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LETTERA DEL SANTO PADRE BENEDETTO XVI AL CANCELLIERE DELLA REPUBBLICA FEDERALE DI GERMANIA, DOTT.SSA ANGELA MERKEL, IN MERITO AL PROSSIMO VERTICE DEL G8, E LETTERA DI RIPOSTA DEL CANCELLIERE AL SANTO PADRE, 23.04.2007


LETTERA DEL SANTO PADRE BENEDETTO XVI AL CANCELLIERE DELLA REPUBBLICA FEDERALE DI GERMANIA, DOTT.SSA ANGELA MERKEL, IN MERITO AL PROSSIMO VERTICE DEL G8, E LETTERA DI RIPOSTA DEL CANCELLIERE AL SANTO PADRE

LETTERA DEL SANTO PADRE BENEDETTO XVI AL CANCELLIERE ANGELA MERKEL

LETTERA DI RISPOSTA DEL CENCELLIERE MERKEL AL SANTO PADRE

Il 16 dicembre 2006, in occasione dell’inizio della Presidenza Tedesca dell’Unione Europea e del Gruppo dei 7 Paesi più industrializzati più la Federazione Russa (G-8), il Santo Padre ha voluto scrivere al Cancelliere Dott.ssa Angela Merkel, manifestando l’apprezzamento e l’incoraggiamento della Chiesa Cattolica per l’intenzione espressa dal Governo della Repubblica Federale di Germania, e condivisa dagli altri membri del G-8, di mantenere il tema della povertà al centro delle trattative politiche internazionali, con particolare attenzione al Continente Africano.

Pubblichiamo qui di seguito le versioni originali in tedesco della Lettera del Santo Padre e della risposta del Cancelliere Merkel, in data 2 febbraio 2007, insieme con le traduzioni in lingua inglese e italiana:

LETTERA DEL SANTO PADRE BENEDETTO XVI AL CANCELLIERE ANGELA MERKEL

  TESTO  IN LINGUA ORIGINALE

  TRADUZIONE  IN LINGUA INGLESE

  TRADUZIONE  IN LINGUA ITALIANA

  TESTO  IN LINGUA ORIGINALE

Ihrer Exzellenz
Dr. Angela MERKEL
Bundeskanzlerin der Bundesrepublik Deutschland

Am 17. Juli 2006 haben Sie zum Abschluß des Gipfeltreffens in St. Petersburg angekündigt, daß die Gruppe der sieben führenden Wirtschaftsnationen plus Rußland (G8) unter Ihrer Präsidentschaft das Thema der weltweiten Armut weiterhin auf der Tagesordnung halten wird. Zudem ließ die Regierung der Bundesrepublik Deutschland am vergangenen 18. Oktober verlauten, daß die Hilfe für Afrika beim Gipfeltreffen in Heiligendamm ein vorrangiges Thema sein wird.

Ich schreibe Ihnen daher, um den Dank der Katholischen Kirche sowie auch meine persönliche Wertschätzung für diese Ankündigungen zum Ausdruck zu bringen.

So begrüße ich es, daß das Thema „Armut" nun auf der Tagesordnung der G8 steht, wobei ausdrücklich auf Afrika Bezug genommen wird. In der Tat sollte dieser Thematik zum Nutzen der armen wie auch der reichen Staaten höchste Aufmerksamkeit und Priorität zukommen. Die Tatsache, daß die deutsche Präsidentschaft der G8 mit der Präsidentschaft der Europäischen Union zusammenfällt, bietet eine einzigartige Chance, dieses Thema anzugehen. Ich bin zuversichtlich, daß Deutschland die ihm so zufallende Führungsrolle bei diesem Fragenkomplex, der von weltweiter Bedeutung ist und uns alle betrifft, in positiver Weise einnehmen wird.

Bei unserer Begegnung am vergangenen 28. August haben Sie mir versichert, daß Deutschland die Sorge des Heiligen Stuhls ob der Unfähigkeit der reichen Länder teilt, den ärmsten Staaten, besonders jenen in Afrika, finanzielle und den Handel betreffende Bedingungen anzubieten, die ermöglichen, ihre nachhaltige Entwicklung zu fördern.

Der Heilige Stuhl hat wiederholt betont, daß die Regierungen der ärmeren Länder ihrerseits in der Verantwortung stehen im Hinblick auf good governance und auf die Beseitigung der Armut, daß hierbei aber eine aktive Zusammenarbeit von Seiten der internationalen Partner unverzichtbar ist. Dabei handelt es sich nicht um eine Sonderaufgabe oder um Zugeständnisse, die aufgrund dringender nationaler Interessen aufgeschoben werden könnten. Es besteht vielmehr eine schwere und unbedingte moralische Verpflichtung, die auf der Zusammengehörigkeit der Menschheitsfamilie sowie auf der gemeinsamen Würde und Bestimmung der armen und der reichen Länder gründet, die durch den Prozeß der Globalisierung immer enger zusammenwachsen.

Für die armen Länder sollten auf verläßliche und dauerhafte Weise günstige Handelsbedingungen geschaffen und gewährleistet werden, die vor allem einen breiten und vorbehaltlosen Zugang zu den Märkten einschließen.

Es müssen auch Vorkehrungen für einen schnellen, vollständigen und vorbehaltlosen Erlaß der Auslandsschulden der stark verschuldeten armen Länder (heavily indebted poor countries – HIPC) und der am wenigsten entwickelten Länder (least developed countries – LDC) getroffen werden. Ebenso sollen Maßnahmen ergriffen werden, damit diese Länder nicht erneut in eine Situation untragbarer Schuldenlast geraten.

Des weiteren müssen sich die entwickelten Länder auch der von ihnen übernommenen Verpflichtungen im Bereich der Entwicklungshilfe bewußt sein und diese vollständig erfüllen.

Darüber hinaus bedarf es umfangreicher Investitionen auf dem Feld der Forschung und Entwicklung von Medikamenten zur Behandlung von AIDS, Tuberkulose, Malaria und anderen Tropenkrankheiten. In dieser Hinsicht stellt sich den entwickelten Ländern die vordringliche wissenschaftliche Aufgabe, endlich einen Impfstoff gegen die Malaria zu entwickeln. Ebenso besteht die Notwendigkeit, medizinische und pharmazeutische Technologie sowie Erfahrungswissen aus dem Bereich der Gesundheitsfürsorge zur Verfügung zu stellen, ohne dafür rechtliche oder wirtschaftliche Verpflichtungen einzufordern.

Schließlich muß die internationale Staatengemeinschaft sich weiter um eine bedeutende Verringerung sowohl des legalen als auch des illegalen Waffenhandels, des illegalen Handels mit wertvollen Rohstoffen und der Kapitalflucht aus armen Ländern bemühen und sich für die Beseitigung von Praktiken der Geldwäsche und der Korruption von Beamten in armen Ländern einsetzen.

Obschon diese Herausforderungen von allen Mitgliedern der internationalen Staatengemeinschaft anzunehmen sind, sollten die G8 und die Europäische Union hier eine Führungsrolle übernehmen.

Angehörige verschiedener Religionen und Kulturen auf der ganzen Welt sind überzeugt, daß die Erreichung des Ziels, bis zum Jahr 2015 die extreme Armut zu beseitigen, eine der wichtigsten Aufgaben unserer Zeit darstellt. Sie teilen darüber hinaus die Überzeugung, daß dieses Ziel in einem untrennbaren Zusammenhang mit dem Weltfrieden und der weltweiten Sicherheit steht. Ihr Blick richtet sich jetzt auf die in der nächsten Zeit der deutschen Regierung übertragene Führung, bei der sichergestellt werden soll, daß die G8 und die Europäische Union die notwendigen Maßnahmen ergreifen, um die Armut zu überwinden. Die Gläubigen sind bereit, ihren Beitrag zu diesen Bemühungen zu leisten, und unterstützen solidarisch Ihren Einsatz.

Indem ich den Segen Gottes für die Arbeit der G8 und der Europäischen Union unter deutscher Präsidentschaft erbitte, nehme ich die Gelegenheit wahr, Ihnen, Frau Bundeskanzlerin, erneut meine ganz vorzügliche Hochachtung zum Ausdruck zu bringen.

Aus dem Vatikan, am 16. Dezember 2006

BENEDICTUS PP. XVI

[00584-05.01] [Originalsprache: Deutsch]

  TRADUZIONE  IN LINGUA INGLESE

To Her Excellency
Dr Angela MERKEL
Chancellor of the Federal Republic of Germany

On 17 July 2006, at the conclusion of the Saint Petersburg Summit, you announced that under your Presidency, the Group of the seven leading economic powers plus Russia (G8) would continue to keep the question of global poverty on its agenda. Subsequently, on 18 October last, the German Federal Government stated that assistance to Africa would be a key priority at the Heiligendamm Summit.

I therefore write to you in order to express the gratitude of the Catholic Church and my own personal appreciation for these announcements.

I welcome the fact that the question of poverty, with specific reference to Africa, now appears on the agenda of the G8; indeed, it should be given the highest attention and priority, for the sake of poor and rich countries alike. The fact that the German Presidency of the G8 coincides with the Presidency of the European Union presents a unique opportunity to tackle this issue. I am confident that Germany will exercise positively the leadership role that falls to her with regard to this question of global importance that affects us all.

At our meeting on 28 August last, you assured me that Germany shares the Holy See’s concern regarding the inability of rich countries to offer the poorest countries, especially those from Africa, financial and trade conditions capable of promoting their lasting development.

The Holy See has repeatedly insisted that, while the Governments of poorer countries have a responsibility with regard to good governance and the elimination of poverty, the active involvement of international partners is indispensable. This should not be seen as an "extra" or as a concession which could be postponed in the face of pressing national concerns. It is a grave and unconditional moral responsibility, founded on the unity of the human race, and on the common dignity and shared destiny of rich and poor alike, who are being drawn ever closer by the process of globalization.

Trade conditions favourable to poor countries, including, above all, broad and unconditional access to markets, should be made available and guaranteed in lasting and reliable ways.

Provision must also be made for the rapid, total and unconditional cancellation of the external debt of the Heavily Indebted Poor Countries (HIPC) and of the Least Developed Countries (LDCs). Measures should also be adopted to ensure that these countries do not fall once again into situations of unsustainable debt.

Developed countries must also recognize and implement fully the commitments they have made with regard to external aid.

Moreover, a substantial investment of resources for research and for the development of medicines to treat AIDS, tuberculosis, malaria and other tropical diseases is needed. In this regard, the first and foremost scientific challenge facing developed countries is the discovery of a vaccine against malaria. There is also a need to make available medical and pharmaceutical technology and health care expertise without imposing legal or economic conditions.

Finally, the international community must continue to work for the substantial reduction of both the legal and the illegal arms trade, the illegal trade of precious raw materials, and the flight of capital from poor countries, as well as for the elimination of the practices of money-laundering and corruption of officials of poor countries.

While these challenges should be undertaken by all members of the international community, the G8 and the European Union should take the lead.

People from different religions and cultures throughout the world are convinced that achieving the goal of eradicating extreme poverty by the year 2015 is one of the most important tasks in today’s world. Moreover, they also hold that such an objective is indissolubly linked to world peace and security. They look to the Presidency, held by the German Government in the months ahead, to ensure that the G8 and the European Union undertake the measures necessary to overcome poverty. They are ready to play their part in such efforts and they support your commitment in a spirit of solidarity.

Invoking God’s blessings on the work of the G8 and the European Union under the German Presidency, I avail myself of the occasion to renew to Your Excellency the assurance of my highest consideration.

From the Vatican, 16 December 2006

BENEDICTUS PP. XVI

[00584-02.01] [Original text: German]

  TRADUZIONE   IN LINGUA ITALIANA

A Sua Eccellenza
la Dott.ssa Angela Merkel
Cancelliere della Repubblica Federale Tedesca

Il 17 luglio 2006, in occasione della conclusione del Vertice di San Pietroburgo, Ella ha annunciato che il gruppo costituito dai sette Paesi più industrializzati del mondo insieme con la Russia (G8), sotto la Sua presidenza, avrebbe ancora conservato all'ordine del giorno il tema della povertà nel mondo. Inoltre, il 18 ottobre, il Governo della Repubblica Federale Tedesca ha comunicato che l'aiuto all'Africa sarà un tema preponderante in occasione del Vertice di Heiligendamm.

Le scrivo, dunque, per esprimere il ringraziamento della Chiesa cattolica così come il mio apprezzamento personale per questi annunci.

Sono lieto del fatto che il tema «povertà» sia ora all'ordine del giorno dei Paesi del G8 con un esplicito riferimento all'Africa. Questa tematica, infatti, merita la massima attenzione e priorità a vantaggio degli Stati poveri come anche di quelli ricchi. Il fatto che la presidenza tedesca del G8 coincida con quella dell'Unione Europea offre un'opportunità unica per affrontare questo tema. Sono fiducioso che la Germania assumerà in modo positivo il ruolo di guida a lei spettante in tale complesso di questioni, che è di importanza mondiale e ci riguarda tutti.

In occasione del nostro incontro dello scorso 28 agosto, Ella mi ha assicurato che la Germania condivide la preoccupazione della Santa Sede per la incapacità dei Paesi ricchi di offrire ai Paesi più poveri, in particolare a quelli dell'Africa, adeguate condizioni finanziarie e commerciali che renderebbero possibile la promozione di un loro sviluppo duraturo.

La Santa Sede ha sottolineato ripetutamente che i Governi dei Paesi più poveri hanno, da parte loro, la responsabilità della good governance e dell'eliminazione della povertà, che però in ciò è irrinunciabile un'attiva collaborazione da parte dei partner internazionali. Qui non si tratta di un compito straordinario o di concessioni che potrebbero essere rimandate a causa di pressanti interessi nazionali. Esiste piuttosto un dovere morale grave e incondizionato, basato sulla comune appartenenza alla famiglia umana così come sulla comune dignità e destino dei Paesi poveri e dei Paesi ricchi che, mediante il processo di globalizzazione, si sviluppano in modo sempre più strettamente interconnesso.

Per i Paesi poveri bisognerebbe creare e garantire, in modo affidabile e duraturo, condizioni commerciali favorevoli che, soprattutto, includano un accesso ampio e senza riserve ai mercati.

Occorre anche prendere provvedimenti per una rapida cancellazione completa ed incondizionata del debito estero dei Paesi poveri fortemente indebitati (heavily indebted poor countries - HIPC) e dei Paesi meno sviluppati (least developed countries - LDC). Parimenti vanno prese misure affinché questi Paesi non finiscano di nuovo in una situazione di debito insostenibile.

Inoltre, i Paesi industrializzati devono essere consapevoli degli impegni che hanno assunto nell'ambito degli aiuti allo sviluppo e assolverli pienamente.

Occorrono poi ampi investimenti nel campo della ricerca e dello sviluppo di farmaci per il trattamento dell'AIDS, della tubercolosi, della malaria e di altre malattie tropicali. In quest'ottica i Paesi industrializzati devono affrontare l'urgente compito scientifico di creare finalmente un vaccino contro la malaria. Parimenti è necessario mettere a disposizione tecnologie mediche e farmaceutiche come pure conoscenze derivate dall'esperienza nel campo dell'igiene, senza per questo avanzare richieste giuridiche o economiche.

Infine, la comunità internazionale deve continuare ad adoperarsi per una riduzione significativa del commercio di armi sia legale sia illegale, del traffico illegale di preziose materie prime e della fuga di capitali dai Paesi poveri e deve impegnarsi per l'eliminazione tanto di pratiche di riciclaggio di denaro sporco quanto della corruzione di funzionari nei Paesi poveri.

Sebbene queste sfide siano da affrontare da tutti gli Stati membri della comunità internazionale, il G8 e l'Unione Europea dovrebbero svolgere un ruolo-guida in proposito.

Appartenenti a diverse religioni e culture di tutto il mondo sono convinti che il raggiungimento dell'obiettivo di eliminare l'estrema povertà entro il 2015 sia uno dei più importanti compiti del nostro tempo. Condividono, inoltre, la convinzione che questo traguardo sia legato indissolubilmente alla pace e alla sicurezza nel mondo. Il loro sguardo è ora rivolto alla guida affidata al Governo tedesco per il prossimo periodo, durante il quale bisogna garantire che il G8 e l'Unione Europea assumano le misure necessarie per superare la povertà. I fedeli cattolici sono pronti ad offrire il proprio contributo a tali sforzi e sostengono in modo solidale il Suo impegno.

Implorando la benedizione di Dio per l'attività del G8 e dell'Unione Europea sotto la presidenza tedesca, colgo l'occasione per esprimerLe di nuovo, Signora Cancelliere Federale, il mio grande apprezzamento.

Dal Vaticano, 16 dicembre 2006

BENEDICTUS PP. XVI

[00584-01.01] [Testo originale: Tedesco]

LETTERA DI RISPOSTA DEL CENCELLIERE MERKEL AL SANTO PADRE

  TESTO IN LINGUA ORIGINALE

  TRADUZIONE IN LINGUA  INGLESE

  TRADUZIONE IN LINGUA ITALIANA

  TESTO IN LINGUA ORIGINALE 

Berlin, 2, Februar 2007

Seiner Heiligkeit
Papst Benedikt XVI
Vatikanstaat

Eure Heiligkeit,

mit großer Freude habe ich Ihren Brief vom 16. Dezember 2006 gelesen, in dem Sie Ihre guten Wunsche übermitteln und Ihre Anliegen für unsere EU- und G8- Präsidentschaft darlegen. Besonders freue ich mich, dass Sie als Oberhaupt der katholischen Kirche die Anliegen der deutschen EU- und der G8-Prsidentschaft unterstützen. Dass mir gerade Ihr Zuspruch dabei besonders am Herzen liegt, darf ich an dieser Stelle kurz anmerken.

Wir wollen die deutsche G8-Pràsidentschaft und die EU-Ratspräsidentschaft nutzen, um bei Armutsbekämpfung und Erreichung: der Millenniumsziele voranzukommen. Dabei legen wir einen Schwerpunkt auf die Entwicklungspotentiale und Herausforderungen des afrikanischen Kontinents. Hierbei geht es in der G8- Präsidentschaft um die wirtschaftliche Entwicklung des Kontinents und Fragen der Regierungsführung sowie um Aspekte von Frieden und Sicherheit. Mir liegt sehr daran, dass die Beziehungen der G8 zu Afrika im Sinne einer Reformpartnerschaft ausgebaut werden. Neben verstärkten Eigenanstrengungen der afrikanischen Staaten ist dabei ein größeres Engagement der internationalen Gemeinschaft von Bedeutung.

Der Kampf gegen HIV/Aids sowie die Stärkung von Gesundheitssystemen sind wichtige Schwerpunkte vor allem der G8-Präsidentschaft. Unser Ziel ist es, die Strategien in der HIV/Aids-Bekämpfung so zu ändern, dass sie besonders die Situation von Frauen und Madchen berucksichtigen. All diese Bemühungen bleiben aber nur Stückwerk, wenn nicht langfristig die Gesundheitssysteme ausgebaut werden.

Die von Ihnen genannten Herausforderungen zu Transparenz auf den Finanz- und Rohstoffmärkten werden wir im G8-Rahmen verstärkt aufgreifen. Dazu gehört vor allem die Förderung und der Ausbau der bereits etablierten Extraction Industry Transparency-Initiative (EITI), die unsere ganze Unterstützung erfährt.

Die von Ihnen angesprochenen Entschuldungsinitiativen sind ein wichtiger Faktor in der Armutsbekämpfung. Die Maßnahmen, die während der G8-Gipfel in Köln (1999) und Gleneagles (2005) beschlossen wurden, haben den entschuldeten Ländern finanzielle Spielräume ermöglicht, die sie für die Armutsbekämpfung in ihrem Land nutzen können. Um den multilateralen Schuldenerlass von Gleneagles für ärmste hoch verschuldete Entwicklungsländer umzusetzen, hat die Bundesregierung eine deutsche Beteiligung in Höhe von insgesamt rund 3,6 Mrd.  zugesagt. Auch die Einrichtung eines Rahmenwerkes für die Schuldentragfähigkeit (Debt Sustainability Framework) wird durch die Bundesregierung unterstützt. Dieses Rahmenwerk ist ein wichtiges Instrument, um das Risiko einer erneuten Überschuldung der ärmsten Staaten zu begrenzen. Mittlerweile konnten die entschuldeten Länder ihre Ausgaben zur Armutsbekämpfung von 7 % im Jahr 1999 auf 9 % des BIP im Jahr 2005 steigern Mittel, die beispielsweise in Schulen und Gesundheitseinrichtungen eingesetzt werden können.

Im Handelsbereich haben wir uns vorgenommen, die so genannten Wirtschaftspartnerschaftsabkommen zwischen der EU und den Ländern Afrikas, der Karibik und des Pazifischen Raumes zu einem entwicklungsförderlichen Abschluss bringen.

Darüber hinaus werden wir unsere EU- und G8-Prasidentschaft dazu nutzen, den Dialog mit den Schwellenländern voranzubringen. Schwellenländer wie Brasilien, China, Indien, Mexiko und Südafrika werden für die Lösung globaler Probleme wie Energieversorgung, Klimawandel und den Umgang mit Rohstoffen immer wichtiger. Deshalb haben wir uns das ehrgeizige Ziel gesetzt, mit diesen Ländern auch über schwierige Fragen zu sprechen. Denn nur wenn alle starken Akteure auf dieser Welt ihre Verantwortung wahrnehmen, können wir zu mehr Gerechtigkeit und Frieden gelangen.

Ich denke, dass wir mit den dargestellten thematischen Schwerpunkten Impulse für eine nachhaltige Entwicklung geben und so einen Beitrag zur gerechten Gestaltung der Globalisierung weltweit leisten können.

Nochmals aber danke ich Ihnen für Ihr Schreiben.

Mit freundlichen Grüßen

Angela Merkel

[00585-05.01] [Originalsprache: Deutsch]

  TRADUZIONE IN LINGUA  INGLESE

2 February 2007

His Holiness
Pope Benedict XVI
The Vatican City

Your Holiness,

I was delighted to read your letter of 16 December 2006 in which you extended your good wishes and shared your thoughts on our EU and G8 Presidency. I am especially pleased that you, as Head of the Catholic Church, support the priorities of the German EU and G8 Presidencies. Let me take this opportunity to tell you that your words of encouragement are very important to me.

We want to use the German G8 and EU Presidencies to push ahead with combating poverty and realizing the Millennium Development Goals. We are focussing here particularly on the development potential of and challenges facing the African continent. In the G8 Presidency, the emphasis is on the continent's economic development and governance as well as peace and security issues. For me it is crucial that G8 relations with Africa move towards a reform partnership. Alongside increased efforts on the part of African countries, we attach importance to greater commitment of the international communities.

Fighting HIV/AIDS and strengthening healthcare systems are important priorities, above all of the G8 Presidency. Our aim is to change the strategies for combating HIV/AIDS so that they take special account of the situation of women and girls. Yet all these efforts are only half measures if healthcare systems are not improved in the long term.

The challenges of transparency on financial and raw materials markets which you mention will be taken up in the G8 framework. Of prime importance here is promoting and extending the Extraction Industries Transparency Initiative (EITI) which enjoys our full support.

The debt relief initiatives you mention are an important factor in fighting poverty. The steps agreed at the G8 summits in Cologne (1999) and Gleneagles (2005) have given the countries whose debt has been cancelled financial scope which they can use to combat poverty in their countries. To implement the multilateral debt relief for the poorest highly indebted developing countries agreed in Gleneagles, the Federal Government pledged German participation to the tune of some 3.6 billion euro. The German Government is also supporting the setting up of a Debt Sustainability Framework. This is an important instrument for limiting the risk of the poorest countries to fall into excessive debt again. These formerly indebted countries have been able to increase their spending on combating poverty from 7% in 1999 to 9% of GDP in 2005 – money which can be invested in schools and healthcare infrastructure.

Turning to trade, we have resolved to conclude the so-called Economic Partnership Agreements between the EU and the ACP countries in such a way as to promote development.

Furthermore, we will use our EU and G8 Presidencies to move forward dialogue with emerging market economies. Countries such as Brazil, China, India, Mexico and South Africa are becoming ever more important when it comes to solving global problems such as energy supply, climate change and raw materials. That is why we have set ourselves the ambitious goal of talking to these countries also about difficult issues. After all, only if all strong players in the world shoulder their responsibility will we be able to build more justice and peace.

I believe the priorities I have laid out can provide momentum for sustainable development and thereby help us shape globalization around the world in a spirit of fairness.

Let me thank you once more for your letter.

Yours sincerely,

Angela Merkel

[0585-02.01] [Original text: German]

  TRADUZIONE IN LINGUA ITALIANA

Berlino, 2 febbraio 2007

Sua Santità
il Papa Benedetto XVI
Città del Vaticano

Santità,

è con grande gioia che ho letto la Sua lettera del 16 dicembre 2006 in cui Lei formula i Suoi migliori auspici ed espone le Sue richieste per la nostra Presidenza dell'Unione europea nonché del G8. Mi rallegra particolarmente il fatto che Lei quale Capo della Chiesa Cattolica appoggi le priorità della Presidenza tedesca dell'Ue e del G8. Mi consenta di sottolineare con la presente che il Suo sostegno mi sta particolarmente a cuore.

Vogliamo servirci della Presidenza tedesca del G8 e del semestre di Presidenza nel Consiglio dell'Ue per compiere progressi nella lotta contro la povertà e nel raggiungimento degli obiettivi di sviluppo del millennio. In questo contesto consideriamo prioritari i potenziali di sviluppo e le sfide del continente africano. Durante la Presidenza tedesca del G8 affronteremo in primo luogo lo sviluppo economico del continente e le questioni di buon governo nonché gli aspetti della pace e della sicurezza. Mi preme molto che i rapporti fra i G8 e l'Africa vengano ampliati nello spirito di un partenariato di riforma. Oltre a maggiori sforzi da parte degli Stati africani stessi è importante un più forte impegno della comunità internazionale.

La lotta contro l'HIV/AIDS nonché il potenziamento dei sistemi sanitari sono importanti priorità soprattutto della Presidenza G8. Ci siamo dati l'obiettivo di modificare le strategie di contrasto all'HIV/AIDS affinché tengano particolarmente conto della situazione delle donne e delle ragazze. Tutti questi sforzi rimangono però solo un'opera incompleta se, a lungo termine, i sistemi sanitari non verranno migliorati.

In ambito G8 affronteremo con maggior impegno le sfide da Lei indicate in merito alla trasparenza dei mercati delle finanze e delle materie prime dedicandoci in particolar modo al potenziamento e rafforzamento dell'iniziativa già attivata "Extraction Industries Transparency Initiative" (EITI) che noi appoggiamo pienamente.

Le iniziative per la cancellazione del debito da Lei menzionate rappresentano un fattore importante nella lotta contro la povertà. I provvedimenti decisi nel corso dei Vertici G8 di Colonia (1999) e Gleneagles (2005) hanno concesso ai Paesi beneficiari margini finanziari che possono venir destinati alla lotta contro la povertà nel rispettivo Paese. Per mettere in pratica la cancellazione debitoria multilaterale di Gleneagles a favore dei Paesi più poveri ed indebitati il Governo federale ha garantito una partecipazione tedesca di complessivamente 3,6 miliardi di . Anche la istituzione di un quadro di sostenibilità del debito (Debt Sustainability Framework) gode del sostegno del Governo federale. Si tratta di uno strumento prezioso per limitare il pericolo di un ulteriore eccessivo indebitamento da parte dei Paesi più poveri. Nel frattempo i Paesi a cui è stato cancellato il debito hanno potuto incrementare le loro spese per la lotta alla povertà dal 7% nel 1999 al 9% del PIL nel 2005 - fondi che possono venir destinati, per esempio, a scuole o strutture sanitarie.

In campo commerciale abbiamo l'intenzione di giungere ad una conclusione, che favorisca lo sviluppo, dei cosiddetti Accordi di partenariato economico fra l'Ue ed i Paesi dell'Africa, dei Caraibi e del Pacifico.

Inoltre ci serviremo della nostra Presidenza dell'Ue e del G8 per portare avanti il dialogo con i Paesi emergenti. Paesi emergenti come Brasile, Cina, India, Messico e Sudafrica rivestono una sempre maggiore importanza per la soluzione di problemi globali quali l'approvvigionamento energetico, il cambiamento climatico e l'utilizzo delle materie prime. Ci siamo pertanto posti l'ambizioso obiettivo di parlare con questi Paesi anche di questioni difficili. Infatti solo se tutti i soggetti forti di questo mondo si assumono le loro responsabilità, possiamo giungere a più giustizia e pace.

Penso che con le priorità tematiche illustrate possiamo fornire degli impulsi a uno sviluppo sostenibile e quindi anche un contributo affinché la globalizzazione, su scala mondiale, sia più equa.

La ringrazio nuovamente per la Sua lettera.

Distinti saluti

Angela Merkel

[00585-01.01] [Testo originale: Tedesco]

[B0214-XX.02]