Alle ore 18 di oggi, nell’Aula Paolo VI, ha luogo un Concerto offerto dall’Orchestra Sinfonica e dal Coro della Radio della Baviera in onore del Santo Padre Benedetto XVI.
Pubblichiamo di seguito il discorso che il Papa rivolge ai presenti al termine dell’esecuzione musicale:
● DISCORSO DEL SANTO PADRE
Verehrte Herren Kardinäle,
sehr geehrter Herr Ministerpräsident,
liebe Mitbrüder im bischöflichen und priesterlichen Dienst,
sehr geehrter Herr Prof. Gruber,
meine Damen und Herren!
Nach diesem bewegenden musikalischen Erlebnis möchte ich allen, die zu seiner Verwirklichung beigetragen haben, meinen herzlichen Dank aussprechen. An erster Stelle natürlich dem Symphonieorchester und dem Chor des Bayerischen Rundfunks mit den hervorragenden Solisten und ihrem großen Dirigenten Mariss Jansons. Die einfühlsame und mitreißende Interpretation von Beethovens 9. Symphonie – ein erneuter Beweis ihrer außerordentlichen Fähigkeiten – wird noch lange in mir nachklingen und als besonderes Geschenk in meiner Erinnerung bleiben. Danken möchte ich aber auch für die meisterhafte Wiedergabe des „Tu es Petrus", das hier in Rom und für Sankt Peter geschaffen wurde und zu den großen Werken der Chor-Literatur zählt. Endlich danke ich Herrn Kardinal Friedrich Wetter und Herrn Prof. Thomas Gruber für die freundlichen und in die Tiefe gehenden Worte, mit denen sie das Geschenk dieses Konzerts gewissermaßen „überreicht" haben.
La IX sinfonia, questo capolavoro imponente, che – come Lei, caro Cardinale, ha detto – appartiene al patrimonio universale dell’umanità, suscita sempre di nuovo la mia meraviglia: dopo anni di auto-isolamento e di vita ritirata, in cui Beethoven aveva da combattere con difficoltà interne ed esterne che gli procuravano depressione e profonda amarezza e minacciavano di soffocare la sua creatività artistica, il compositore ormai totalmente sordo, nell’anno 1824, sorprende il pubblico con una composizione che rompe la forma tradizionale della sinfonia e, nella cooperazione di orchestra, coro e solisti, si eleva ad uno straordinario finale di ottimismo e di gioia. Che cosa era accaduto?
Per ascoltatori attenti, la musica stessa lascia intuire qualcosa di ciò che sta alla base di questa esplosione inaspettata di giubilo. Il travolgente sentimento di gioia trasformato qui in musica non è qualcosa di leggero e di superficiale: è un sentimento conquistato con fatica, superando il vuoto interno di chi dalla sordità era stato spinto nell’isolamento – le quinte vuote all’inizio del primo movimento e l’irrompere ripetuto di un’atmosfera cupa ne sono l’espressione.
La solitudine silenziosa, però, aveva insegnato a Beethoven un modo nuovo di ascolto, che si spingeva ben oltre la semplice capacità di sperimentare nell’immaginazione il suono delle note che si leggono o si scrivono. Mi si affaccia alla mente, in questo contesto, un’espressione misteriosa del profeta Isaia che, parlando di una vittoria della verità e del diritto, diceva: "Udranno in quel giorno i sordi le parole di un libro [cioè parole solamente scritte]; liberati dall’oscurità e dalle tenebre, gli occhi dei ciechi vedranno" (cfr 29, 18-24). Si accenna così ad una percettività che riceve in dono chi da Dio ottiene la grazia di una liberazione esterna ed interna.
So brachten Chor und Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, als sie 1989 anläßlich des Mauerfalls in Ost- und West-Berlin unter Leonard Bernstein die eben gehörte Symphonie aufführten und den Text der „Ode an die Freude" in „Freiheit, schöner Götterfunken" umänderten, mehr als nur das Empfinden des historischen Momentes zum Ausdruck: Die wahre Freude wurzelt in der Freiheit, die letztlich nur Gott schenken kann. Er möchte uns – mitunter gerade auch in Zeiten innerer Leere und Vereinsamung – hellhörig machen für seine lautlose Gegenwart nicht nur „über’m Sternenzelt", sondern auch in unserm Innersten. Dort glüht der Funke der göttlichen Liebe, die uns befreien kann zu dem, was wir eigentlich sind.
Con un "Vergelt’s Gott" di cuore – un "grazie" di cuore – imparto a tutti la mia Benedizione.
[01505-XX.02] [Testo originale: Plurilingue]
● TESTO IN LINGUA TEDESCA
Verehrte Herren Kardinäle,
sehr geehrter Herr Ministerpräsident,
liebe Mitbrüder im bischöflichen und priesterlichen Dienst,
sehr geehrter Herr Prof. Gruber,
meine Damen und Herren!
Nach diesem bewegenden musikalischen Erlebnis möchte ich allen, die zu seiner Verwirklichung beigetragen haben, meinen herzlichen Dank aussprechen. An erster Stelle natürlich dem Symphonieorchester und dem Chor des Bayerischen Rundfunks mit den hervorragenden Solisten und ihrem großen Dirigenten Mariss Jansons. Die einfühlsame und mitreißende Interpretation von Beethovens 9. Symphonie – ein erneuter Beweis ihrer außerordentlichen Fähigkeiten – wird noch lange in mir nachklingen und als besonderes Geschenk in meiner Erinnerung bleiben. Danken möchte ich aber auch für die meisterhafte Wiedergabe des „Tu es Petrus", das ja in Rom und für Sankt Peter geschaffen wurde und zu den großen Werken der Chor-Literatur zählt. Endlich danke ich Herrn Kardinal Friedrich Wetter und Herrn Prof. Thomas Gruber für die freundlichen und in die Tiefe gehenden Worte, mit denen sie das Geschenk dieses Konzertes gewissermaßen „überreicht" haben.
Immer wieder versetzt mich die 9. Symphonie, dieses gewaltige Meisterwerk, das – wie Sie, lieber Herr Kardinal, bereits erwähnten – zum Weltkulturerbe gehört, in Staunen: Nach Jahren der Selbstisolierung und Zurückgezogenheit, in denen Beethoven mit inneren und äußeren Schwierigkeiten zu ringen hatte, die ihn in eine tiefe Lebensenttäuschung und Verbitterung stürzten und sein künstlerisches Schaffen zu ersticken drohten, überrascht im Jahr 1824 der inzwischen völlig taube Komponist das Publikum mit einer Komposition, welche die überkommene Form der Symphonie sprengt und sich im Zusammenwirken von Orchester, Chor und Solisten in ein außergewöhnliches Finale der Lebensbejahung und Freude steigert. Was war da geschehen?
Für aufmerksame Hörer läßt die Musik selbst etwas von dem erahnen, was diesem unerwarteten Ausbruch des Jubels zugrunde liegt. Die hier auskomponierte mitreißende Empfindung der Freude ist nicht leichtfertig und oberflächlich: sie ist mühselig errungen, mußte die innere Leere dessen überwinden, den die Gehörlosigkeit in die Vereinsamung getrieben hatte – die leeren Quinten zu Beginn des ersten Satzes und die immer wieder durchbrechenden finsteren Stimmungen sprechen davon.
Die lautlose Einsamkeit aber hatte Beethoven ein neues Hören gelehrt, das weit hinausging über die bloße Fähigkeit, beim Lesen oder Schreiben des Notentextes die Musik in der inneren Vorstellung klanglich zu erleben. Es kommt mir dabei ein geheimnisvolles Wort des Propheten Jesaja in den Sinn, als er von einem Sieg der Wahrheit und des Rechtes spricht und sagt: „An jenem Tag hören alle, die taub sind, sogar Worte, die nur geschrieben sind, und die Augen der Blinden sehen selbst im Dunkeln und Finstern" (vgl. 29, 18-24). Das ist eine Anspielung auf ein Wahrnehmungsvermögen, das denen zuteil wird, die Gott mit der Gnade äußerer und innerer Befreiung beschenkt.
So brachten Chor und Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, als sie 1989 anläßlich des Mauerfalls in Ost- und West-Berlin unter Leonard Bernstein die eben gehörte Symphonie aufführten und den Text der „Ode an die Freude" in „Freiheit, schöner Götterfunken" umänderten, mehr als nur das Empfinden des historischen Momentes zum Ausdruck: Die wahre Freude wurzelt in der Freiheit, die letztlich nur Gott schenken kann. Er möchte uns – mitunter gerade auch in Zeiten innerer Leere und Vereinsamung – hellhörig machen für seine lautlose Gegenwart nicht nur „über’m Sternenzelt", sondern auch in unserm Innersten. Dort glüht der Funke der göttlichen Liebe, die uns befreien kann zu dem, was wir eigentlich sind.
Mit einem herzlichen „Vergelt’s Gott" erteile ich Ihnen allen meinen Segen.
[01505-05.01] [Originalsprache: Deutsch]
● TESTO IN LINGUA ITALIANA
Signori Cardinali,
onorevole Signor Ministro Presidente,
cari Fratelli nell’Episcopato e nel Sacerdozio,
illustre Signor Professore Gruber,
Signore e Signori!
Dopo questo toccante evento musicale desidero esprimere la mia profonda gratitudine a quanti hanno contribuito alla sua realizzazione. In primo luogo, naturalmente, ringrazio l’Orchestra sinfonica e il Coro della Radio Bavarese insieme con gli eccellenti solisti e il loro grande Direttore Mariss Jansons. L’interpretazione sensibile e coinvolgente della IX sinfonia di Beethoven – rinnovata prova del loro eccezionale talento – riecheggerà ancora per molto tempo nel mio intimo e mi resterà nella memoria come un regalo particolare. Vorrei, però, ringraziare anche per l’esecuzione eccellente del "Tu es Petrus" che fu composto qui a Roma, per la Basilica di S. Pietro, e fa parte delle grandi opere della letteratura corale. Infine ringrazio il Cardinale Friedrich Wetter e il Professore Thomas Gruber per le gentili e profonde parole con cui hanno, per così dire, "consegnato" il regalo di questo concerto.
La IX sinfonia, questo capolavoro imponente, che – come Lei, caro Cardinale, ha detto – appartiene al patrimonio universale dell’umanità, suscita sempre di nuovo la mia meraviglia: dopo anni di auto-isolamento e di vita ritirata, in cui Beethoven aveva da combattere con difficoltà interne ed esterne che gli procuravano depressione e profonda amarezza e minacciavano di soffocare la sua creatività artistica, il compositore ormai totalmente sordo, nell’anno 1824, sorprende il pubblico con una composizione che rompe la forma tradizionale della sinfonia e, nella cooperazione di orchestra, coro e solisti, si eleva ad uno straordinario finale di ottimismo e di gioia. Che cosa era accaduto?
Per ascoltatori attenti, la musica stessa lascia intuire qualcosa di ciò che sta alla base di questa esplosione inaspettata di giubilo. Il travolgente sentimento di gioia trasformato qui in musica non è qualcosa di leggero e di superficiale: è un sentimento conquistato con fatica, superando il vuoto interno di chi dalla sordità era stato spinto nell’isolamento – le quinte vuote all’inizio del primo movimento e l’irrompere ripetuto di un’atmosfera cupa ne sono l’espressione.
La solitudine silenziosa, però, aveva insegnato a Beethoven un modo nuovo di ascolto che si spingeva ben oltre la semplice capacità di sperimentare nell’immaginazione il suono delle note che si leggono o si scrivono. Mi si affaccia alla mente, in questo contesto, un’espressione misteriosa del profeta Isaia che, parlando di una vittoria della verità e del diritto, diceva: "Udranno in quel giorno i sordi le parole di un libro [cioè parole solamente scritte]; liberati dall’oscurità e dalle tenebre, gli occhi dei ciechi vedranno" (cfr 29, 18-24). Si accenna così ad una percettività che riceve in dono chi da Dio ottiene la grazia di una liberazione esterna ed interna.
Il Coro e l’Orchestra della Radio Bavarese, quando nel 1989 in occasione della "caduta del muro", eseguendo sotto la guida di Leonard Bernstein la sinfonia appena ascoltata, cambiarono il testo della "Ode alla gioia" in "Libertà, bella scintilla di Dio", espressero quindi più del semplice sentimento del momento storico: la vera gioia è radicata in quella libertà che, in fondo, solo Dio può donare. Egli – a volte proprio attraverso periodi di vuoto e di isolamento interni – vuole renderci attenti e capaci di "sentire" la sua presenza silenziosa non solo "sopra la volta stellata", ma anche nell’intimo del nostro animo. È lì che arde la scintilla dell’amore divino che può liberarci a ciò che siamo veramente.
Con un "Vergelt’s Gott" di cuore – un "grazie" di cuore – imparto a tutti la mia Benedizione.
[01505-01.01] [Testo originale: Italiano]
[B0561-XX.02]