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CONFERENZA STAMPA DI PRESENTAZIONE DEL "CORTILE DEI GENTILI" A BERLINO (26-28 NOVEMBRE 2013), 14.10.2013


CONFERENZA STAMPA DI PRESENTAZIONE DEL "CORTILE DEI GENTILI" A BERLINO (26-28 NOVEMBRE 2013)

Alle ore 11.30 di questa mattina, nell’Aula Giovanni Paolo II della Sala Stampa della Santa Sede, ha luogo la conferenza stampa di presentazione del "Cortile dei Gentili" che si svolgerà a Berlino dal 26 al 28 novembre 2013, promosso e organizzato dal Pontificio Consiglio della Cultura in collaborazione con l’Arcidiocesi di Berlino e la Conferenza Episcopale Tedesca.

Intervengono: l’Em.mo Card. Gianfranco Ravasi, Presidente del Pontificio Consiglio della Cultura; S.E. Mons. Robert Zollitsch, Presidente della Conferenza Episcopale Tedesca; P. Dr. Hans Langendörfer, S.I., Segretario Generale della Conferenza Episcopale Tedesca; Dr. Joachim Hake, Direttore dell’Accademia Cattolica dell’Arcidiocesi di Berlino; Rev.do P. Laurent Mazas, Direttore esecutivo del "Cortile dei Gentili".

Pubblichiamo di seguito l’intervento di S.E. Mons. Robert Zollitsch:

● INTERVENTO DI S.E. MONS. ROBERT ZOLLITSCH

 Testo in lingua tedesca

 Traduzione in lingua italiana

 Testo in lingua tedesca

"Freiheitserfahrungen mit und ohne Gott"

Nicht erst seit dem Fall der Mauer und der Friedlichen Revolution von 1989 sind der Metropole Berlin Freiheitserfahrungen besonderer Art eingeschrieben. Der Streit um das rechte Verständnis der Freiheit des Menschen und die Frage nach einem Humanismus mit oder ohne Gott hat in Berlin eine lange und wechselvolle Geschichte und auch ihren Sinn für Säkularität, Religion und Glauben nachhaltig geprägt.

Vom 26. bis 28.November 2013 ist der „Vorhof der Völker" in Berlin zu Gast. Hier treffen sich Gottgläubige, Agnostiker und Atheisten und diskutieren mitten in der Hauptstadt über ausgewählte Themen:

  • Es geht um die Tiefe des ethischen Humanismus und um die Weite des Gottesglaubens;
  • um die Freiheit der Kunst und die Schönheit, um Ehrfurcht und Schöpfung;
  • um Bilder und Vorbilder vom Menschen
  • und nicht zuletzt um die Anmut und Würde von Menschlichkeit und Frömmigkeit.

Der „Vorhof der Völker" lädt zu öffentlichen und nichtöffentlichen Veranstaltungen ein und sucht hierzu exemplarische Orte in Berlin auf, um mit jenen das Gespräch zu suchen, die in besonderer Weise an den Grenzgängen zwischen Gesellschaft, Kultur, Wissenschaft und Religion interessiert sind.

24 Jahre nach dem Fall der Mauer liegt der thematische Akzent nicht auf der Friedlichen Revolution von 1989 und ihren politischen Folgen. Der Horizont der Fragestellung ist weiter und grundsätzlicher: Ist Gott Grund und Bestimmung menschlicher Freiheit oder ihr größter Feind und Gegner?

Berlin ist die Stadt des Berliner Idealismus, die Stadt, in der Johann Gottlieb Fichte, Friedrich Daniel Schleiermacher, Friedrich Wilhelm Joseph Schelling und Georg Wilhelm Friedrich Hegel zwischen 1790 und 1850 intensiv über die Bestimmung des Menschen, über menschliche und göttliche Freiheit und über das Verhältnis von Religion, Moral und Kunst nachgedacht haben. Ihre philosophischen und theologischen Vorlesungen haben sie immer auch vor Hörern aller Fakultäten, nicht zuletzt vor Politikern, vorgetragen. Und es war Berlin, wo der der große protestantische Theologe und Philosoph Friedrich Daniel Schleiermacher 1799 die Schrift, „Über die Religion. Reden an die Gebildeten unter ihren Verächtern" veröffentlicht hat.

Ist der Glaube an Gott eine Minderung oder Bedrohung der Freiheit oder ist er erst deren Ermöglichung? Diese Frage sucht ihre Bewährung im Gespräch über konkrete Freiheitserfahrungen zwischen Glaubenden und Nichtglaubenden und über die reale Freiheitsgeschichte der Menschen mit und ohne Gott. Es geht um die Beiträge von Glaubenden und atheistischen Humanisten zu dieser Geschichte und um die Auflösung verzerrter Wahrnehmungen, denen beide – nicht zuletzt in Berlin – allzu oft erliegen. Zu den geläufigen Vorwürfen der Christen gegenüber Atheisten gehört die Rede, dass der Atheismus ethische und moralische Haltungen nicht nur beeinträchtige, sondern auch zwangsläufig zu deren Schwächung und Auflösung führe. Umgekehrt sehen Säkularisten und Atheisten Religionen oft als gefährliche irrationale Fanatismen an. Diese wechselseitigen Vorwürfe haben erheblich dazu beigetragen, das Verhältnis von Gottesglauben und atheistischem Humanismus zu belasten. Wie aber verhalten sich Ethik und Gottesglaube zueinander?

Der Auftakt des Vorhofs der Völker im Roten Rathaus ist daher nicht zufällig dieser zentralen Frage gewidmet unter dem Titel: „Wenn es keinen Gott gibt, ist alles erlaubt" (Dostojewski). Über ethischen Humanismus mit und ohne Gott. Die Freiheit des Menschen steht heute vor bisher unbekannten Möglichkeiten. In besonderer Weise sind davon die Felder der Medizin und der Kunst berührt. Wie steht es in diesen Bereichen um die kreative und schöpferische Kraft des Menschen, um einen angemessenen Umgang mit der menschlichen Freiheit, die der Gefahr eines Diktats des Möglichen ausgesetzt ist? Was sind die Grenzen der Freiheit in der Medizin und in der Kunst?

Der medizinische Blick auf die Freiheitserfahrungen mit und ohne Gott findet seinen Ort in Berlin in der berühmten Charité. Die Charité ist nicht nur eines der bedeutendsten Krankenhäuser Europas, sondern gleichzeitig Ort herausragender medizinischer Forschung und Lehre. Thema in der Charité ist: „Siehe, der Mensch! Gottes schöpferisches Geschöpf oder Designer seiner selbst?"

Anthropotechnik, Genetic Engineering, Transhumanismus: diese Stichworte stehen für Entwicklungen, die stärker als alles Vorherige den Menschen selbst betreffen – mit der Aussicht auf eine unabsehbare Steigerung seiner Fähigkeiten. Grenzen werden aufgehoben, was bislang als „unverfügbar" galt, wird zum Gegenstand experimenteller Erprobung.

„Religion auf der Bühne. Über Ehrfurcht, Blasphemie und künstlerische Freiheit" – so lautet schließlich das Thema im Deutschen Theater in Berlin. Die Theaterlandschaft Berlins ist in Deutschland einmalig und herausragend. In Berlin ist der „Vorhof der Völker" in seinem wohl bedeutendsten Theater, im Deutschen Theater, zu Gast und fragt nach der Religion im Gegenwartstheater: Religion ist gegenwärtig auf der Bühne als kräftiger Ausdruck der Sehnsucht nach Erlösung, als scheue Rückfrage nach Gott an den realen und gespielten Grenzen von Religion und Säkularität und als Tabubruch und Grenzüberschreitung.

Die Fragen des Vorhofs der Völker in Berlin sind elementar und grundlegend: Was ist der Mensch? Wie verhalten sich Ethik und Gottesglaube sowie Kunst- und Religionsfreiheit zueinander? Um Antworten auf diese Frage wurde in der Öffentlichkeit in den letzten Jahren immer wieder gerungen und mehr als früher müssen die Antwortversuche von jedem Einzelnen gegeben und verantwortet werden.

Der Streit um Gott und die menschliche Freiheit ist alt und trennt seit jeher Gläubige und Atheisten in der Deutung von Freiheitserfahrungen. In der Gegenwart haben die Ambivalenzen der Freiheitserfahrungen angesichts unhintergehbarer Pluralität von Weltanschauungen und Religionen zugenommen. „Glaube als Option" (Hans Joas) – das ist die unhintergehbare Situation des Zeitgenossen, für den der christliche Glaube eine von mehreren Optionen – etwa neben der „säkularen Option" – geworden ist. Weit mehr als früher sind so die tiefgehenden Ambivalenzen von Freiheit sichtbar, ihre unausweichliche Optionalität, die als Chance begrüßt (Charles Taylor), aber auch als Verhängnis und Überforderung beklagt wird (Sartre: „Der Mensch ist zur Freiheit verurteilt.").

Jeder einzelne findet sich vor die Wahl gestellt, ist fasziniert und angezogen von der Gottesfrage; steht gleichzeitig zwischen Aufklärung und Romantik; kann über die „Gretchenfrage" kaum reden und kann doch der Not nicht entkommen, den Ort der Rede über Glauben und Unglauben in der Öffentlichkeit, der Gesellschaft und Politik definieren zu müssen. Glaubende und Nichtglaubende stehen gleichermaßen vor der Aufgabe, der „Macht des Möglichen" nicht zu erliegen und für ihre Deutungen von Freiheitserfahrungen mit komplexen religiös-säkularen Wechselwirkungen zu rechnen. Gehen sie in dieser Haltung aufeinander zu, können sie miteinander und füreinander bereichernde Beobachtungen machen. Mehr als früher lebt das Gespräch zwischen Glaubenden und Atheisten von der konkreten Nachdenklichkeit der „Gläubigen, die Gott suchen" und der „frommen Atheisten", die die Fragen und Anliegen der Religion nicht einfach abtun und beiseite schieben.

Schon lange stehen sich nicht mehr einfachhin klare Fronten von Atheisten und Glaubenden gegenüber, in deren Begegnung es einfachhin nur darum ginge, Recht zu haben. Es geht um die aufmerksame kulturelle Inneneinsicht in die konkreten Erfahrungen von Freiheit mit und ohne Gott; es geht um das Aufbrechen falscher Erzählungen übereinander; um die Abwehr von Reduzierungen der Freiheit auf Moral und Ethik. Es geht um ein Innewerden der Tiefe und Weite von Freiheitserfahrungen; um Kreativität und Schöpfung und die Schärfung des Sinns für die Lebenshaltungen, Gesten, Verkörperungen seiner Freiheitserfahrungen.

Ein Höhepunkt des „Vorhofs der Völker" ist daher auch ein ästhetisch-religiöses Experiment mit Oberstufenschülern und Studenten im Bode-Museum in Berlin. Die profanen und sakralen Skulpturen des Bode-Museums sind in einzigartiger Weise Ausdruck und Darstellung von gläubigen und ungläubigen Gesten und Lebenshaltungen. „Glaubst du, was du weißt, oder weißt du, was du glaubst?" ist die Leitfrage einer Choreographie von Prozessionen, von Licht und Schatten, Auftritten, Musikstücken und Gesprächen, die inmitten der Skulpturen die verbindende Erfahrung von Musik und Kunst für das Gespräch zwischen Gläubigen und Atheisten sucht.

Freiheitserfahrungen mit und ohne Gott gibt es in Berlin im Überfluss. Sie sind so verschieden wie die Menschen dieser Stadt. Ihre Lebens- und Freiheitswege kreuzen sich immer wieder, wie die Prozessionen im Bode-Museum. Dem „Vorhof der Völker" geht es darum, den Reichtum und die Tiefe des katholischen Glaubens ansichtig zu machen, die Positionen des Nichtglaubenden zu wertschätzen, aber auch die Spuren des Unglaubens im Glauben zu sehen.

Mit ihren ganz eigenen und unterschiedlichen Erfahrungen von Freiheit ist die deutsche Hauptstadt ein inspirierender Ort, um über den Charakter menschlicher und gesellschaftlicher Freiheit, ihre Voraussetzungen, Gefährdungen und Wurzeln in fairem Austausch der Ansichten zu debattieren. Ich freue mich schon heute auf die Veranstaltungen und die damit verbundenen Gespräche, Erfahrungen und Begegnungen.

[01483-05.01] [Originalsprache: Deutsch]

 Traduzione in lingua italiana

"Esperienze di libertà con e senza Dio"

Già prima della caduta del Muro e della Rivoluzione Pacifica del 1989 la metropoli di Berlino ha registrato esperienze di libertà di tipo particolare. La disputa riguardante la giusta definizione della libertà dell‘uomo e di un umanesimo con o senza Dio conosce a Berlino una storia lunga e di alterne vicende, che influenzò durevolmente il suo modo di percepire secolarità, religione e fede.

Dal 26 al 28 novembre 2013 il Cortile dei Gentili è ospite a Berlino. Qui si incontreranno credenti, agnostici e atei per discutere al centro della capitale su temi scelti: si parlerà della profondità dell’umanesimo etico, della grandezza della fede in Dio, della libertà dell’arte e della bellezza, di rispetto e creazione, di aspetti e modelli dell’uomo, ma anche della grazia e dignità della natura umana e della devozione. Il "Cortile dei Gentili" di Berlino invita a partecipare a manifestazioni pubbliche e private che si terranno a questo scopo in luoghi esemplari per dialogare con chi è particolarmente interessato a muoversi al confine tra società, cultura, scienza e religione.

A 24 anni dalla caduta del Muro i temi non vertono più sulla rivoluzione pacifica del 1989 e sulle sue conseguenze politiche. L’orizzonte delle tematiche è più ampio e basilare. È Dio fondamento e destinazione della libertà dell’uomo o il suo più grande nemico e avversario?

Berlino è la patria dell’Idealismo, la città in cui Fichte, Schleiermacher, Schelling e Hegel tra il 1790 e il 1850 hanno riflettuto sulla libertà umana e divina e sul rapporto tra religione, morale ed arte. Le loro lezioni di filosofia erano seguite da un pubblico di tutte le facoltà, perfino da politici. E fu proprio a Berlino che nel 1799 il grande filosofo e teologo protestante Friedrich Daniel Schleiermacher pubblicò lo scritto "Sulla religione. Discorsi a quegli intellettuali che la disprezzano".

La fede in Dio riduce e minaccia la libertà oppure la rende invece possibile? Questa disputa cerca la sua risposta nel dialogo tra credenti e non credenti e nella reale storia della libertà dell’uomo con Dio o senza di Lui. Si tratta di individuare i contributi che i credenti e gli umanisti atei hanno portato a questa storia, di porre fine a fraintesi, di cui entrambi, anche a Berlino, sono stati troppo spesso vittime. Una delle accuse più frequenti che i cristiani formulano contro gli atei è quella che l’ateismo non solo pregiudica comportamenti etici e morali, ma che esso conduce necessariamente al loro indebolimento e al loro annullamento. Al contrario, i secolari e gli atei vedono spesso le religioni come fanatismi pericolosi e irrazionali. Queste reciproche accuse hanno contribuito notevolmente a pesare sul rapporto tra fede in Dio e umanesimo ateo. Ma qual´è il rapporto reciproco tra etica e fede in Dio?

Per questo non è un caso che l’inaugurazione del Cortile dei Gentili avvenga nel Municipio Rosso e sia dedicata a questa domanda, espressa nel titolo: "Se non c’è nessun Dio, tutto è permesso" (Dostojewski). L’umanesimo etico con o senza Dio. Oggi la libertà dell’uomo si trova ad avere possibilità mai conosciute prima d’ora. Ne sono particolarmente interessati i campi della medicina e dell’arte. Qual´è la situazione della creatività dell’uomo in questi campi? Qual´è il giusto rapporto con la libertà dell’uomo, esposta com’è al diktat del Possibile? Quali sono i confini della libertà nella medicina e nell’arte?

Lo sguardo della medicina sulle esperienze di libertà con e senza Dio trova il suo centro a Berlino nella famosa Charité. La Charité non è solo uno dei più famosi ospedali d’Europa, ma è contemporaneamente luogo di eccezionale ricerca medica e di insegnamento. Nella Charité il tema è: "Guarda l’uomo! Creatura di Dio dotata di creatività o artefice di se stesso?"

Antropotecnica, Genetic Engineering, transumanesimo: queste voci stanno per progressi che riguardano l’uomo stesso, più di tutti i precedenti – con la prospettiva di un enorme aumento delle sue possibilità. Si supera ormai ogni limite, ciò di cui finora si diceva che non "era a disposizione" diventa oggetto di prova sperimentale.

Religione sul palcoscenico. Rispetto, blasfemia e libertà artistica, è infine il tema trattato nel Deutsches Theater di Berlino. Il panorama teatrale di Berlino è eccezionale ed unico in Germania. A Berlino il "Cortile dei Gentili" è ospitato nel suo teatro più importante, il "Deutsches Theater", e pone domande sulla religione nel teatro moderno. Sul palcoscenico la religione è attualmente rappresentata come forte espressione del desiderio di redenzione, come timida ricerca di Dio nei limiti reali o recitati di religione e secolarità e come violazione di tabù e superamento di limiti.

Le domande del Cortile dei Gentili a Berlino sono elementari e fondamentali: cos’è l’uomo? Qual’è il rapporto tra etica e fede in Dio, tra libertà artistica e libertà religiosa? Negli ultimi anni si è sempre cercato di dare pubblicamente risposta a questa domanda e più che mai ogni singolo deve cercare di trovare risposte e assumersene la responsabilità.

La disputa tra Dio e la libertà dell’uomo è antica e da sempre divide atei e credenti nell’interpretazione delle esperienze di libertà. Attualmente, di fronte ad una inevitabile pluralità di filosofie e religioni, sono aumentate le ambivalenze delle esperienze di libertà. "Fede come opzione" (Charles Taylor, Hans Joas) – questa è la situazione in cui è costretto a vivere l’uomo d’oggi. Per lui la fede cristiana è diventata una di più opzioni (ad esempio accanto all’"opzione secolare"). Molto più che in passato sono visibili le profonde ambivalenze di libertà, la loro inevitabile opzionalità che viene accolta come chance (Charles Taylor, Hans Joas), ma anche deplorata come fatalità e peso eccessivo (Sartre: "L’uomo è condannato ad essere libero").

Ogni singolo si trova davanti a questa scelta, è affascinato ed attratto dalla domanda su Dio, si trova contemporaneamente tra illuminismo e romanticismo, quasi non riesce a parlare delle "domande fondamentali dell’esistenza" e tuttavia non può sfuggire alla necessità di dover affrontare pubblicamente, nella società e nella politica, il discorso su fede e non fede. Fedeli e non, entrambi devono cercare di non soccombere davanti al "potere del Possibile" e considerare che le loro interpretazioni della libertà saranno soggette a complesse interazioni tra secolarità e religione. Se, partendo da questo atteggiamento, si avvicinassero gli uni agli altri, potrebbero maturare insieme osservazioni preziose per entrambi. Più che in passato il dialogo tra credenti e atei vive del concreto atteggiamento di riflessione dei "credenti che cercano Dio" e dei "bravi atei" che non liquidano e accantonano semplicemente le domande e le necessità della religione.

Da molto tempo oramai atei e credenti non si trovano più su fronti contrapposti, come quando nei loro incontri ognuno voleva soprattutto far prevalere la propria ragione. Ora si tratta di osservare con attenzione, dal punto di vista culturale, le concrete esperienze di libertà con e senza Dio, di cessare di raccontare falsità gli uni sugli altri, di resistere alle riduzioni della libertà a morale ed etica. Si tratta di diventare consapevoli della profondità e della vastità delle esperienze di libertà, creatività e creazione, di comprendere meglio le vite degli altri, i gesti e la realizzazione delle loro libertà.

Infine, il vertice dei Cortile dei Gentili è un esperimento religioso-estetico con studenti universitari e di scuole superiori nel Bode Museum di Berlino. Le sculture sacre e profane del Bode-Museum sono incomparabile espressione e rappresentazione dei gesti e delle vite dei credenti e non credenti. "Credi ciò che sai o sai ciò che credi"? è la domanda principale di una coreografia di processioni, luci ed ombre, scene, brani musicali e dialoghi, che tra le sculture cerca l’unificante esperienza di musica ed arte per favorire il dialogo tra credenti e atei.

Numerose sono le esperienze di libertà con Dio e senza Dio a Berlino e sono tanto differenti come gli abitanti di questa città. Le strade della loro vita e della loro libertà si intrecciano in continuazione, come le processioni nel Bode Museum. Il Cortile dei Gentili vuol mostrare la ricchezza e la profondità della fede cattolica, esprimere stima per le posizioni dei non credenti, ma anche vedere nella fede le tracce dell’incredulità.

Con le sue particolari e differenti esperienze di libertà la capitale tedesca è un luogo che ispira al dibattito in un leale scambio di opinioni sul carattere della libertà dell’uomo e della società, sui suoi presupposti, i suoi pericoli e le sue radici.

[01483-01.01] [Testo originale: Tedesco]

[B0661-XX.01]