fede. Questo vale per tutti i membri della Chiesa: per i Vescovi, i sacerdoti, i diaconi, i religiosi e tutti i fedeli. Il santo Papa Gregorio Magno, nella sua Regula pastoralis, pone come uno specchio davanti al Vescovo: "Per l’impegno esteriore il Vescovo non trascuri la vita interiore (…) Spesso ritiene di essere superiore a tutti grazie alla sua alta posizione (…) Dall’esterno riceve lodi inopportune, ma interiormente perde la verità" (2,1). Si tratta – e questo è certamente anche il compito quotidiano di ogni cristiano – di prescindere dal proprio io e di esporsi allo sguardo amorevole ed interpellante di Gesù. Al centro del nostro servizio vi è sempre l’incontro con il Cristo vivo, un incontro che dà alla nostra vita l’orientamento decisivo. In Lui ci guarda l’amore di Dio che, attraverso il nostro ministero sacerdotale ed episcopale, si trasmette agli uomini nelle situazioni più diverse, al sano come al malato, al sofferente come a chi si è reso colpevole. Dio ci dona il suo amore che perdona, che risana e che santifica. Sempre di nuovo ci viene incontro "attraverso uomini nei quali Egli traspare; attraverso la sua Parola, nei Sacramenti, specialmente nell’Eucaristia. Nella liturgia della Chiesa, nella sua preghiera, nella comunità viva dei credenti, noi sperimentiamo l’amore di Dio, percepiamo la sua presenza e impariamo in questo modo anche a riconoscerla nel nostro quotidiano" (Enciclica Deus caritas est, n. 17).
Naturalmente nella Chiesa occorre anche una pianificazione istituzionale e strutturale. Istituzioni ecclesiali, programmazioni pastorali e altre strutture giuridiche sono, fino a un certo grado, semplicemente necessarie. Ma a volte vengono presentate come la cosa essenziale, impedendo così di vedere ciò che è veramente essenziale. Esse corrispondono al loro autentico significato solo se vengono misurate ed orientate secondo il criterio della verità della fede. In definitiva, deve essere e sarà la fede stessa a scandire, in tutta la sua grandezza, chiarezza e bellezza, il ritmo della riforma che è fondamentale e di cui abbiamo bisogno. Certo, in tutto questo non si deve mai dimenticare che coloro dalle cui capacità e dalla cui buona volontà dipende la realizzazione delle misure di riforma sono sempre esseri umani. Per quanto possa apparire difficile nel singolo caso, a tale riguardo devono essere prese sempre di nuovo decisioni personali chiare.
Cari Fratelli nel ministero episcopale! So che molti di voi, con buona ragione, sono preoccupati per uno sviluppo delle strutture pastorali che sia adeguato alla situazione presente. Dinanzi al numero attualmente in diminuzione sia di sacerdoti, sia purtroppo anche di fedeli che frequentano la Messa (domenicale), in diverse Diocesi di lingua tedesca vengono applicati modelli per la modifica e la ristrutturazione della cura pastorale in cui l’immagine del parroco, vale a dire del sacerdote che come uomo di Dio e della Chiesa guida una comunità parrocchiale, minaccia di offuscarsi. Sono certo che voi, cari Confratelli, non lasciate l’elaborazione di questi progetti a freddi pianificatori, ma li affidate solo a sacerdoti e collaboratori che dispongano non soltanto del necessario giudizio illuminato dalla fede e di un’adeguata formazione teologica, canonistica, storica e pratica, come anche di un'esperienza pastorale sufficiente, ma che abbiano veramente a cuore la salvezza degli uomini e che quindi, come avremmo detto in passato, si distinguano per lo "zelo per le anime" ed abbiano la salvezza integrale e quindi eterna dell’uomo come suprema lex del loro pensiero e della loro azione. Soprattutto darete la vostra approvazione soltanto a quelle riforme strutturali che siano in piena sintonia con l’insegnamento della Chiesa sul sacerdozio e con le sue norme giuridiche, avendo cura che l'applicazione delle riforme non sminuisca la forza di attrazione del ministero sacerdotale.
Se talvolta si sostiene che i laici non potrebbero inserirsi sufficientemente nelle strutture della Chiesa, è perché vi è alla base una fissazione restrittiva sulla collaborazione negli organi direttivi, sulle posizioni di rilievo all'interno delle strutture finanziate dalla Chiesa o sull’esercizio di determinate funzioni liturgiche. Anche questi ambiti hanno naturalmente la loro importanza. Tuttavia, non devono portare a dimenticare il campo ampio ed aperto dell’apostolato laicale urgentemente necessario e i suoi molteplici compiti: l’annuncio della Buona Novella a milioni di concittadini che ancora non conoscono Cristo e la sua Chiesa; la catechesi dei bambini e degli adulti nelle nostre comunità parrocchiali; i servizi caritativi; il lavoro nei mezzi di comunicazione sociale, come pure l’impegno sociale per una tutela integrale della vita umana, per la giustizia sociale e nell’ambito delle iniziative culturali cristiane. Davvero, non mancano i compiti per i laici cattolici impegnati, ma forse c’è oggi talvolta una mancanza di spirito missionario, di creatività e di coraggio per percorrere cammini anche nuovi.
Nel discorso al primo gruppo di Vescovi tedeschi ho già accennato brevemente ai molteplici servizi liturgici da parte dei laici che oggi sono possibili nella Chiesa: quello di ministro straordinario dell’Eucaristia, al quale si aggiungono quello di lettore e quello di guida della liturgia della Parola. Non vorrei ritornare di nuovo su questo tema. È importante che tali compiti non vengano eseguiti, rivendicandoli quasi come un diritto bensì con uno spirito di servizio. La Liturgia ci chiama tutti al servizio di Dio, per Dio e per gli uomini, nel quale non vogliamo mettere in mostra noi stessi, ma porci con umiltà dinanzi a Dio e renderci permeabili per la sua luce. In questo discorso vorrei trattare brevemente altri quattro punti che mi stanno a cuore.
Il primo è l’annuncio della fede ai giovani del nostro tempo. I giovani d’oggi vivono in una cultura secolarizzata, orientata totalmente alle cose materiali. Nella quotidianità – nei mezzi di comunicazione, nel lavoro, nel tempo libero – sperimentano per lo più una cultura nella quale Dio non è presente. E tuttavia essi attendono Dio. Le Giornate Mondiali della Gioventù ci dimostrano quale attesa e disponibilità per Dio e per il Vangelo vi sia nei giovani del nostro tempo. La nostra risposta a quest’attesa deve essere multiforme. Le Giornate Mondiali della Gioventù presuppongono che i giovani possano ottenere nei loro ambiti di vita, in particolare nella parrocchia, l’incontro con la fede. Qui, per esempio, è importante il servizio dei ministranti, che porta i bambini e i giovani a contatto con l’altare, con la parola di Dio, con la vita intima della Chiesa. E’ stato bello, durante il pellegrinaggio dei ministranti, vedere gioiosamente riuniti nella fede tanti giovani provenienti dalla Germania. Proseguite questo impegno e fate in modo che i ministranti possano nella Chiesa davvero incontrare Dio, la sua Parola, il sacramento della sua presenza, e che possano imparare a modellare, a partire da questo, la loro vita. Una via importante è anche il lavoro con i cori, dove i giovani possono ottenere l’educazione al bello, l’educazione alla comunione, sperimentare la gioia di partecipare alla Messa, e in questo modo ricevere una formazione alla fede. Dopo il Concilio lo Spirito Santo ci ha donato i "movimenti". Talvolta essi possono apparire al parroco o al Vescovo un po’ strani, ma sono luoghi di fede in cui i giovani e gli adulti sperimentano un modello di vita nella fede come opportunità per la vita di oggi. Per questo vi chiedo di andare incontro ai movimenti con molto amore. Qua e là devono essere corretti, inseriti nell’insieme della parrocchia o della Diocesi. Dobbiamo però rispettare lo specifico carattere dei loro carismi ed essere lieti che nascano forme comunitarie di fede in cui la parola di Dio diventi vita.
Il secondo tema che desidero toccare almeno brevemente sono le opere caritative ecclesiali. Nella mia Enciclica "Deus caritas est" ho parlato del servizio della carità come espressione fondamentale e irrinunciabile della fede nella vita della Chiesa, accennando anche al principio interiore delle opere caritative. "L’amore del Cristo ci spinge" ha detto San Paolo (2 Cor 5,14). Lo stesso "dovere" della carità (1 Cor 9,16), che spinse San Paolo ad andare in tutto il mondo per annunciare il Vangelo, questo stesso "dovere" dell’amore di Cristo, ha portato i cattolici tedeschi a fondare le opere caritative per aiutare le persone che vivono nella povertà a rivendicare il loro diritto alla partecipazione ai beni della terra. Ora è importante fare attenzione, perché queste opere caritative, nei loro programmi e nelle loro azioni, corrispondano veramente a questo impulso interiore dell’amore sorretto dalla fede. È importante fare attenzione che non cadano in dipendenze politiche, ma che servano unicamente al loro compito di giustizia e di amore. Per questo, a sua volta, occorre una stretta collaborazione con i Vescovi e con le Conferenze Episcopali, che conoscono veramente la situazione in loco e sono in grado di far sì che il dono dei fedeli venga tenuto fuori dalla confusione degli interessi politici e di altro genere e venga utilizzato per il bene delle persone. Il Pontificio Consiglio "Cor Unum" dispone di una grande esperienza in questo ambito e offrirà di buon grado il suo aiuto con i suoi consigli in tutte queste questioni.
Infine mi sta particolarmente a cuore il tema matrimonio e famiglia. L'ordine del matrimonio come è stabilito nella creazione, e di cui la Bibbia ci parla espressamente al termine del racconto della creazione (Gn 2, 24), viene oggi progressivamente offuscato. Nella stessa misura, in cui l’uomo cerca di costruirsi in modo nuovo il mondo nel suo insieme, mettendo così in pericolo in maniera sempre più percettibile le sue basi, egli perde anche la visione dell’ordine della creazione riguardo alla propria esistenza. Ritiene di poter definire se stesso a piacere in virtù di una libertà vacua. Così, le fondamenta sulle quali poggiano l’esistenza sua e quella della società cominciano a vacillare. Per i giovani diventa difficile legarsi definitivamente. Hanno paura della definitività, che appare loro irrealizzabile ed opposta alla libertà. Così diventa sempre più difficile accettare figli e dare loro quello spazio duraturo di crescita e di maturazione che può essere solo la famiglia fondata sul matrimonio. In questa situazione appena accennata è molto importante aiutare i giovani a dirsi il "sì" definitivo, che non è in contrasto con la libertà, ma rappresenta la sua più grande opportunità. Nella pazienza dello stare insieme per tutta la vita l’amore raggiunge la sua vera maturità. In questo ambiente di amore per tutta la vita anche i figli imparano a vivere e ad amare. Desidero pertanto chiedervi di fare tutto il possibile affinché il matrimonio e la famiglia vengano formati, promossi ed incoraggiati.
E infine qualche breve parola sull’ecumenismo. Tutte le lodevoli iniziative sul cammino verso la piena unità di tutti i cristiani trovano nella preghiera comune e nella riflessione sulle Sacre Scritture un terreno fertile sul quale può crescere e maturare la comunione. In Germania i nostri sforzi devono essere diretti soprattutto verso i cristiani di fede luterana e riformata. Al contempo, non perdiamo di vista i fratelli e le sorelle delle Chiese ortodosse, sebbene questi in proporzione siano meno numerosi. Il mondo ha il diritto di attendersi da tutti i cristiani una professione univoca di fede in Gesù Cristo, il Redentore dell'umanità. L’impegno ecumenico, pertanto, non può esaurirsi con documenti congiunti. Diventa visibile ed efficace laddove i cristiani di diverse Chiese e comunità ecclesiali, in un contesto sociale sempre più estraneo alla religione, professano insieme e in modo convincente i valori trasmessi dalla fede cristiana e li evidenziano con forza nel loro agire politico e sociale.
Cari Fratelli nell’Episcopato! Poiché io stesso provengo dal vostro Paese a me tanto caro, mi sento particolarmente toccato dalle realizzazioni della Chiesa in Germania come pure dalle sfide che essa deve affrontare. Tutto quanto è buono nella Chiesa nel nostro Paese lo conosco non soltanto per osservazione ed esperienza personale, ma anche perché ripetutamente Vescovi, sacerdoti e altri visitatori provenienti dall’Europa e da molte parti del mondo mi parlano del bene effettivo che ricevono attraverso strutture e persone ecclesiali. La Chiesa in Germania dispone davvero di grandi risorse spirituali e religiose. Soprattutto il fedele servizio, spesso troppo poco apprezzato, di tanti sacerdoti, diaconi, religiosi e collaboratori ecclesiali professionali in situazioni pastorali non sempre facili, merita rispetto e riconoscimento. Sono inoltre sinceramente grato perché vi sono sempre numerosi cristiani disposti ad impegnarsi nelle comunità parrocchiali e nelle diocesi, nelle associazioni e nei movimenti, e ad assumersi, come cattolici credenti, la responsabilità anche in seno alla società. In questo contesto condivido con voi la salda speranza che la Chiesa in Germania diventi ancor più missionaria e trovi dei modi per trasmettere la fede alle generazioni future.
Conosco bene, cari Confratelli nell’Episcopato, il vostro impegno generoso e anche quello di tanti sacerdoti, diaconi, religiosi e laici nelle vostre Diocesi. Pertanto desidero testimoniarvi oggi nuovamente il mio affetto ed incoraggiarvi a svolgere uniti e fiduciosi il vostro servizio di Pastori. Sono certo che il Signore accompagnerà e ricompenserà la vostra fedeltà e il vostro zelo con la sua Benedizione. La Santissima Vergine e Madre di Dio Maria, Madre della Chiesa e Ausilio dei cristiani, possa impetrare per voi, per il clero e per i fedeli della nostra patria la forza, la gioia e la perseveranza per affrontare l’impegno necessario per un autentico rinnovamento della vita di fede con coraggio e con la salda fiducia nell’aiuto dello Spirito Santo. Per la sua intercessione materna e per quella di tutti i santi e le sante venerate nel nostro Paese, imparto di cuore a voi e a tutti i fedeli in Germania la Benedizione Apostolica.
[01646-01.02] [Testo originale: Tedesco]