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SANTA MESSA CON L’EPISCOPATO DELLA SVIZZERA, 08.11.2006


SANTA MESSA CON L’EPISCOPATO DELLA SVIZZERA

OMELIA DEL SANTO PADRE

TRADUZIONE IN LINGUA ITALIANA

Dal 1° al 5 febbraio 2005 i Vescovi della Conferenza episcopale svizzera hanno compiuto la loro ultima visita "ad Limina". A causa dell’aggravarsi delle sue condizioni di salute, Giovanni Paolo II non aveva potuto riceverli, né singolarmente, né in gruppo, come avviene abitualmente per il quinquennale pellegrinaggio dei Vescovi.

Ieri, martedì 7 novembre, il Santo Padre Benedetto XVI ha voluto in qualche modo completare questa visita invitando i Vescovi svizzeri ad un incontro di riflessione che si sta svolgendo in questi giorni. Il Papa ha avviato l’incontro presiedendo ieri mattina una Concelebrazione Eucaristica nella Cappella "Redemptoris Mater" nel Palazzo Apostolico Vaticano.

Pubblichiamo di seguito l’omelia che il Papa ha pronunciato a braccio nel corso della Santa Messa:

OMELIA DEL SANTO PADRE

Liebe Mitbrüder,

die Texte, die wir eben gehört haben – die Lesung, der Antwortpsalm und das Evangelium –, haben ein gemeinsames Thema, das man zusammenfassen könnte in dem Satz: Gott scheitert nicht. Oder genauer gesagt: Gott scheitert zunächst immer, er läßt die Freiheit des Menschen stehen, und die sagt immer wieder „nein". Aber Gottes Phantasie, die schöpferische Kraft seiner Liebe, ist größer als das menschliche Nein. Durch jedes menschliche Nein wird eine neue Dimension seiner Liebe entbunden und findet er einen neuen, größeren Weg, sein Ja zum Menschen, zu seiner Geschichte und zur Schöpfung zu verwirklichen. In dem großen Christushymnus des Philipperbriefes, mit dem wir begonnen haben, hören wir zunächst eine Anspielung auf die Geschichte von Adam, der mit der Freundschaft Gottes nicht zufrieden war; es war ihm zu wenig, er wollte selbst ein Gott sein. Er sah Freundschaft als Abhängigkeit an und hielt sich für einen Gott, wenn er nur in sich selber stand. Darum sagte er „nein", um selber ein Gott zu werden, und stürzte sich gerade so aus seiner Höhe hinab. Gott „scheitert" an Adam – und so scheinbar für die ganze Geschichte. Aber Gott scheitert nicht, denn nun wird er selbst ein Mensch und beginnt das Menschsein neu; pflanzt das Gottsein ins Menschsein unwiderruflich ein und steigt hinunter bis in die letzten Abgründe und Tiefen des Menschseins; erniedrigt sich bis ans Kreuz. Den Stolz überwindet er durch die Demut und den Gehorsam des Kreuzes. Und so geschieht nun, was Jesaja 45 prophezeit hatte. In der Zeit, da Israel im Exil und von der Landkarte verschwunden war, sagte der Prophet voraus, daß die ganze Welt – „jedes Knie" – sich vor diesem ohnmächtigen Gott beugen werde. Und der Philipperbrief bestätigt uns: Jetzt ist es geschehen. Durch das Kreuz Christi ist Gott zu den Völkern gekommen, aus Israel hinausgegangen, der Gott der Welt geworden. Und nun beugt der Kosmos die Knie vor Jesus Christus, was auch wir heute in wunderbarer Weise erleben dürfen: In allen Kontinenten, bis in die einfachsten Hütten hinein, ist der Gekreuzigte gegenwärtig. Der Gott, der „gescheitert" war, bringt nun durch seine Liebe den Menschen wirklich dazu, die Knie zu beugen, und überwindet so die Welt mit seiner Liebe.

Als Antwortpsalm haben wir die 2. Hälfte des Passionspsalms 22 [21] gesungen. Es ist der Psalm des leidenden Gerechten, vor allem des leidenden Israel, das vor dem schweigenden Gott, der es verlassen hat, aufschreit: „Mein Gott, warum hast Du mich verlassen? Wie konntest Du mein vergessen? Nun gibt es mich gleichsam nicht mehr: Du handelst nicht mehr, du sprichst nicht mehr… Warum hast Du mich verlassen?" Jesus identifiziert sich mit dem leidenden Israel, mit den leidenden, gottverlassenen Gerechten aller Zeiten, und er trägt den Schrei der Gottverlassenheit, das Leiden des Vergessenseins hinauf ans Herz Gottes selbst und wandelt so die Welt um.

Die 2. Hälfte des Psalms, die wir gebetet haben, sagt uns, was daraus hervorgeht: Die Armen essen und werden gesättigt. Es ist die weltweite Eucharistie, die aus dem Kreuz hervorgeht. Nun sättigt Gott weltweit die Menschen, die Armen, die seiner bedürfen. Er gibt ihnen die Sättigung, die sie brauchen: Gott selbst, sich selbst. Und dann sagt der Psalm: „Alle Enden der Erde werden umkehren zum Herrn." Aus dem Kreuz entspringt die universale Kirche. Gott geht über das Judentum hinaus und umfaßt die ganze Welt, um sie im Mahl der Armen zu vereinen.

Und schließlich die Botschaft des Evangeliums. Wiederum das Scheitern Gottes. Die Erstgeladenen sagen ab, sie kommen nicht. Der Saal Gottes bleibt leer, sein Mahl scheint umsonst zubereitet. Es ist das, was Jesus in der Schlußphase seines Wirkens erlebt: Die amtlichen, die bestimmenden Kreise Israels sagen „nein" zu der Einladung Gottes, die er selber ist. Sie kommen nicht. Seine Botschaft, sein Ruf endet im Nein der Menschen. Und doch auch hier: Gott scheitert nicht. Der leere Saal wird zur Möglichkeit, mehr Menschen zu rufen. Gottes Liebe, Gottes Einladung weitet sich aus – Lukas erzählt sie uns in zwei Wellen: Zuerst ergeht sie an die Armen, die Verlassen, die von niemandem Eingeladenen in der Stadt selber. Gott tut damit das, was wir gestern im Evangelium gehört haben. (Das Evangelium heute gehört ja zu einem kleinen Symposium im Rahmen eines Abendessens bei einem Pharisäer. Wir finden dort vier Texte: zuerst die Heilung des Wassersüchtigen, dann das Wort von den letzten Plätzen, dann die Belehrung, nicht die Freunde einzuladen, die dann diese Geste erwidern, sondern diejenigen, die wirklich Hunger haben, aber keine Gegeneinladung verwirklichen können, und dann kommt eben unsere Geschichte.) Gott tut nun das, was er dem Pharisäer gesagt hat: Er lädt die ein, die nichts besitzen; die wirklich Hunger haben, die ihn nicht einladen, ihm nichts geben können. Und dann kommt die zweite Welle. Sie geht vor die Stadt hinaus auf die Straßen; die Unbehausten werden geladen. Wir dürfen wohl annehmen, daß Lukas diese zwei Wellen in dem Sinn verstanden hat, daß es zuerst die Armen von Israel sind, die in den Saal kommen und, da sie nicht ausreichen, weil Gottes Raum größer ist, die Einladung aus der Heiligen Stadt hinausgeht in die Völkerwelt. Diejenigen, die gar nicht zu Gott gehören, die draußen stehen, werden nun eingeladen, um den Saal zu füllen. Und Lukas, der uns dieses Evangelium überliefert hat, sah sicher darin die bildhaft vorweggenommene Darstellung der Ereignisse, die er dann in der Apostelgeschichte erzählt, wo sich genau dies zuträgt: Paulus beginnt seine Mission immer in der Synagoge, bei den Erstgeladenen, und erst, wenn da die Maßgebenden abgesagt haben und nur eine kleine Schar von Armen geblieben ist, geht er hinaus zu den Heiden. So wird das Evangelium durch diesen immer neuen Kreuzigungsvorgang hindurch universal, ergreift das Ganze, schließlich bis nach Rom. Paulus ruft in Rom die Vorsteher der Synagoge zu sich, verkündet ihnen das Geheimnis Jesu Christi, das Reich Gottes in dessen Person. Aber die maßgebenden Teile sagen ab, und er verabschiedet sie mit den Worten: Nun, da ihr nicht hört, wird diese Botschaft den Heiden verkündet, und sie werden hören. Mit dieser großen Zuversicht endet die Botschaft vom Scheitern: Sie werden hören; die Kirche der Heiden wird sich bilden. Und sie hat sich gebildet und bildet sich noch immer. In den Ad-limina-Besuchen höre ich viel Schweres und Mühsames, aber immer – gerade aus der Dritten Welt – auch dieses, daß die Menschen hören, daß sie kommen, daß auch heute auf den Straßen an den Enden der Erde die Botschaft ankommt und die Menschen im Gottessaal zu seinem Festmahl zusammenströmen.

So sollten wir uns fragen: Was bedeutet dies alles für uns? Zuerst einmal die Gewißheit: Gott scheitert nicht. Er „scheitert" ständig, aber gerade darum scheitert er nicht, denn er macht daraus neue Möglichkeiten größeren Erbarmens, und seine Phantasie ist unerschöpflich. Er scheitert nicht, weil er immer neue Weisen findet, zu den Menschen zu gehen und sein großes Haus weiter zu öffnen, daß es ganz voll werde. Er scheitert nicht, weil er nicht davor zurückschreckt, die Menschen zu drängen, daß sie kommen und sich an seinen Tisch setzen sollen, das Mahl der Armen einzunehmen, in dem die köstliche Gabe, Gott selbst, geschenkt wird. Gott scheitert nicht, auch heute nicht. Selbst, wenn wir so viel Nein erleben, dürfen wir es wissen. Aus dieser ganzen Gottesgeschichte, von Adam an, können wir erkennen: Er scheitert nicht. Auch heute wird er neue Wege finden, Menschen zu rufen, und möchte uns als seine Boten und Diener dabei haben.

Gerade in unserer Zeit kennen wir das Nein-Sagen der Erstgeladenen sehr gut. In der Tat, die westliche Christenheit, die neuen „Erstgeladenen", sagen nun weithin ab, sie haben keine Zeit, zum Herrn zu kommen. Wir kennen die leerer werdenden Kirchen, die leerer werdenden Seminare, die leerer werdenden Ordenhäuser; wir kennen alle die Formen, in denen dieses „Nein, ich habe etwas Wichtiges zu tun" sich darstellt. Und es erschreckt und erschüttert uns, Zeugen dieser Absage der Erstgeladenen zu sein, die eigentlich doch das Große wissen und dorthin drängen müßten. Was sollen wir tun?

Zunächst die Frage: Warum ist es eigentlich so? Der Herr nennt in seinem Gleichnis zwei Gründe: Besitz und menschliche Beziehungen, die die Menschen so in Anspruch nehmen, daß sie eben glauben, nichts anderes mehr zu brauchen, daß ihre Zeit und damit ihre innere Existenz damit ganz ausgefüllt wird. Der hl. Gregor der Große hat in seiner Auslegung dieses Textes noch etwas tiefer einzudringen versucht und gefragt: Ja, aber wie ist das möglich, daß der Mensch zu dem Größten „nein" sagt, für das Wichtigste keine Zeit hat, seine Existenz in sich verschließt? Und er antwortet: Sie haben eben nie die Erfahrung Gottes gemacht, sind nie auf den Geschmack Gottes gekommen; sie haben nie gespürt, wie köstlich es ist, von Gott angerührt zu werden! Diese „Berührung" – und damit der „Geschmack an Gott" – fehlt ihnen. Und nur wenn wir es sozusagen schmecken, dann kommen wir auch zum Mahl. Und Gregor zitiert den Psalm, aus dem unser Kommunionvers entnommen ist: Schmeckt und kostet und seht; kostet, dann werdet ihr sehen und erleuchtet werden! Wir müssen helfen, daß die Leute es kosten können, daß sie den Geschmack an Gott wieder spüren können. In einer anderen Homilie ist Gregor der Große der gleichen Sache noch weiter auf den Grund gegangen und hat gefragt: Wie kommt es, daß sie nicht wenigstens irgendwo es verkosten wollen. Und er sagt: Wenn der Mensch ganz mit seiner eigenen Welt beschäftigt ist, mit den materiellen Dingen, mit dem, was er tun und machen kann, mit allem Machbaren, das ihm Erfolg bringt, das er selber hervorbringen und in sich einbeziehen kann, dann verkümmert seine Empfindungsfähigkeit Gott gegenüber, das Organ für Gott verkümmert und er wird stumpf und unsensibel für ihn. Er spürt das Göttliche nicht mehr, weil das Organ dafür in ihm vertrocknet ist, sich nicht mehr entfaltet hat. Wenn er zu sehr all die anderen Organe gebraucht, die empirischen, dann kann es geschehen, daß eben der Sinn für Gott verflacht, dieses Organ abstirbt und der Mensch, wie Gregor sagt, das Anschauen, das Angeschautwerden von Gott nicht mehr empfindet – dieses Kostbare, daß sein Blick mich trifft!

Ich meine, Gregor der Große hat da genau die Situation unserer Zeit geschildert - das war ja damals eine sehr ähnliche Zeit. Und wieder ist die Frage: Was sollen wir tun? Ich glaube, das erste ist das, was uns der Herr heute in der ersten Lesung sagt, was uns Paulus vom Herrn her zuruft: „Habt die Gesinnungen Jesu Christi – Touto phroneite en hymin ho kai en Christo Iesou!" Lernt denken wie Christus gedacht hat, lernt mit ihm denken! Und dieses Denken ist nicht ein intellektuelles Denken, sondern ist auch ein Denken des Herzens. Die Gesinnungen Jesu Christi lernen wir, wenn wir mit ihm mitdenken lernen und so auch sein Scheitern mitdenken lernen und sein Hindurchgehen durch das Scheitern, das Größerwerden seiner Liebe im Scheitern. Wenn wir in diese seine Gesinnungen eintreten, anfangen, uns in sie einzuüben, daß wie er und mit ihm denken, dann erwacht in uns die Freude an Gott, die Zuversicht, daß er dennoch der Stärkere ist, ja, wir dürfen sagen: die Liebe zu ihm. Wir spüren, wie gut es ist, daß er ist und daß wir ihn kennen dürfen – daß wir ihn im Angesicht Jesu Christi, der für uns gelitten hat, kennen. Ich denke, dies ist das Erste: daß wir selber in lebendige Berührung mit Gott treten – mit dem Herrn Jesus, dem lebendigen Gott; daß in uns das Organ für Gott stärker wird, daß wir das Empfinden seiner Köstlichkeit selber in uns tragen. Und das beseelt dann unser Wirken. Denn die Gefahr besteht ja auch für uns: Man kann ganz viel tun, Kirchliches tun, alles für Gott tun…, und dabei bleibt man ganz bei sich selber und kommt Gott gar nicht über den Weg. Engagement ersetzt den Glauben, aber dann wird es von innen her leer. Ich glaube, darum sollten wir uns vor allem bemühen: im Hinhören auf den Herrn, im Beten, im inwendigen Mitsein bei den Sakramenten, im Suchen Gottes im Gesicht und im Leiden der Menschen seine Gesinnungen zu erlernen, um von seiner Freude, von seinem Eifer, von seiner Liebe angesteckt zu werden und so mit ihm von ihm her die Welt anzublicken. Wenn uns das gelingt, dann finden wir auch bei allem Nein die Menschen neu, die auf ihn warten, die oft vielleicht abenteuerlich sind – das sagt uns ja das Gleichnis sehr genau – und die doch in seinen Saal hineingerufen sind.

Noch einmal mit anderen Worten: Es geht um die Zentralität Gottes, und zwar nicht irgendeines Gottes, sondern des Gottes mit dem Gesicht Jesu Christi. Das ist heute wichtig. Es gibt so viele Probleme, die man auflisten kann, die alle gelöst werden müssen, die aber alle nicht gelöst werden, wenn nicht im Zentrum Gott steht, neu sichtbar wird in der Welt, maßgebend ist in unserem Leben und durch uns auch maßgebend in die Welt hineintritt. Daran, denke ich, entscheidet sich heute das Geschick der Welt in dieser dramatischen Situation: ob Gott da ist – der Gott Jesu Christi – und anerkannt wird, oder ob er verschwindet. Um seine Gegenwart mühen wir uns. Was sollen wir tun? Zuletzt? Wir rufen zu ihm! Wir feiern diese Messe zum Heiligen Geist und bitten ihn: „Lava quod est sordidum, Riga quod est aridum, Sana quod est saucium. Flecte quod est rigidum, Fove quod est frigidum, Rege quod est devium." Wir bitten ihn, daß er bewässert, daß er wärmt, daß er aufrichtet, daß er selbst mit der Kraft seiner heiligen Flamme uns durchdringt und die Welt erneuert: darum bitten wir ihn in dieser Stunde, in diesen Tagen von ganzem Herzen. Amen.

[01570-05.03] [Originalsprache: Deutsch]

TRADUZIONE IN LINGUA ITALIANA

Cari confratelli,

i testi appena ascoltati – la Lettura, il Salmo responsoriale e il Vangelo – hanno un tema comune che potrebbe essere riassunto nella frase: Dio non fallisce. O più esattamente: inizialmente Dio fallisce sempre, lascia esistere la libertà dell’uomo, e questa dice continuamente "no". Ma la fantasia di Dio, la forza creatrice del suo amore è più grande del "no" umano. Con ogni "no" umano viene dispensata una nuova dimensione del suo amore, ed Egli trova una via nuova, più grande, per realizzare il suo sì all’uomo, alla sua storia e alla creazione. Nel grande inno a Cristo della Lettera ai Filippesi con cui abbiamo iniziato, ascoltiamo innanzitutto un’allusione alla storia di Adamo, il quale non era soddisfatto dell’amicizia con Dio; era troppo poco per lui, volendo essere lui stesso un dio. Considerò l’amicizia una dipendenza e si ritenne un dio, come se egli potesse esistere da sé soltanto. Perciò disse "no" per diventare egli stesso un dio, e proprio in tal modo si buttò giù lui stesso dalla sua altezza. Dio "fallisce" in Adamo – e così apparentemente nel corso di tutta la storia. Ma Dio non fallisce, poiché ora diventa lui stesso uomo e ricomincia così una nuova umanità; radica l’essere Dio nell’essere uomo in modo irrevocabile e scende fino agli abissi più profondi dell’essere uomo; si abbassa fino alla croce. Vince la superbia con l’umiltà e con l’obbedienza della croce.

E così ora avviene ciò che Isaia, cap. 45, aveva profetizzato. All’epoca in cui Israele era in esilio ed era scomparso dalla cartina geografica, il profeta aveva predetto che il mondo intero – "ogni ginocchio" – si sarebbe piegato dinanzi a questo Dio impotente. E la Lettera ai Filippesi lo conferma: Ora ciò è accaduto. Per mezzo della croce di Cristo, Dio si è avvicinato alle genti, è uscito da Israele ed è diventato il Dio del mondo. E ora il cosmo piega le ginocchia dinanzi a Gesù Cristo, cosa che anche noi oggi possiamo sperimentare in modo meraviglioso: in tutti i continenti, fino alle più umili capanne, il Crocifisso è presente. Il Dio che aveva "fallito", ora, attraverso il suo amore, porta davvero l’uomo a piegare le ginocchia, e così vince il mondo con il suo amore.

Come Salmo responsoriale abbiamo cantato la seconda parte del Salmo della passione 21/22. È il Salmo del giusto sofferente, prima di tutto di Israele sofferente che, dinanzi al Dio muto che lo ha abbandonato, grida: "Dio mio, Dio mio, perché mi hai abbandonato? Come hai potuto dimenticarmi? Ora quasi non ci sono più. Tu non agisci più, non parli più… Perché mi hai abbandonato?". Gesù si identifica con l’Israele sofferente, con i giusti sofferenti di ogni tempo abbandonati da Dio, e porta il grido dell’abbandono di Dio, la sofferenza dell’essere dimenticato lo porta su fino al cuore di Dio stesso, e trasforma così il mondo. La seconda parte del Salmo, quella che abbiamo recitato, ci dice che cosa ne deriva: I poveri mangeranno e saranno saziati. È l’eucaristia universale che proviene dalla croce. Ora Dio sazia gli uomini in tutto il mondo, i poveri che hanno bisogno di lui. Egli dà loro la sazietà di cui hanno bisogno: dona Dio, dona se stesso. E poi il Salmo dice: "Torneranno al Signore tutti i confini della terra". Dalla croce deriva la Chiesa universale. Dio va oltre l’ebraismo e abbraccia il mondo intero per unirlo nel banchetto dei poveri.

E, infine, il messaggio del Vangelo. Di nuovo il fallimento di Dio. Coloro che sono stati invitati per primi disdicono, non vengono. La sala di Dio rimane vuota, il banchetto sembra essere stato preparato invano. È ciò che Gesù sperimenta nella fase finale della sua attività: i gruppi ufficiali, autorevoli dicono "no" all’invito di Dio, che è Lui stesso. Non vengono. Il suo messaggio, la sua chiamata finisce nel "no" degli uomini. E però anche qui: Dio non fallisce. La sala vuota diventa un’opportunità per chiamare un maggior numero di persone. L’amore di Dio, l’invito di Dio si allarga – Luca ci racconta questo in due ondate: Prima, l’invito è rivolto ai poveri, agli abbandonati, a quelli non invitati da nessuno nella stessa città. In tal modo Dio fa ciò che abbiamo sentito nel Vangelo ieri. (Il Vangelo di oggi fa parte di un piccolo simposio nel quadro di una cena presso un fariseo. Troviamo quattro testi: prima la guarigione dell’idropico, poi la parola sugli ultimi posti, poi l’insegnamento di non invitare gli amici i quali contraccambierebbero tale gesto, ma coloro che hanno davvero fame, i quali, però, non possono contraccambiare l’invito, e poi, appunto, segue il nostro racconto). Dio ora fa ciò che ha detto al fariseo: Egli invita coloro che non possiedono nulla; che hanno davvero fame, che non possono invitarlo, che non possono dargli nulla. E poi avviene la secondo ondata. Esce fuori dalla città, nelle strade di campagna; sono invitati i senza dimora. Possiamo supporre che Luca abbia inteso queste due ondate nel senso che primi ad entrare nella sala sono i poveri d’Israele e dopo – poiché non sono sufficienti, essendo l’ambiente di Dio più grande – l’invito si estende al di fuori della Città Santa verso il mondo delle genti. Coloro che non appartengono affatto a Dio, che stanno fuori, vengono ora invitati per riempire la sala. E Luca che ci ha tramandato questo Vangelo, in ciò ha visto sicuramente la rappresentazione anticipata in modo immaginifico degli avvenimenti che poi narra negli Atti degli Apostoli, dove proprio ciò accade: Paolo inizia la sua missione sempre nella sinagoga, da quanti sono stati invitati per primi, e solo quando le persone autorevoli hanno disdetto ed è rimasto soltanto un piccolo gruppo di poveri, egli esce fuori verso i pagani. Così il Vangelo, attraverso questo percorso di crocifissione sempre nuovo, diventa universale, afferra il tutto, finalmente fino a Roma. A Roma Paolo chiama a sé i capi della sinagoga, annuncia loro il mistero di Gesù Cristo, il Regno di Dio nella persona di Lui. Ma le parti autorevoli disdicono, ed egli si congeda da loro con queste parole: Ebbene, poiché non ascoltate, questo messaggio viene annunziato ai pagani ed essi l’ascolteranno. Con tale fiducia si conclude il messaggio del fallimento: Essi ascolteranno; la Chiesa dei pagani si formerà. E si è formata e continua a formarsi. Durante le visite ad limina sento parlare di molte cose gravi e faticose, ma sempre – proprio dal Terzo Mondo – sento anche questo: che gli uomini ascoltano, che essi vengono, che anch’oggi il messaggio giunge per le strade fino ai confini della terra e che gli uomini affluiscono nella sala di Dio, al suo banchetto.

Dovremmo quindi domandarci: Che cosa tutto ciò significa per noi? Innanzitutto significa una certezza: Dio non fallisce. "Fallisce" continuamente, ma proprio per questo non fallisce, perché ne trae nuove opportunità di misericordia più grande, e la sua fantasia è inesauribile. Non fallisce perché trova sempre nuovi modi per raggiungere gli uomini e per aprire di più la sua grande casa, affinché si riempia del tutto. Non fallisce perché non si sottrae alla prospettiva di sollecitare gli uomini perché vengano a sedersi alla sua mensa, a prendere il cibo dei poveri, nel quale viene offerto il dono prezioso, Dio stesso. Dio non fallisce, nemmeno oggi. Anche se sperimentiamo tanti "no", possiamo esserne certi. Da tutta questa storia di Dio, a partire da Adamo, possiamo concludere: Egli non fallisce. Anche oggi troverà nuove vie per chiamare gli uomini e vuole avere con sé noi come suoi messaggeri e suoi servitori.

Proprio nel nostro tempo conosciamo molto bene il "dire no" di quanti sono stati invitati per primi. In effetti, la cristianità occidentale, cioè i nuovi "primi invitati", ora in gran parte disdicono, non hanno tempo per venire dal Signore. Conosciamo le chiese che diventano sempre più vuote, i seminari che continuano a svuotarsi, le case religiose che sono sempre più vuote; conosciamo tutte le forme nelle quali si presenta questo "no, ho altre cose importanti da fare". E ci spaventa e ci sconvolge l’essere testimoni di questo scusarsi e disdire dei primi invitati, che in realtà dovrebbero conoscere la grandezza dell’invito e dovrebbero sentirsi spinti da quella parte. Che cosa dobbiamo fare?

Innanzitutto dobbiamo porci la domanda: perché accade proprio così? Nella sua parabola il Signore cita due motivi: il possesso e i rapporti umani, che coinvolgono talmente le persone che esse ritengono di non avere più bisogno di altro per riempire totalmente il loro tempo e quindi la loro esistenza interiore. San Gregorio Magno nella sua esposizione di questo testo ha cercato di andare più a fondo e si è domandato: ma com’è possibile che un uomo dica "no" a ciò che vi è di più grande; che non abbia tempo per ciò che è più importante; che chiuda in se stesso la propria esistenza? E risponde: In realtà, non hanno mai fatto l’esperienza di Dio; non hanno mai preso "gusto" di Dio; non hanno mai sperimentato quanto sia delizioso essere "toccati" da Dio! Manca loro questo "contatto" – e con ciò il "gusto di Dio". E solo se noi, per così dire, lo gustiamo, solo allora veniamo al banchetto. San Gregorio cita il Salmo, dal quale è tratta l’odierna Antifona alla Comunione: Gustate ed assaggiate e vedete; assaggiate ed allora vedrete e sarete illuminati! Il nostro compito è di aiutare affinché le persone possano assaggiare, affinché possano sentire di nuovo il gusto di Dio. In un’altra omelia San Gregorio Magno ha ulteriormente approfondito la stessa questione, e si è domandato: Come mai avviene che l’uomo non vuole nemmeno "assaggiare" Dio? E risponde: Quando l’uomo è occupato interamente col suo mondo, con le cose materiali, con ciò che può fare, con tutto ciò che è fattibile e che gli porta successo, con tutto ciò che può produrre o comprendere da se stesso, allora la sua capacità di percezione nei confronti di Dio s’indebolisce, l’organo volto a Dio deperisce, diventa incapace di percepire ed insensibile. Egli non percepisce più il Divino, perché il corrispondente organo in lui si è inaridito, non si è più sviluppato. Quando utilizza troppo tutti gli altri organi, quelli empirici, allora può accadere che proprio il senso di Dio si appiattisca; che questo organo muoia; e che l’uomo, come dice San Gregorio, non percepisca più lo sguardo di Dio, l’essere guardato da Lui – questa cosa preziosa che è il fatto che il suo sguardo mi tocchi!

Ritengo che San Gregorio Magno abbia descritto esattamente la situazione del nostro tempo – in effetti, era un’epoca molto simile alla nostra. E ancora sorge la domanda: che cosa dobbiamo fare? Ritengo che la prima cosa sia quella che il Signore ci dice oggi nella Prima Lettura e che San Paolo grida a noi a nome di Dio: "Abbiate gli stessi sentimenti di Gesù Cristo! - Touto phroneite en hymin ho kai en Christo Iesou". Imparate a pensare come ha pensato Cristo, imparate a pensare con Lui! E questo pensare non è solo quello dell’intelletto, ma anche un pensare del cuore. Noi impariamo i sentimenti di Gesù Cristo quando impariamo a pensare con Lui e quindi, quando impariamo a pensare anche al suo fallimento e al suo attraversare il fallimento, l’accrescersi del suo amore nel fallimento. Se entriamo in questi suoi sentimenti, se incominciamo ad esercitarci a pensare come Lui e con Lui, allora si risveglia in noi la gioia verso Dio, la fiducia che Egli è comunque il più forte; sì, possiamo dire, si risveglia in noi l’amore per Lui. Sentiamo quanto è bello che Egli c’è e che possiamo conoscerLo – che lo conosciamo nel volto di Gesù Cristo, che ha sofferto per noi. Penso che sia questa la prima cosa: che noi stessi entriamo in un contatto vivo con Dio – con il Signore Gesù, il Dio vivente; che in noi si rafforzi l’organo volto a Dio; che portiamo in noi stessi la percezione della sua "squisitezza". Ciò dà anima anche al nostro operare; poiché anche noi corriamo un pericolo: Si può fare molto, tanto nel campo ecclesiastico, tutto per Dio …, e in ciò rimanere totalmente presso sé stessi, senza incontrare Dio. L’impegno sostituisce la fede, ma poi si vuota dall’interno. Ritengo, pertanto, che dovremmo impegnarci soprattutto: nell’ascolto del Signore, nella preghiera, nella partecipazione intima ai sacramenti, nell’imparare i sentimenti di Dio nel volto e nelle sofferenze degli uomini, per essere così contagiati dalla sua gioia, dal suo zelo, dal suo amore e per guardare con Lui, e partendo da Lui, il mondo. Se riusciamo a fare questo, allora anche in mezzo a tanti "no" troviamo di nuovo gli uomini che Lo attendono e che spesso forse sono bizzarri – la parabola lo dice chiaramente – ma che comunque sono chiamati ad entrare nella sua sala.

Ancora una volta, con altre parole: Si tratta della centralità di Dio, e precisamente non di un dio qualunque, bensì del Dio che ha il volto di Gesù Cristo. Questo, oggi, è importante. Ci sono tanti problemi che si possono elencare, che devono essere risolti, ma che – tutti - non vengono risolti se Dio non viene messo al centro, se Dio non diventa nuovamente visibile nel mondo, se non diventa determinante nella nostra vita e se non entra anche attraverso di noi in modo determinante nel mondo. In questo, ritengo, si decide oggi il destino del mondo in questa situazione drammatica: se Dio – il Dio di Gesù Cristo – c’è e viene riconosciuto come tale, o se scompare. Noi ci preoccupiamo che sia presente. Che cosa dovremmo fare? In ultima istanza? Ci rivolgiamo a Lui! Noi celebriamo questa Messa votiva dello Spirito Santo, invocandoLo: "Lava quod est sordidum, riga quod est aridum, sana quod est saucium. Flecte quod est rigidum, fove quod est frigidum, rege quod est devium". Lo invochiamo affinché irrighi, scaldi, raddrizzi, affinché ci pervada con la forza della sua sacra fiamma e rinnovi la terra. Per questo lo preghiamo di tutto cuore in questo momento, in questi giorni. Amen.

[01570-01.01] [Testo originale: Tedesco]