Sabato 5 agosto scorso, nel Palazzo Apostolico di Castel Gandolfo, ha avuto luogo la registrazione di un’intervista del Santo Padre Benedetto XVI in preparazione al Suo prossimo Viaggio Apostolico in Germania.
L’intervista - concessa in lingua tedesca alle testate televisive Bayerischer Rundfunk (ARD); ZDF; Deutsche Welle e alla Radio Vaticana e realizzata tecnicamente dalla Bayerischer Rundfunk - sarà trasmessa in Germania questa sera a partire dalle ore 19.15.
Pubblichiamo di seguito il testo completo dell’intervista del Santo Padre in lingua tedesca e le traduzioni in italiano e in inglese:
● TESTO DELL’INTERVISTA DEL SANTO PADRE
Frage: Heiliger Vater, im September besuchen Sie Deutschland, genauer gesagt, natürlich Bayern. „Der Papst hat Sehnsucht nach seiner Heimat", haben ihre Mitarbeiter während der Vorbereitung berichtet. Welche Themen wollen Sie besonders ansprechen, und gehört der Begriff „Heimat" auch zu den Werten, die sie den Menschen besonders nahe bringen wollen?
Papst Benedikt XVI: Ja, das auf jeden Fall. Der Grund des Besuchs war eigentlich eben doch wirklich der, dass ich noch einmal die Orte, die Menschen sehen wollte, wo ich groß geworden bin, die mich geprägt und mein Leben geformt haben, und diesen Menschen danken wollte. Und dann natürlich auch eine Botschaft ausrichten, die über das eigene Land hinausgeht, wie es meinem Auftrag entspricht. Die Themen habe ich mir ganz schlicht von den liturgischen Daten vorgeben lassen. Das Grundthema ist eigentlich, dass wir Gott wieder entdecken müssen und nicht irgendeinen Gott, sondern den Gott mit einem menschlichen Antlitz, denn wenn wir Jesus Christus sehen, sehen wir Gott. Dass wir von daher dann die Wege zueinander finden müssen in der Familie, zwischen den Generationen; und dann zwischen den Kulturen, den Völkern, und die Wege der Versöhnung und des friedlichen Miteinanders in dieser Welt. Die Wege, die nach vorn führen, finden wir nicht, wenn wir nicht sozusagen Licht von oben haben. Ich habe also keine ganz spezifischen Themen ausgewählt, sondern die Liturgie leitet mich, die Grundbotschaft des Glaubens zu sagen, die natürlich in der Aktualität von heute verortet ist, in der wir vor allen Dingen nach der Zusammenarbeit der Völker, nach den Möglichkeiten der Versöhnung und des Friedens fragen.
Frage: Als Papst sind Sie ja zuständig für die gesamte Kirche in der ganzen Welt. Aber ihr Besuch in Deutschland lenkt natürlich auch den Blick auf die Situation der Katholiken in Deutschland. Alle Beobachter sind sich einig: die Stimmung ist gut, nicht zuletzt durch ihre Wahl. Aber die alten Probleme, die sind natürlich geblieben, zum Beispiel nur einige Schlagworte: Immer weniger Kirchgänger, immer weniger Taufen, überhaupt immer weniger Einfluss auf das gesellschaftliche Leben. Wie sieht ihre Beschreibung der aktuellen Lage der katholischen Kirche in Deutschland aus?
Papst Benedikt XVI: Nun, ich würde zunächst sagen, Deutschland gehört zum Westen, wenn auch mit seiner ganz spezifischen Färbung und Tönung. Und in der Welt des Westens erleben wir ja heute eine neue Welle einer drastischen Aufklärung oder Laizität, wie immer Sie das nennen wollen. Glaube ist schwierig geworden, weil die Welt, die wir antreffen, ganz von uns selber gemacht ist und sozusagen Gott in ihr nicht mehr direkt vorkommt. Ihr trinkt nicht aus der Quelle, sondern aus dem, was uns schon abgefüllt entgegen kommt. Die Menschen haben die Welt sich selber rekonstruiert, und ihn dahinter noch zu finden, ist schwierig geworden. Das ist also nicht spezifisch für Deutschland, sondern etwas, was sich in der ganzen Welt, vor allen Dingen in der westlichen Welt zeigt. Andererseits wird der Westen jetzt stark berührt von anderen Kulturen, in denen das originär Religiöse sehr stark ist, die auch erschrecken über die Kälte Gott gegenüber, die sie im Westen vorfinden. Und diese Präsenz des Heiligen in anderen Kulturen, wenn auch in vielfältigen Verschattungen, rührt dann auch wieder an die westliche Welt, rührt uns an, die wir im Kreuzungspunkt so vieler Kulturen stehen. Und auch aus dem Eigenen des Menschen im Westen und in Deutschland steigt immer wieder die Frage nach etwas Größerem auf. Wir sehen das in der Jugend, bei der doch ein Suchen nach Mehr da ist, dass irgendwo das Phänomen Religion, wie man sagt, wiederkehrt, auch wenn die Suchbewegung oft eher unbestimmt sind. Aber die Kirche ist damit wieder da, der Glaube bietet sich als Antwort an. Und ich denke, dass eben gerade dieser Besuch, wie schon vorher Köln, eine Gelegenheit ist, dass man sieht, dass es schön ist zu glauben; dass die Freude einer großen, universalen Gemeinschaft etwas Tragendes hat, dass dahinter etwas steht und dass so mit neuen Suchbewegungen auch neue Aufbrüche zum Glauben da sind, die uns zueinander führen und die dann auch der Gesellschaft im ganzen dienen.
Frage: Heiliger Vater, vor einem Jahr genau waren Sie in Köln bei der Jugend; und da haben Sie, glaube ich, auch mitbekommen, dass die Jugend wahnsinnig aufnahmebereit ist, dass Sie persönlich sehr gut angekommen sind. Haben Sie bei dieser Reise vielleicht auch eine spezielle Botschaft an die jungen Leute?
Papst Benedikt XVI: Ich würde zunächst einmal sagen: Die Botschaft ist: Ich freu’ mich, dass es junge Menschen gibt, die beieinander sein wollen, die im Glauben beieinander sein wollen, und die eben etwas Gutes tun wollen. Denn die Bereitschaft zum Guten ist in der Jugend sehr stark. Die vielen Volontariate…! Die Suche, in den Nöten dieser Welt selbst auch etwas auszurichten, ist etwas Großes. Darin zu ermutigen, wäre ein erster Impuls: Macht weiter! Sucht nach Gelegenheiten, Gutes zu tun! Die Welt braucht solchen Willen, braucht solchen Einsatz. Und dann würde ich sagen, ein spezielles Wort wäre vielleicht: Der Mut zu endgültigen Entscheidungen! Es ist viel Großmut in der Jugend da, aber das Risiko, sich ein Leben lang zu binden, sei’s in der Ehe, sei’s im Priestertum, das wird gescheut. Die Welt ist in dramatischer Bewegung. Ständig. Kann ich jetzt schon über das ganze Leben mit seinen unabsehbaren künftigen Ereignissen verfügen? Binde ich da nicht meine Freiheit selber und nehme etwas von meiner Beweglichkeit weg? Den Mut zu wecken, endgültige Entscheidungen zu wagen, die in Wirklichkeit erst Wachstum und Vorwärtsbewegung, das Große im Leben ermöglichen, die nicht die Freiheit zerstören, sondern ihr erst die richtige Richtung im Raum geben: das zu riskieren – diesen Sprung sozusagen ins Endgültige – und damit das Leben erst richtig ganz anzunehmen, das würde ich schon gern weitergeben.
Frage: Heiliger Vater, eine Frage zur außenpolitischen Situation. Die Hoffnung auf Frieden im Nahen Osten ist in den vergangenen Wochen wieder erheblich geringer geworden. Welche Möglichkeiten sehen Sie für den Heiligen Stuhl hier in Anbetracht der aktuellen Situation? Wie können Sie die Situation, die Entwicklung im Nahen Osten positiv beeinflussen?
Papst Benedikt XVI: Wir haben natürlich keine politischen Möglichkeiten, und wir wollen auch keine politische Macht. Aber wir wollen an die Christen und an alle, die sich dem Wort des Heiligen Stuhls irgendwie verbunden oder von ihm angesprochen wissen, appellieren, dass dort überall die Kräfte mobilisiert werden, die erkennen: Krieg ist für alle die schlechteste Lösung. Er bringt für niemanden etwas, auch für die scheinbaren Sieger nichts – wir wissen es in Europa von den beiden Weltkriegen her sehr genau –, sondern das, was alle brauchen, ist der Friede. Und es gibt ja eine starke christliche Gemeinschaft im Libanon, es gibt unter den Arabern Christen, es gibt in Israel Christen, und Christen der ganzen Welt sorgen sich um diese uns allen teuren Länder. Die moralischen Kräfte, die da bereit sind, um einsichtig zu machen, dass die einzige Lösung ist: „Wir müssen miteinander leben", die wollen wir mobilisieren. Die Politiker müssen dann die Wege finden, wie das möglichst schnell und vor allen Dingen dauerhaft geschehen kann.
Frage: Als Bischof von Rom sind Sie Nachfolger des Heiligen Petrus. Wie könnte denn das Petrusamt heute zeitgemäß aussehen. Und sehen Sie einen Spannungsbogen auch zwischen einerseits dem Primat des Papstes und andererseits der Vorstellung von der Kollegialität der Bischöfe?
Papst Benedikt XVI: Ein Spannungsbogen ist es natürlich, und soll es auch sein. Vielheit und Einheit müssen immer wieder zueinander finden, und dieses Zueinander muss in den wechselnden Weltsituationen auch immer neu eingespielt werden. Ja, heute haben wir eine neue Polyphonie der Kulturen, in der nicht mehr Europa allein determiniert, sondern die Christengemeinden der verschiedenen Kontinente ihr eigenes Gewicht, ihre eigene Farbe annehmen. Dieses Zusammenspiel müssen wir immer wieder neu lernen. Wir haben dafür verschiedene Instrumente entwickelt. Die so genannten Ad-Limina-Besuche, die es immer gab, werden jetzt viel mehr genutzt, um wirklich mit allen Instanzen des Heiligen Stuhls und eben auch mit mir zu reden. Ich spreche mit jedem einzelnen Bischof persönlich. Ich habe inzwischen mit fast allen Bischöfen Afrikas und vielen aus Asien sprechen können. Jetzt wird Mitteleuropa, Deutschland, Schweiz dran sein, und in solchen Begegnungen, wo dann eben wirklich Zentrum und Peripherie einander treffen und freimütig austauschen, wächst dann das richtige Ineinander in diesem Spannungsbogen. Dann haben wir weitere Instrumente: die Synode, das Konsistorium, das ich jetzt regelmäßig halten werde und entwickeln möchte, wo man ohne große Tagesordnung anstehende Probleme miteinander bespricht und nach Lösungen sucht. Wir wissen einerseits, dass der Papst kein absoluter Monarch ist, sondern sozusagen das Ganze verkörpern muss in dem gemeinsamen Hinhören auf Christus. Aber das Bewusstsein dafür, dass es sozusagen eine vereinigende Instanz braucht, die auch Unabhängigkeit von den politischen Kräften verschafft und die dafür sorgt, dass sich Christianismen nicht zu sehr mit Nationalitäten identifizieren: diese Einsicht, dass es eine solche übergreifende Instanz braucht, die im Zusammenspiel des Ganzen Einheit schafft und andererseits die Vielheit aufnimmt, annimmt und fördert, die ist sehr stark. Insofern gibt es in dem Sinn, glaube ich, wirklich auch eine innere Zustimmung zum Petrusamt in dem Willen, es so weiter zu entwickeln, dass es dem Willen des Herrn und den Anforderungen der Zeit entspricht.
Frage: Deutschland als Land der Reformation ist natürlich in besonderer Weise vom Miteinander der Konfessionen geprägt. Das ökumenische Miteinander ist natürlich ein sensibles Gebilde, das immer mal wieder in Schwierigkeiten geraten kann. Welche Möglichkeiten sehen Sie, gerade das Verhältnis zur evangelischen Kirche zu verbessern, oder welche Schwierigkeiten sehen Sie auch auf diesem Weg?
Papst Benedikt XVI: Vielleicht ist es wichtig, zunächst einmal zu sagen, dass die evangelische Kirche ja sehr vielgestaltig ist. In Deutschland haben wir, wenn ich recht weiß, drei größere Gemeinschaften: Lutheraner, Reformierte, Preußische Union. Dazu bilden sich im Großmaß jetzt auch Freikirchen und innerhalb der klassischen Kirchen Bewegungen wie die „Bekennende Kirche" und so weiter. Es ist also auch ein vielstimmiges Gefüge, mit dem wir in Respekt vor den vielen Stimmen und in der Suche nach der Einheit in Dialog treten und in Zusammenarbeit kommen müssen. Das erste ist, dass wir alle miteinander in dieser Gesellschaft uns darum mühen sollten, die großen ethischen Richtlinien deutlich zu machen – selber zu finden und zu verwirklichen – und so der Gesellschaft den ethischen Zusammenhalt zu geben, ohne den sie eben nicht die Absicht der Politik – Gerechtigkeit für alle, ein gutes Miteinanderleben, den Frieden – verwirklichen kann. Und da geschieht ja schon sehr viel, dass wir in dieser Weise angesichts der großen moralischen Herausforderungen wirklich miteinander verbunden sind aus dem gemeinsamen christlichen Grund heraus. Und dass wir dann natürlich als nächstes Gott bezeugen in einer Welt, die sich schwer tut, ihn zu finden, wie wir gesagt haben, dass wir den Gott mit dem menschlichen Antlitz Jesu Christi sichtbar machen und den Menschen so den Zugang zu den Quellen geben, ohne die die Moral verkümmert und ihre Maßstäbe verliert, und auch die Freude geben, dass wir nicht isoliert sind in der Welt. So erst entsteht die Freude an der Größe des Menschen, dass er nicht ein missglücktes Evolutionsprodukt, sondern Bild Gottes ist. In diesen beiden Ebenen die großen ethischen Maßstäbe – und von innen her und auf sie hin die Gegenwart Gottes, eines konkreten Gottes – zu zeigen. Und wenn wir das tun, und danach vor allem auch alle einzelnen Gruppierungen den Glauben nicht partikularistisch, sondern immer aus seinen tiefsten Gründen her zu leben versuchen, dann werden wir vielleicht trotzdem nicht so schnell zu äußeren Einheiten kommen, aber dann werden wir zu einer inneren Einheit reifen, die, so Gott will, eines Tages dann auch äußere Formen von Einheit bringt.
Frage: Thema Familie: Vor etwa einem Monat waren Sie in Valencia beim Familienkongress. Und wer gut hingehört hat – wir von Radio Vatikan versuchen, das zu tun –, hat gemerkt, dass Sie nie das Wort Homo-Ehe angesprochen haben, nie von Abtreibung, nie von Verhütung gesprochen haben. Aufmerksame Beobachter sagen sich: Interessant! Offenbar ist seine Intention, den Glauben zu verkünden und nicht als Moralapostel durch die Welt zu reisen. Können Sie das kommentieren?
Papst Benedikt XVI: Ja natürlich. Zuerst muss man sagen: Ich hatte ganze zwei mal zwanzig Minuten Zeit. Und wenn man nur so viel Zeit zur Verfügung hat, kann man nicht gleich mit dem Neinsagen daher kommen. Man muss ja erst wissen, was wir überhaupt wollen, nicht wahr. Und das Christentum, der Katholizismus ist nicht eine Ansammlung von Verboten, sondern eine positive Option. Und die wieder sehen ist ganz wichtig, weil die fast ganz aus dem Blickfeld verschwunden ist. Man hat so viel gehört, was man nicht darf, dass man jetzt hingegen sagen muss: Wir haben aber eine positive Idee, dass Mann und Frau zueinander geschaffen sind, dass sozusagen es die Skala Sexualität, Eros, Agape, die Dimensionen der Liebe gibt und dass auf die Weise dann zunächst Ehe als beglücktes Ineinander von Mann und Frau und dann als Familie wächst. Dass Kontinuität der Generationen geschieht, in der die Versöhnung der Generationen erfolgt und in der dann auch die Kulturen sich begegnen können. Zunächst einmal also herausstellen, was wir wollen, ist einfach wichtig. Dann kann man auch sehen, warum wir irgendetwas nicht wollen. Und ich glaube, man muss ja sehen, dass es nicht eine katholische Erfindung ist, dass Mann und Frau zueinander geschaffen sind, damit die Menschheit weiterlebt – das wissen eigentlich alle Kulturen. Was die Abtreibung angeht, gehört sie nicht ins sechste, sondern ins fünfte Gebot „Du sollst nicht töten!" Und das sollten wir eigentlich als selbstverständlich voraussetzen und müssen immer wieder betonen: Der Mensch fängt im Mutterschoß an und bleibt Mensch bis zu seinem letzen Atemzug. Daher muss er immer als Mensch respektiert werden. Aber das wird einsichtig, wenn zuvor das Positive gesagt ist.
Frage: Heiliger Vater, meine Frage schließt in gewisser Weise an die von Pater von Gemmingen an. Weltweit erhoffen sich Gläubige Antworten auf die global drängenden Probleme von der katholischen Kirche. Stichwort hier AIDS und Überbevölkerung: Warum stellt die katholische Kirche die Moral so heraus und über die Lösungsansätze für dieses Schicksalsproblem der Menschen, beispielsweise im afrikanischen Kontinent.
Papst Benedikt XVI: Ja nun, das ist die Frage: Stellen wir wirklich die Moral so heraus? Ich würde sagen – so hat es sich mir auch im Gespräch mit den afrikanischen Bischöfen immer mehr kristallisiert: Das grundlegende Stichwort, wenn wir in diesen Sachen vorankommen wollen, heißt Erziehung, Edukation, Bildung. Fortschritt kann nur Fortschritt sein, wenn er dem Menschen dient und wenn der Mensch selber wächst: wenn in ihm nicht nur das technische Können wächst, sondern auch seine moralische Potenz. Und ich denke, das eigentliche Problem unserer historischen Situation ist das Ungleichgewicht zwischen dem ungeheuren rapiden Anwachsen dessen, was wir technisch können, und unserm moralischen Vermögen, das nicht mitgewachsen ist. Und deswegen ist die Bildung des Menschen das eigentliche Rezept, der Schlüssel von allem, und das ist auch unser Weg. Und zwar hat diese Bildung, kurz gesagt, zwei Dimensionen: Zunächst einmal müssen wir natürlich etwas lernen: Wissen, Können erwerben, Know-How, wie man so schön sagt. Und dafür hat Europa, Amerika, in den letzten Jahrzehnten viel getan, und das ist etwas Wichtiges. Aber wenn man nur Know-How weitergibt, nur beibringt, wie man Maschinen macht und mit ihnen umgeht, und wie man Verhütungsmittel anwendet, dann braucht man sich nicht zu wundern, dass am Schluss Krieg herauskommt und AIDS-Epidemien. Sondern wir brauchen zwei Dimensionen, es muss die Bildung des Herzens, wenn ich’s so sagen darf, mit dazukommen, durch die der Mensch Maßstäbe gewinnt und dann auch seine Technik richtig gebrauchen lernt. Und das ist es, was wir zu tun versuchen. Wir haben in ganz Afrika und auch in vielen Ländern Asiens ein großes Netz von Schulen aller Stufen, wo zunächst Lernen möglich ist, wo wirklich Kenntnis erworben werden kann, berufliche Befähigung erworben wird und dadurch Unabhängigkeit und Freiheit möglich wird. Aber wir versuchen in diesen Schulen eben nicht nur Know-How weiter zu geben, sondern auch die Menschen zu formen, so dass sie den Willen zur Versöhnung haben und dass sie wissen: Wir müssen aufbauen und nicht zerstören; dass sie Maßstäbe haben, wie sie miteinander leben können. In Afrika ist zum großen Teil das Miteinander von Moslems und Christen ganz vorbildlich. Bischöfe haben gemeinsame Komitees mit den Moslems, wie in Konflikten Frieden gestiftet werden kann. Und dieses doppelte Netz der Schulen, des Lernens und des menschlichen Bildens ist wichtig. Es wird dann ergänzt durch ein Netz von Krankenhäusern und von Pflegestationen, die bis in die letzten Dörfer hineinreichen. Und vielerorts ist ja nach all den Zerstörungen der Kriege die Kirche die letzte intakte Macht geblieben – nicht Macht: Realität, wo geheilt wird, wo auch AIDS geheilt wird, und andererseits Erziehung vermittelt wird, die hilft, richtig miteinander umzugehen. Insofern, glaube ich, sollte das Bild korrigiert werden, dass wir nur mit lauter „Nein" um uns herumwerfen. Es geschieht gerade in Afrika sehr viel, damit die verschiedenen Dimensionen der Bildung sich ergänzen können und damit die Überwindung der Gewalt und die Überwindung auch dieser Epidemien – es kommt ja auch Malaria und Tuberkulose dazu – möglich wird.
Frage: Heiliger Vater, von Europa aus hat sich das Christentum in alle Welt verbreitet. Nun sagen viele, die sich mit der Sache beschäftigen, die Zukunft der Kirche liegt auf anderen Kontinenten. Trifft das zu? Und anders gefragt: Welche Zukunft hat es in Europa, in dem Christentum eher zur Privatsache einer Minderheit verkümmert?
Papst Benedikt XVI: Ich würde es zunächst ein bisschen nuancieren. Entstanden ist das Christentum ja im vorderen Orient, wie wir wissen. Und lange Zeit hat es dort auch seinen Schwerpunkt gehabt und sich viel weiter nach Asien ausgedehnt, als uns heute nach der Veränderung durch den Islam bewusst ist. Allerdings hat es dann eben dadurch seine Achse erheblich nach dem Westen und nach Europa verschoben, und Europa – darauf sind wir auch stolz und freuen uns – hat das Christentum in seiner großen auch intellektuellen und kulturellen Gestalt weiter ausgebildet. Aber ich glaube, es ist schon wichtig, an die Christen im Orient zu erinnern, denn im Moment besteht die Gefahr, dass die Christen, die dort immer noch eine wichtige Minderheit sind, auswandern. Und dass gerade diese Ursprungsorte des Christentums leer werden von Christen, was eine große Gefahr ist. Wir müssen denen sehr helfen, dort bleiben zu können. Aber nun zu ihrer Frage: Europa war dann ohne Zweifel Zentrum des Christentums und der missionarischen Bewegung. Heute treten die andern Kontinente, die anderen Kulturen mit gleichem Gewicht in das Konzert der Weltgeschichte ein. Und insofern wird die Kirche vielstimmiger, und das ist auch gut so, dass die eigenen Temperamente, die eigenen Begabungen Afrikas, Asiens und Amerikas, besonders auch Lateinamerikas erscheinen können. Alle natürlich immer auch betroffen nicht nur von dem Wort des Christentums, sondern von der säkularen Botschaft dieser Welt, die die Zerreißprobe, die wir in uns selber hatten, auch in diese Kontinente hineinträgt. Alle Bischöfe aus den andern Erdteilen sagen, wir brauchen weiterhin Europa, auch wenn Europa nun einem größeren Ganzen zugehört. Wir haben weiter eine Verantwortung dafür. Unsere Erfahrungen, die theologische Wissenschaft, die hier gebildet wurde, alles, was wir an liturgischer Erfahrung, an Brauchtum, auch an ökumenischer Erfahrung gesammelt haben: all das ist auch für die anderen Kontinente wichtig. Insofern ist bedeutsam, dass wir jetzt nicht kapitulieren und sagen: „Naja, wir sind nur noch eine Minderheit, schauen wir mal, dass wir wenigstens in der Zahl beieinander bleiben", sondern weiterhin dynamisch bleiben und in Austausch treten. Dann werden Kräfte von dort auch zu uns kommen. Es gibt ja heute indische und afrikanische Priester in Europa, ebenso in Kanada, wo viele afrikanische Priester arbeiten, interessanterweise. Es gibt dieses gegenseitige Geben und Nehmen. Aber wenn wir auch in Zukunft mehr Empfangende werden, sollten wir immer auch Gebende bleiben und dazu den Mut und die Dynamik entwickeln.
Frage: Es ist teilweise schon angesprochen worden, Heiliger Vater. Moderne Gesellschaften orientieren sich in wichtigen Entscheidungen zu Politik und Wissenschaft nicht an den christlichen Werten, und wenn die Kirche bemerkt wird – das wissen wir aus Umfragen –, dann oft als warnende Stimme oder gar als bremsende Stimme. Müsste die Kirche nicht aus dieser defensiven Rolle heraus und positiver in die Zukunft blicken und auch positiver gestalten?
Papst Benedikt XVI: Ja, ich würde sagen, das ist auf jeden Fall ein Auftrag an uns, dass wir deutlicher machen, was wir denn positiv wollen. Dass wir es vor allen Dingen im Miteinander der Kulturen und der Religionen zur Geltung bringen. Denn der afrikanische Kontinent, die afrikanische Seele, auch die asiatische Seele ist erschreckt, bei uns eine kalte Rationalität zu sehen. Wichtig ist zu zeigen, dass es nicht nur dieses gibt. Und umgekehrt, für unsere laizistische Welt ist es wichtig zu sehen, dass für den Dialog mit den anderen Welten gerade auch der christliche Glaube nicht ein Hindernis, sondern eine Brücke ist. Man darf nicht meinen, die rein rationale Kultur, die hätte es aufgrund ihrer Toleranz leichter, mit den anderen Religionen zu Rande zu kommen. Ihr fehlt weitgehend das religiöse Organ und gerade damit eigentlich der Bezugspunkt, auf den hin die anderen ansprechen und angesprochen werden wollen. Insofern müssen wir zeigen, können wir zeigen, dass gerade für die neue Interkulturalität, in der wir leben, die pure, von Gott losgelöste Rationalität nicht genügt, sondern eine weite Rationalität nötig ist, die Gott in der Einheit mit der Vernunft sieht, und dass unser christlicher Glaube, der sich in Europa entwickelt hat, auch ein Mittel ist, um Vernunft und Kultur zueinander zu bringen und in einer verständnisvollen Einheit auch des Handelns miteinander zu halten. In dem Sinn haben wir, glaube ich, einen großen Auftrag, dass wir zeigen: Dieses Wort, das wir haben, gehört nicht in die Mottenkiste der Geschichte, sondern es ist jetzt gerade notwendig.
Frage: Heiliger Vater, Stichwort Papstreisen. Sie sind ja im Vatikan, vielleicht zu ihrem eigenen Leidwesen, ein bisschen weit weg von den Menschen und von der Welt abgeschlossen, auch hier wunderbar in Castel Gandolfo. Aber Sie werden auf der anderen Seite bald achtzig Jahre alt. Meinen Sie, Sie können mit Gottes Hilfe noch viele Reisen machen? Haben Sie eine Ahnung, welche möchten Sie machen? Ins Heilige Land? Brasilien? Wissen Sie schon?
Papst Benedikt XVI: Nun, ganz so einsam bin ich nicht. Natürlich gibt es sozusagen die Burg, die den Zutritt schwierig macht, aber es gibt eine päpstliche Familie, jeden Tag viele Besuche, vor allen Dingen, wenn ich in Rom bin. Die Bischöfe kommen, andere Menschen kommen, Staatsbesuche, die aber auch persönlich und nicht nur politisch mit mir reden wollen. Insofern ist es doch eine Vielfalt von Begegnungen, die mir Gott sei Dank immer geschenkt wird. Und das ist ja auch wichtig, nicht wahr, dass der Sitz des Petrusnachfolgers ein Ort der Begegnungen ist. Seit Johannes XXIII. hat sich eingependelt, dass nun auch die Gegenbewegung da ist, dass Päpste Besuche machen. Ich muss sagen, ich fühle mich nicht sehr stark, um noch viele große Reisen anzuzetteln, aber wo sie eine Botschaft ausrichten können, wo sie wirklich einem Wunsch entsprechen, da möchte ich in den Dosierungen, die mir möglich sind, hingehen. Es ist vorgesehen: Nächstes Jahr trifft sich in Brasilien die CELAM, die Vereinigung der lateinamerikanischen Bischofskonferenzen; und dort dabei zu sein ist, glaube ich, ein wichtiger Vorgang in dem ganzen Drama, das Südamerika einerseits erlebt, und in der ganzen Kraft der Hoffnung, die dort auch wirksam ist. Dann möchte ich ins Heilige Land gehen und hoffentlich es in Frieden betreten können. Und im Übrigen wird man sehen, was die Vorsehung an mich heranträgt.
Frage: Darf ich noch mal nachhaken. Die Österreicher sprechen ja auch deutsch und erwarten Sie in Mariazell…
Papst Benedikt XVI: Ja, das ist vereinbart. Das habe ich einfach so ein bisschen leichtsinnig versprochen. Es hat mir so gut gefallen dort, dass ich gesagt habe, ja: Zur Magna Mater Austriae komme ich wieder. Und das war natürlich sofort eine Zusage, die ich auch einhalten werde und gern einhalte.
Frage: Und darf ich noch nachhaken: Ich bewundere Sie jeden Mittwoch, wenn Sie die Generalaudienz halten. 50.000 Leute kommen da. Das ist ja mühsam, wahnsinnig mühsam. Hält man das durch?
Papst Benedikt XVI: Ja, der liebe Gott wird mir schon die Kraft geben dann. Und wenn man sieht, dass Zustimmung kommt, ermutigt das natürlich auch.
Frage: Heiliger Vater, Sie haben gerade gesagt: Leichtsinnigerweise haben Sie das zugesagt. Heißt das, Sie lassen sich trotz dieses Amtes, trotz dieser vielen protokollarischen Dinge, ihre Spontaneität auch nicht nehmen?
Papst Benedikt XVI: Ich versuche es jedenfalls. Denn soviel auch fixiert ist, ein bisschen möchte ich doch auch das Eigene behalten, zu verwirklichen versuchen.
Frage: Heiliger Vater, die Frauen in der katholischen Kirche sind sehr aktiv in vielen Funktionen. Müssten sie nicht deutlich sichtbarer tätig sein, also auch in höheren Positionen in der Kirche?
Papst Benedikt XVI: Ja, darüber wird natürlich sehr nachgedacht. Sie wissen, dass wir uns durch den Glauben, durch die Konstitution des Apostelkollegiums bestimmt und nicht dazu ermächtigt fühlen, Frauen die Priesterweihe zu erteilen. Aber man sollte auch nicht meinen, in der Kirche ist nur jemand etwas, der ein Priester ist. Es gibt eben ganz viele Aufträge und Funktionen in der Kirchengeschichte. Von den Schwestern der Kirchenväter angefangen bis ins Mittelalter, wo große Frauen eine sehr bestimmende Rolle ausgeübt haben. Und in die Neuzeit herein: Denken wir an Hildegard von Bingen, die kraftvoll protestiert hat gegen Bischöfe und Papst. Und Katharina von Siena und Birgitta von Schweden. So in die Neuzeit herein müssen die Frauen und müssen wir ja auch immer wieder mit ihnen zusammen den richtigen Platz für sie suchen. Es ist jetzt so, dass sie in den Kongregationen sehr gegenwärtig sind. Und es gibt ein juristisches Problem: Jurisdiktion, also die Möglichkeit rechtlich bindender Entscheidungen, ist nach dem Kirchenrecht an Weihe gebunden. Insofern gibt es dann da auch wieder Grenzen. Aber ich glaube, die Frauen selber werden mit ihrem Schwung und ihrer Kraft, mit ihrem Übergewicht sozusagen, mit ihrer „geistlichen Potenz" sich ihren Platz zu verschaffen wissen. Und wir sollten versuchen, auf Gott zu hören, dass wir den auch nicht behindern, sondern uns freuen, dass das Weibliche in der Kirche, wie es sich gehört – von der Muttergottes und von Maria Magdalena an – seine kraftvolle Stelle erhält.
Frage: Heiliger Vater, man spricht in letzter Zeit von einer neuen Faszination des Katholischen. Wie steht es denn um die Lebenskraft und um die Zukunftsfähigkeit dieser doch eigentlich uralten Institution?
Papst Benedikt XVI: Ja, ich würde sagen: Es hat schon der ganze Pontifikat von Johannes Paul II. die Menschen aufhorchen lassen und sie versammelt. Was bei seinem Tod vor sich gegangen ist, bleibt geschichtlich also etwas ganz Einzigartiges, wie da Hunderttausende diszipliniert sich auf dem Petersplatz drängen, stundenlang dastehen und eigentlich umfallen müssten in dieser Situation und doch durchhalten und von innen her bewegt sind. Und wir haben es wieder erlebt bei meiner Amtsübernahme und in Köln. Das ist schon etwas sehr Schönes, dass das Gemeinschaftserlebnis dann zugleich ein Glaubenserlebnis wird; dass man Gemeinschaft nicht nur irgendwo erfährt, sondern dass sie gerade dort, wo Orte des Glaubens sind, lebendig wird und auch dem Katholischen seine Leuchtkraft gibt. Natürlich muss es dann im Alltag durchgehalten werden. Die beiden Dinge müssen miteinander gehen. Einerseits die großen Augenblicke, wo man sieht, es ist schön, dabei zu sein, Gott ist da, und wir sind eine große versöhnte Gemeinschaft über die Grenzen hinweg. Wir haben der Menschheit etwas zu geben, und uns wird von Gott, von der Kirche etwas gegeben. Und dann muss man daraus natürlich den Schwung schöpfen, die eben auch mühsamen Wanderungen durch den Alltag zu bestehen und von solchen Lichtpunkten her auf sie hin zu leben und damit auch andere in die Weggemeinschaft einzuladen. Aber ich möchte die Gelegenheit doch benützen, um zu sagen: Ich bin ja ganz beschämt über all das, was an Vorbereitungen für meinen Besuch geschehen ist, was Menschen da alles tun, nicht wahr. Mein Haus ist angestrichen worden, eine Berufsschule hat den Zaun gemacht. Der evangelische Religionslehrer hat mitgewirkt an meinem Zaun. Und das ist ja jetzt nur eine Kleinigkeit, aber ein Zeichen für ganz Vieles, was getan wird. Das finde ich so großartig, und ich beziehe es nicht auf mich, sondern es ist einfach ein Wille, dieser Gemeinschaft im Glauben zuzugehören und alle miteinander zu dienen. Diese Solidarität zu zeigen und dabei uns vom Herrn her inspirieren zu lassen: das ist für mich etwas Bewegendes, und dafür möchte ich auch ganz herzlich danken.
Frage: Heiliger Vater, Sie sprachen gerade das Gemeinschaftserlebnis an. Sie kommen nun zum zweiten Mal nach ihrer Wahl zu einem Besuch nach Deutschland. Die Stimmung bei dem Weltjugendtag – oder ganz anders gelagert bei der Fußballweltmeisterschaft in Deutschland – ist irgendwie ausgewechselt. Man hat den Eindruck, die Deutschen sind weltoffener geworden, toleranter geworden, freudiger geworden. Was wünschen Sie sich von uns Deutschen noch?
Papst Benedikt XVI: Nun, ich würde sagen: An sich ist natürlich schon seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs eine innere Umgestaltung der deutschen Gesellschaft, auch der deutschen Mentalität da, die durch die Wiedervereinigung noch verstärkt worden ist. Wir sind einfach viel stärker in die Weltgesellschaft hineingewachsen und natürlich auch von ihrer Mentalität mit berührt. Und es kommen eben auch Seiten des deutschen Charakters zum Vorschein, die man ihm früher nicht zugetraut hat. Und vielleicht sind wir auch ein bisschen zu sehr als immer ganz diszipliniert und zurückhaltend hingestellt worden. Das war schon in uns da – . Ich finde es sehr schön, wenn jetzt mehr zum Vorschein kommt, wenn alle sehen: Die Deutschen sind nicht bloß reserviert und pünktlich und diszipliniert, sie sind auch spontan, fröhlich, gastfreundlich. Das ist etwas sehr Schönes. Und was soll ich wünschen: Dass diese Tugenden weiter entwickelt werden, und dass sie vom christlichen Glauben her noch weiter Schwung und Tragfähigkeit bekommen.
Frage: Heiliger Vater, ihr Vorgänger hat eine wahnsinnige Menge an Christen selig und heilig gesprochen. Manche Leute sagen, es ist sogar ein bisschen zuviel. Frage: Selig- und Heiligsprechungen bringen ja der Kirche eigentlich nur etwas, wenn diese Leute auch wirklich als Vorbilder wahrgenommen werden. Kann man da was tun – und Deutschland produziert ja relativ wenig Selige und Heilige im Vergleich zu anderen Ländern –, damit dieser pastorale Ansatz: „Wir brauchen Selig- und Heiligsprechungen" wirklich auch was bringt? Kann man da was machen?
Papst Benedikt XVI: Also ich hatte ja anfangs auch ein bisschen die Meinung, dass uns die große Menge der Seligsprechungen fast erdrückt und dass man vielleicht mehr auswählen sollte – Gestalten, die dann deutlich ins Bewusstsein treten. Inzwischen hab’ ich ja die Seligsprechungen dezentralisiert, um jeweils am Ort – denn sie gehören zu bestimmten Orten – diese Gestalten sichtbar zu machen. Vielleicht interessiert ein Heiliger aus Guatemala uns in Deutschland nicht so und umgekehrt einer aus Altötting interessiert vielleicht nicht so in Los Angeles. Also insofern, glaube ich, ist auch diese Dezentralität, der ja die Kollegialität der Bischöfe – ihre kollegialen Strukturen – entspricht, etwas, was gerade an diesem Punkt angebracht ist. Dass die Länder ihre Gestalten haben und dass sie dort zu ihrer Wirkung kommen. Ich habe auch gesehen, dass diese Seligsprechungen dort ungeheuer viele Menschen ansprechen und die Leute sehen: „Ja, das ist ja einer von uns!" und dann auf ihn zugehen und von ihm her inspiriert werden. Er gehört zu denen, und wir freuen uns, dass es dort so viele gibt. Und wenn wir allmählich durch die Weltgesellschaft auch mit denen bekannter werden, ist das schön. Aber zunächst mal ist es wichtig, dass es eben auch da die Vielfalt gibt. Und in dem Sinn ist es dann wichtig, dass wir in Deutschland auch unsere eigenen Gestalten sehen lernen und uns daran freuen dürfen. Daneben stehen dann die Heiligsprechungen mit großen Gestalten, die alle der ganzen Kirche zugedacht sind. Ich würde sagen, die einzelnen Bischofskonferenzen sollten auswählen, sollen sehen, wer passt zu uns, wer sagt uns etwas, und sollten dann diese nicht so vielen Gestalten wirklich einprägsam sichtbar machen über die Katechese, die Predigt; vielleicht kann man auch Filme über solche Gestalten lancieren – ich könnte mir schöne Filme vorstellen. Ich kenne natürlich nur die Kirchenväter. Einen Film über Augustinus, über Gregor von Nazianz und seine ganz eigenartige Gestalt (weil er immer wieder davongelaufen ist, weil es ihm zuviel wurde und so) zu bringen und zu zeigen: Es gibt ja nicht nur unsere verflixten Situationen, die uns jetzt im Film beschäftigen, es gibt wunderbare Gestalten der Geschichte, die nicht langweilig sind, sondern Gegenwart haben. Also jedenfalls versuchen, die Leute nicht mit allzu viel zu überschütten, aber für viele solche Gestalten sichtbar zu machen, die gegenwärtig sind und die uns inspirieren.
Frage: Geschichten, in denen womöglich auch Humor enthalten ist? 1989 wurde Ihnen in München der Karl Valentin-Orden überreicht. Welche Rolle spielen eigentlich Humor und die Leichtigkeit des Seins im Leben eines Papstes?
Papst Benedikt XVI: (Papst lacht) Ich bin nicht ein Mensch, dem dauernd viele Witze einfallen. Aber sozusagen das Lustige im Leben zu sehen, und die fröhliche Seite daran und alles nicht ganz so tragisch zu nehmen, das ist mir schon sehr wichtig, und ich würde sagen: für mein Amt auch notwendig. Irgendein Schriftsteller hatte gesagt, die Engel können fliegen, weil sie sich leicht nehmen. Und wir könnten auch ein bisschen mehr fliegen, sozusagen, wenn wir uns nicht ganz so schwergewichtig nehmen würden.
Frage: Wenn man ein solches Amt hat wie Sie, Heiliger Vater, wird man natürlich viel von außen beobachtet. Dritte sprechen über Sie. Und mir ist aufgefallen bei der Lektüre, dass viele Beobachter sagen, der Papst Benedikt ist im Vergleich zu Kardinal Ratzinger eine andere Persönlichkeit. Wie ist denn Ihre eigene Sicht auf Sie, wenn ich mir diese Frage erlauben darf?
Papst Benedikt XVI: Ich bin ja schon mehrmals zerteilt worden in den frühen Professor und den mittleren Professor – in den frühen Kardinal und in den späten. Jetzt kommt noch eine Teilung dazu. Natürlich prägen die Umstände und die Situation und auch die Menschen, weil man hier verschiedene Verantwortungen hat. Aber sagen wir: Mein Grundnaturell und auch meine Grundvision ist gewachsen, aber in allen wesentlichen Dingen doch identisch geblieben. Ich freue mich, wenn jetzt auch Seiten wahrgenommen werden, die vorher nicht so wahrgenommen worden sind.
Frage: Und darf man so sagen, Sie genießen Ihr Amt, es ist keine Last?
Papst Benedikt XVI: Das wäre ein bisschen zuviel, weil es doch mühsam ist. Aber ich versuche jedenfalls, die Freude daran zu finden.
Frage: Auch im Namen meiner Kollegen darf ich mich für dieses Gespräch, für diese Weltpremiere, sehr herzlich bedanken. Wir freuen uns auf Ihren Besuch in Deutschland, in Bayern. Auf Wiedersehen!
[01139-05.01] [Originalsprache: Deutsch]
● TRADUZIONE IN LINGUA ITALIANA
Domanda: Santo Padre, a Settembre Lei visiterà la Germania, o più precisamente, naturalmente, la Baviera. "Il Papa ha nostalgia della sua patria", così hanno riferito i suoi collaboratori nel corso della preparazione. Quali temi vorrà in particolare toccare durante la visita, e il concetto di "patria" fa parte dei valori che Lei vuole specialmente proporre?
Papa Benedetto XVI: Certamente. Il motivo della visita era proprio che io volevo vedere ancora una volta i luoghi, le persone presso cui sono cresciuto, che mi hanno segnato e hanno formato la mia vita; volevo ringraziare queste persone. E naturalmente volevo anche esprimere un messaggio che vada aldilà della mia terra, come è coerente con il mio ministero. I temi me li sono lasciati indicare molto semplicemente dalle ricorrenze liturgiche. Il tema fondamentale è che noi dobbiamo riscoprire Dio e non un Dio qualsiasi, ma il Dio con un volto umano, poiché quando vediamo Gesù Cristo vediamo Dio. E a partire da questo dobbiamo trovare le vie per incontrarci a vicenda nella famiglia, fra le generazioni e poi anche fra le culture e i popoli, e le vie per la riconciliazione e la convivenza pacifica in questo mondo. Le vie che conducono verso il futuro non le troviamo se non riceviamo, per così dire, la luce dall’alto. Non ho quindi scelto dei temi molto specifici, ma è la liturgia che mi guida a esprimere il messaggio fondamentale della fede, che naturalmente si inserisce nell’attualità di oggi, in cui vogliamo anzitutto cercare la collaborazione dei popoli, e le vie possibili verso la riconciliazione e la pace.
Domanda: Come Papa, Lei è responsabile per la Chiesa nel mondo intero. Ma naturalmente la sua visita fa rivolgere l’attenzione anche alla situazione dei cattolici in Germania. Ora, tutti gli osservatori concordano che l’atmosfera è buona, anche grazie alla Sua elezione. Ma naturalmente i problemi antichi sono rimasti, solo per fare alcuni esempi: sempre meno praticanti, sempre meno battesimi, in genere sempre meno influsso sulla vita sociale. Come vede Lei la situazione attuale della Chiesa cattolica in Germania?
Papa Benedetto XVI: Io direi anzitutto che la Germania appartiene all’Occidente, anche se con una sua coloritura caratteristica, e nel mondo occidentale oggi viviamo un’ondata di nuovo drastico illuminismo o laicismo, comunque lo si voglia chiamare. Credere è diventato più difficile, poiché il mondo in cui ci troviamo è fatto completamente da noi stessi e in esso Dio, per così dire, non compare più direttamente. Non si beve alla fonte, ma da ciò che, già imbottigliato, ci viene offerto. Gli uomini si sono ricostruiti il mondo loro stessi, e trovare Lui dietro a questo mondo è diventato difficile. Questo non è specifico della Germania, ma è qualcosa che si verifica in tutto il mondo, in particolare in quello occidentale. D’altra parte l’Occidente oggi viene toccato fortemente da altre culture, in cui l’elemento religioso originario è molto forte, e che sono inorridite per la freddezza che riscontrano in Occidente nei confronti di Dio. E questa presenza del sacro in altre culture, anche se velata in molte maniere, tocca nuovamente il mondo occidentale, tocca noi, che ci troviamo al crocevia di tante culture. E anche dal profondo dell’uomo in Occidente e in Germania sale sempre nuovamente la domanda di qualcosa "di più grande". Lo vediamo nella gioventù, nella quale c’è la ricerca di un "più": in certo modo il fenomeno religione - come si dice - ritorna, anche se si tratta di un movimento di ricerca spesso piuttosto indeterminato. Ma con tutto ciò la Chiesa è di nuovo presente, la fede si offre come risposta. E io penso che proprio questa visita, come già quella a Colonia, sia una opportunità perché si veda che credere è bello, che la gioia di una grande comunità universale significa un sostegno, che dietro di essa c’è qualcosa di importante e che quindi insieme ai nuovi movimenti di ricerca vi sono anche nuovi sbocchi alla fede, che ci conducono gli uni verso gli altri e che sono anche positivi per la società nel suo insieme.
Domanda: Santo Padre, proprio un anno fa Lei era a Colonia con i giovani, e credo che Lei abbia anche sperimentato che la gioventù è straordinariamente pronta ad accogliere, e che Lei personalmente è stato accolto molto bene. In questo prossimo viaggio Lei porta forse anche un messaggio speciale per i giovani?
Papa Benedetto XVI: Io direi anzitutto: sono molto felice che vi siano giovani che vogliono stare insieme, che vogliono stare insieme nella fede, e che vogliono fare qualcosa di buono. La disponibilità al bene è molto forte nella gioventù, basti pensare alle molte forme di volontariato. L’impegno per offrire in prima persona un proprio contributo di fronte ai bisogni di questo mondo, è una cosa grande. Un primo impulso può essere quindi di incoraggiare in questo: Andate avanti! Cercate le occasioni per fare il bene! Il mondo ha bisogno di questa volontà, ha bisogno di questo impegno! E poi forse una parola particolare sarebbe questa: il coraggio di decisioni definitive! Nella gioventù c’è molta generosità, ma di fronte al rischio di impegnarsi per una vita intera, sia nel matrimonio, sia nel sacerdozio, si prova paura. Il mondo è in movimento in modo drammatico. Continuamente. Posso già fin d’ora disporre della mia vita intera con tutti i suoi imprevedibili eventi futuri? Con una decisione definitiva non è forse che lego io stesso la mia libertà e che tolgo qualcosa alla mia flessibilità? Risvegliare il coraggio di osare decisioni definitive, che in realtà sono le sole che rendono possibile la crescita, il cammino in avanti e il raggiungimento di qualcosa di grande nella vita, le sole che non distruggono la libertà, ma le offrono la giusta direzione nello spazio; rischiare questo, questo salto - per così dire - nel definitivo, e con ciò accogliere pienamente la vita, questo è qualcosa che sarei lieto di poter comunicare.
Domanda: Santo Padre, una domanda sulla situazione della politica estera. La speranza della pace in Medio Oriente, nelle settimane scorse, è di nuovo diminuita notevolmente. Quali possibilità Lei vede per la Santa Sede in rapporto alla situazione attuale? Quale influsso positivo Lei può esercitare sulla situazione, sugli sviluppi nel Medio Oriente?
Papa Benedetto XVI: Naturalmente non abbiamo alcuna possibilità politica, e noi non vogliamo alcun potere politico. Ma noi vogliamo appellarci ai cristiani e a tutti coloro che si sentono in qualche modo uniti alla Santa Sede ed interpellati da essa, affinché vengano mobilitate tutte le forze che riconoscono che la guerra è la peggiore soluzione per tutti. Non porta nulla di buono per nessuno, neppure per gli apparenti vincitori. Noi lo sappiamo molto bene in Europa, in seguito alle due guerre mondiali. Ciò di cui tutti hanno bisogno è la pace. E vi è una forte comunità cristiana nel Libano, vi sono cristiani fra gli arabi, vi sono cristiani in Israele, e cristiani di tutto il mondo si impegnano per questi paesi cari a tutti noi. Vi sono forze morali che sono pronte a far comprendere che l’unica soluzione è l’imparare a vivere insieme. Queste forze noi vogliamo mobilitare. Tocca ai politici di trovare poi le strade affinché questo possa avvenire il più presto possibile e soprattutto in modo durevole.
Domanda: Come Vescovo di Roma Lei è successore di San Pietro. Il ministero di Pietro come può mostrarsi in modo appropriato ai tempi d’oggi? E come vede Lei il rapporto di tensione ed equilibrio fra il primato del Papa da una parte e la collegialità dei Vescovi dall’altra?
Papa Benedetto XVI: Un rapporto di tensione ed equilibrio naturalmente c’è, deve anche esserci. Molteplicità e unità devono sempre nuovamente trovare il loro rapporto reciproco e questo rapporto, nelle mutevoli situazioni del mondo, deve essere ristabilito. Oggi abbiamo una nuova polifonia delle culture, in cui l’Europa non è più la sola determinante, ma le comunità cristiane dei diversi continenti stanno acquistando il loro proprio peso, il loro proprio colore. Dobbiamo imparare sempre nuovamente questa sinergia. Per questo abbiamo sviluppato diversi strumenti. Le cosiddette "visite ad limina" dei Vescovi, che ci sono sempre state, vengono ora valorizzate molto di più, per parlare veramente con tutte le istanze della Santa Sede e anche con me. Io parlo personalmente con ogni singolo Vescovo. Ho già potuto parlare con quasi tutti i Vescovi dell’Africa e con molti di quelli dell’Asia. Adesso verranno quelli dell’Europa Centrale, della Germania, della Svizzera e in questi incontri, in cui appunto Centro e Periferia si incontrano in uno scambio franco, cresce il corretto rapporto reciproco in una tensione equilibrata. Abbiamo anche altri strumenti, come il Sinodo, il Concistoro, che io ora terrò regolarmente e che vorrei sviluppare, in cui anche senza un grande ordine del giorno si possono discutere insieme i problemi attuali e cercare delle soluzioni. Sappiamo da una parte che il Papa non è affatto un monarca assoluto, ma che, nell’ascolto collettivo di Cristo, deve - per così dire – personificare la totalità. Ma la consapevolezza che occorre un’istanza unificatrice, che crei anche l’indipendenza dalle forze politiche e garantisca che le cristianità non si identifichino troppo con le nazionalità, questa consapevolezza appunto, che vi è bisogno di una tale istanza superiore e più ampia, che crea unità nella integrazione dinamica del tutto, e d’altra parte accoglie, accetta e promuove la molteplicità, questa consapevolezza è molto forte. Perciò credo che, in questo senso, vi sia veramente un’adesione intima al ministero petrino nella volontà di svilupparlo ulteriormente, in modo che risponda sia alla volontà del Signore, sia ai bisogni dei tempi.
Domanda: La Germania come terra della Riforma è naturalmente segnata in modo particolare dai rapporti fra le diverse confessioni. I rapporti ecumenici sono una realtà sensibile, che ogni tanto può trovarsi in difficoltà. Quali possibilità vede di migliorare il rapporto con la Chiesa evangelica, o quali difficoltà vede su questa strada?
Papa Benedetto XVI: Forse è importante dire anzitutto che la Chiesa evangelica presenta una notevole varietà. In Germania abbiamo, se non sbaglio, tre comunità maggiori: Luterani, Riformati, Unione Prussiana. Inoltre oggi si formano anche numerose Chiese libere (Freikirchen) e, all’interno delle Chiese classiche, movimenti come la "Chiesa confessante" e così via. Si tratta quindi anche di un insieme a molte voci, con il quale, rispettando la molteplicità delle voci, dobbiamo nella ricerca dell’unità entrare in dialogo e stabilire una collaborazione. La prima cosa da fare è che in questa società ci preoccupiamo tutti insieme di rendere chiari i grandi orientamenti etici, di trovarli noi stessi e tradurli, e così garantire la coesione etica della società, senza la quale essa non può realizzare il fine della politica, che è la giustizia per tutti, una buona convivenza, la pace. In questo senso si realizzano già molte cose: di fronte alle grandi sfide morali già ci troviamo ormai veramente uniti a causa del comune fondamento cristiano. Naturalmente poi si tratta di testimoniare Dio in un mondo che ha difficoltà a trovarLo, come abbiamo già detto: di rendere visibile il Dio col volto umano di Gesù Cristo, offrendo così agli uomini l’accesso a quelle fonti, senza le quali la morale si isterilisce e perde i suoi riferimenti. Si tratta anche di donare la gioia, perché non siamo isolati in questo mondo. Solo così nasce la gioia davanti alla grandezza dell’uomo, che non è un prodotto mal riuscito dell’evoluzione, ma immagine di Dio. Ci dobbiamo muovere su questi due piani – su quello dei grandi riferimenti etici e su quello che mostra - a partire dall’interno di tali riferimenti e orientandosi verso di essi - la presenza di Dio, di un Dio concreto. Se facciamo questo, e se poi soprattutto i singoli raggruppamenti cercano di non vivere la fede in modo particolaristico, ma sempre a partire dai suoi fondamenti più profondi, allora, anche se forse non arriveremo così presto a delle manifestazioni esterne di unità, matureremo però verso un’unità interiore, che se Dio vuole un giorno porterà anche a forme esterne di unità.
Domanda: Tema: la famiglia. Circa un mese fa Lei era a Valencia per l’Incontro mondiale delle famiglie. Chi ha ascoltato con attenzione – come abbiamo cercato di fare alla Radio Vaticana – ha notato che Lei non ha mai pronunciato la parola "matrimoni omosessuali", non ha mai parlato di aborto, né di contraccezione. Osservatori attenti si sono detti: interessante! Evidentemente la sua intenzione è di annunciare la fede e non di girare il mondo come "apostolo della morale". Può dirci il Suo commento?
Papa Benedetto XVI: Naturalmente sì. Anzitutto bisogna dire che io avevo in tutto due volte venti minuti di tempo per parlare. E se uno ha così poco tempo non può subito cominciare con il dire "No". Bisogna sapere prima che cosa veramente vogliamo, non è vero? E il cristianesimo, il cattolicesimo, non è un cumulo di proibizioni, ma una opzione positiva. Ed è molto importante che lo si veda nuovamente, poiché questa consapevolezza oggi è quasi completamente scomparsa. Si è sentito dire tanto su ciò che non è permesso, che ora bisogna dire: Ma noi abbiamo un’idea positiva da proporre: l’uomo e la donna sono fatti l’uno per l’altra, esiste – per così dire – una scala: sessualità, eros, agape, che sono le dimensioni dell’amore, e così si forma dapprima il matrimonio come incontro colmo di felicità di uomo e donna, e poi la famiglia, che garantisce la continuità fra le generazioni, in cui si realizza la riconciliazione delle generazioni e in cui si possono incontrare anche le culture. Anzitutto, dunque, è importante mettere in rilievo ciò che vogliamo. In secondo luogo, si può poi anche vedere, perché certe cose non le vogliamo. E io credo che occorra riconoscere che non è un’invenzione cattolica che l’uomo e la donna siano fatti l’uno per l’altra, affinché l’umanità continui a vivere: lo sanno in fondo tutte le culture. Per quanto riguarda l’aborto, esso non rientra nel sesto, ma nel quinto comandamento: "Non uccidere!". E questo dovremmo presupporlo come ovvio, ribadendo sempre di nuovo: la persona umana inizia nel seno materno e rimane persona umana fino al suo ultimo respiro. Perciò deve sempre essere rispettata come persona umana. Ma ciò diventa più chiaro se prima è stato detto il positivo.
Domanda: Santo Padre, la mia domanda si collega in certo modo a quella precedente. In tutto il mondo i credenti attendono dalla Chiesa cattolica risposte ai problemi globali più urgenti, come l’AIDS e la sovrappopolazione. Perché la Chiesa cattolica insiste tanto sulla morale anteponendola ai tentativi di soluzione concreta per questi problemi cruciali dell’umanità, ad esempio nel continente africano?
Papa Benedetto XVI: Già, questo è il problema: insistiamo veramente tanto sulla morale? Io direi – me ne sono convinto sempre più anche nel dialogo con i Vescovi africani – che la questione fondamentale, se vogliamo fare dei passi avanti in questo campo, si chiama educazione, formazione. Il progresso può essere progresso vero solo se serve alla persona umana e se la persona umana stessa cresce; se non cresce solo il suo potere tecnico, ma anche la sua capacità morale. E penso che il vero problema della nostra situazione storica sia lo squilibrio fra la crescita incredibilmente rapida del nostro potere tecnico e quella della nostra capacità morale, che non è cresciuta in modo proporzionale. Perciò la formazione della persona umana è la vera ricetta, la chiave di tutto direi, e questa è anche la nostra via. E questa formazione ha – per dirla in breve - due dimensioni. Anzitutto naturalmente dobbiamo imparare: acquisire sapere, capacità, know-how come si suol dire. In questa direzione l’Europa, e l’America negli ultimi decenni, hanno fatto molto, ed è una cosa importante. Ma se si diffonde solo know-how, se si insegna solo come si costruiscono e usano le macchine, e come si impiegano i mezzi di contraccezione, allora non bisogna poi meravigliarsi che alla fine ci si ritrovi con le guerre e con le epidemie di AIDS. Noi abbiamo bisogno di due dimensioni: ci vuole allo stesso tempo la formazione del cuore – se così posso esprimermi – con cui la persona umana acquisisce dei riferimenti e impara così anche ad usare correttamente la tecnica, che pure ci vuole. Ed è questo che cerchiamo di fare. In tutta l’Africa e anche in molti paesi dell’Asia abbiamo una grande rete di scuole di ogni grado, dove anzitutto si può imparare, acquisire vera conoscenza, capacità professionale, e con ci
ò raggiungere autonomia e libertà. Ma in queste scuole noi cerchiamo appunto non solo di comunicare know-how, ma di formare persone umane, che vogliano riconciliarsi, che sappiano che dobbiamo costruire e non distruggere, e che abbiano i riferimenti necessari per saper convivere. In gran parte dell’Africa le relazioni fra musulmani e cristiani sono esemplari. I Vescovi hanno formato comitati comuni insieme con i musulmani per vedere come creare pace nelle situazioni di conflitto. E questa rete delle scuole, dell’apprendimento e della formazione umana, che è molto importante, viene completata da una rete di ospedali e di centri di assistenza, che raggiunge capillarmente anche i villaggi più remoti. E in molti luoghi, dopo tutte le distruzioni della guerra, la Chiesa è rimasta l’ultimo potere intatto – non potere, ma realtà! Una realtà dove si cura, dove si cura anche l’AIDS, e dove, d’altra parte, si offre un’educazione che aiuta a stabilire i giusti rapporti con gli altri. Perciò credo che dovrebbe venire corretta l’immagine secondo cui seminiamo attorno a noi solo dei rigidi "No". Proprio in Africa si opera molto, perché le diverse dimensioni della formazione si possano integrare e così diventi possibile il superamento della violenza e anche delle epidemie, fra cui bisogna contare anche la malaria e la tubercolosi.
Domanda: Santo Padre, il cristianesimo si è diffuso in tutto il mondo a partire dall’Europa. Ora, molti che si occupano dell’argomento dicono che il futuro della Chiesa si trova negli altri continenti. È vero? O in altre parole, che futuro ha il cristianesimo in Europa, dove sembra che esso si stia riducendo a faccenda privata di una minoranza?
Papa Benedetto XVI: Anzitutto io vorrei introdurre qualche sfumatura. In verità, come sappiamo, il cristianesimo è sorto nel Vicino Oriente. E per lungo tempo il suo sviluppo principale è rimasto là e si è diffuso in Asia molto di più di quanto noi oggi pensiamo dopo i cambiamenti portati dall’Islam. D’altra parte, proprio per questo motivo il suo asse si è spostato sensibilmente verso l’Occidente e l’Europa, e l’Europa – ne siamo fieri e ce ne rallegriamo – ha ulteriormente sviluppato il cristianesimo nelle sue grandi dimensioni anche intellettuali e culturali. Ma credo che sia importante ricordarci dei cristiani d’Oriente, poiché al momento vi è il pericolo che essi, che sono stati sempre ancora una minoranza importante, adesso emigrino. E vi è il grande pericolo che proprio questi luoghi d’origine del cristianesimo rimangano privi di cristiani. Penso che dobbiamo aiutare molto perché essi possano restare. Ma ora veniamo alla Sua domanda. L’Europa è diventata certamente il centro del cristianesimo e del suo impegno missionario. Oggi gli altri continenti, le altre culture, entrano con peso uguale nel concerto della storia del mondo. Così cresce il numero delle voci della Chiesa, e questo è bene. È bene che si possano esprimere i diversi temperamenti, i doni propri dell’Africa, dell’Asia e dell’America, in particolare anche dell’America Latina. Tutti naturalmente sono toccati non solo dalla parola del cristianesimo, ma anche dal messaggio secolaristico di questo mondo, che porta anche negli altri continenti la prova dirompente che noi abbiamo subito in noi stessi. Tutti i Vescovi delle altre parti del mondo dicono: noi abbiamo ancora bisogno dell’Europa, anche se l’Europa ora è solo una parte di un tutto più grande. Noi abbiamo tuttora una responsabilità al riguardo. Le nostre esperienze, la scienza teologica che è stata qui sviluppata, tutta la nostra esperienza liturgica, le nostre tradizioni, anche le esperienze ecumeniche che abbiamo accumulato: tutto ciò è molto importante anche per gli altri continenti. Perciò bisogna che noi oggi non capitoliamo dicendo: "Ecco, siamo solo una minoranza, cerchiamo almeno di conservare il nostro piccolo numero!". Dobbiamo invece conservare vivo il nostro dinamismo, aprire rapporti di scambio, cosicché di là vengano anche forze nuove per noi. Oggi vi sono sacerdoti indiani ed africani in Europa, anche in Canada, dove molti sacerdoti africani lavorano; è interessante. Vi è questo dare e ricevere vicendevole. Ma anche se in futuro dovremo essere piuttosto coloro che ricevono, dovremmo tuttavia rimanere sempre capaci di dare e sviluppare in tal senso il necessario coraggio e dinamismo.
Domanda: È un argomento che è stato già in parte toccato, Santo Padre. Le società moderne nelle decisioni importanti riguardo alla politica e alla scienza non si orientano secondo i valori cristiani e la Chiesa – lo sappiamo dalle inchieste – viene considerata perlopiù solo come una voce ammonitrice o addirittura frenante. La Chiesa non dovrebbe uscire da questa posizione difensiva e assumere un atteggiamento più positivo riguardo al futuro e alla sua costruzione?
Papa Benedetto XVI: Direi che in ogni caso abbiamo il nostro compito di mettere meglio in rilievo ciò che noi vogliamo di positivo. E questo dobbiamo anzitutto farlo nel dialogo con le culture e con le religioni, poiché il continente africano, l’anima africana e anche l’anima asiatica restano sconcertate di fronte alla freddezza della nostra razionalità. È importante dimostrare che da noi non c’è solo questo. E reciprocamente è importante che il nostro mondo laicista si renda conto che proprio la fede cristiana non è un impedimento, ma invece un ponte per il dialogo con gli altri mondi. Non è giusto pensare che la cultura puramente razionale, grazie alla sua tolleranza, abbia un approccio più facile alle altre religioni. Ad essa manca in gran parte "l’organo religioso" e con ciò il punto di aggancio a partire dal quale e con il quale gli altri vogliono entrare in relazione. Perciò dobbiamo, possiamo mostrare che proprio per la nuova interculturalità, nella quale viviamo, la pura razionalità sganciata da Dio non è sufficiente, ma occorre una razionalità più ampia, che vede Dio in armonia con la ragione, dobbiamo mostrare che la fede cristiana che si è sviluppata in Europa è anche un mezzo per far confluire ragione e cultura e per tenerle insieme in un’unità comprensiva anche dell’agire. In questo senso credo che abbiamo un grande compito, di mostrare cioè che questa Parola, che noi possediamo, non appartiene – per così dire – ai ciarpami della storia, ma è necessaria proprio oggi.
Domanda: Santo Padre, parliamo dei suoi viaggi. Lei è in Vaticano, forse Le costa essere un po’ lontano dalla gente e separato dal mondo, anche qui nel bellissimo ambiente di Castel Gandolfo. Ma Lei fra poco avrà 80 anni. Lei pensa, con l’aiuto di Dio, di poter fare ancora molti viaggi? Ha un’idea di quali vorrebbe fare? In Terra Santa, in Brasile? Lo sa già?
Papa Benedetto XVI: A dire il vero non sono così solo. Naturalmente ci sono – per così dire – le mura che rendono difficile l’accesso, ma c’è una "famiglia pontificia", ogni giorno molte visite, in particolare quando sono a Roma. Vengono i Vescovi, altre persone, ci sono visite di Stato, di personalità che però vogliono parlare con me anche personalmente e non solo di questioni politiche. In questo senso c’è una molteplicità di incontri che grazie a Dio mi vengono donati continuamente. Ed è anche importante che la sede del Successore di Pietro sia un luogo di incontro – non è vero? Dal tempo di Giovanni XXIII, poi, il pendolo si è spostato anche nell’altra direzione: sono i Papi che hanno cominciato a fare visite. Devo dire che io non mi sento molto forte tanto da mettere in agenda ancora molti grandi viaggi, ma dove questi permettono di rivolgere un messaggio, dove rispondono a un vero desiderio, lì vorrei andare, con il "dosaggio" che mi è possibile. Qualcosa è già previsto: il prossimo anno in Brasile c’è l’incontro del CELAM, il Consiglio Episcopale Latino Americano, e penso che lì la mia presenza sia un passo importante, considerate, da una parte, la vicenda drammatica che l’America del Sud sta vivendo e, dall’altra parte, tutta la forza di speranza che allo stesso tempo è operante in quella regione. Poi vorrei andare nella Terra Santa, e spero di poterla visitare in tempo di pace, e per il resto vedremo che cosa mi riserva la Provvidenza.
Domanda: Mi permetta di insistere. Gli austriaci parlano anche loro tedesco e La aspettano a Mariazell...
Papa Benedetto XVI: Sì, è stato concordato. Io l’ho promesso semplicemente, in modo un po’ imprudente. È un posto che mi è piaciuto tanto che ho detto: Sì, tornerò dalla Magna Mater Austriae. Naturalmente questa è diventata subito una promessa, che io manterrò, e la manterrò volentieri.
Domanda: Insisto ancora. Io La ammiro ogni mercoledì, quando tiene l’udienza generale. Vengono 50.000 persone. Deve essere stancante, molto stancante. Lei riesce a resistere?
Papa Benedetto XVI: Sì, il Buon Dio mi darà la forza necessaria. E quando si vede l’accoglienza cordiale, naturalmente si rimane incoraggiati.
Domanda: Santo Padre, Lei ha appena detto di aver fatto una promessa un po’ imprudente. Vuol dire che nonostante il Suo ministero, nonostante i molti vincoli protocollari, Lei non si lascia portar via la sua spontaneità?
Papa Benedetto XVI: In ogni caso, io ci provo. Poiché, per quanto le cose siano fissate, io vorrei cercare di conservare e di realizzare anche qualcosa di propriamente personale.
Domanda: Santo Padre, le donne sono molto attive in diverse funzioni nella Chiesa cattolica. Il loro contributo non dovrebbe diventare più chiaramente visibile, anche in posti di più alta responsabilità nella Chiesa?
Papa Benedetto XVI: Su questo argomento naturalmente si riflette molto. Come Lei sa, noi riteniamo che la nostra fede, la costituzione del Collegio degli Apostoli ci impegnino e non ci permettano di conferire l’ordinazione sacerdotale alle donne. Ma non bisogna neppure pensare che nella Chiesa l’unica possibilità di avere un qualche ruolo di rilievo sia di essere sacerdote. Nella storia della Chiesa vi sono moltissimi compiti e funzioni. A cominciare dalle sorelle dei Padri della Chiesa, per giungere al medioevo, quando grandi donne hanno svolto un ruolo molto determinante, e fino all’epoca moderna. Pensiamo a Ildegarda di Bingen, che protestava con forza nei confronti di Vescovi e del Papa; a Caterina da Siena e a Brigida di Svezia. Così anche nel tempo moderno le donne devono – e noi con loro – cercare sempre di nuovo il loro giusto posto. Oggi, esse sono ben presenti nei Dicasteri della Santa Sede. Ma c’è un problema giuridico: quello della giurisdizione, cioè il fatto che secondo il Diritto Canonico il potere di prendere decisioni giuridicamente vincolanti è legato all’Ordine sacro. Da questo punto di vista vi sono quindi dei limiti. Ma io credo che le stesse donne, con il loro slancio e la loro forza, con la loro – per così dire - preponderanza, con la loro "potenza spirituale", sapranno farsi il loro spazio. E noi dovremmo cercare di metterci in ascolto di Dio, per non essere noi ad opporci a Lui, ma anzi ci rallegriamo che l’elemento femminile ottenga nella Chiesa il posto operativo che gli conviene, a cominciare dalla Madre di Dio e da Maria Maddalena.
Domanda: Santo Padre, nei tempi più recenti si parla di un nuovo fascino del cattolicesimo. Quale è dunque la vitalità e la capacità di futuro di questa istituzione d’altra parte antichissima?
Papa Benedetto XVI: Direi che già l’intero pontificato di Giovanni Paolo II ha attirato l’attenzione degli uomini e li ha riuniti. Ciò che è accaduto in occasione della sua morte rimane qualcosa di storicamente del tutto speciale: come centinaia di migliaia di persone accorrevano disciplinatamente verso Piazza San Pietro, stavano in piedi per ore, e mentre avrebbero dovuto crollare, invece resistevano mosse da una spinta interiore. E poi lo abbiamo rivissuto in occasione della inaugurazione del mio pontificato e poi a Colonia. È molto bello che l’esperienza della comunità diventi allo stesso tempo un’esperienza di fede; che si sperimenti la comunione non solamente in un luogo qualunque, ma che essa diventi più viva proprio là dove sono i luoghi della fede, facendo risplendere nella sua forza luminosa anche la cattolicità. Ovviamente ciò deve perdurare anche nella vita quotidiana. Le due cose devono andare insieme. Da una parte i grandi momenti, in cui si sperimenta che è bello partecipare, che il Signore è presente e che noi formiamo una grande comunità riconciliata aldilà di tutti i confini. Ma poi, naturalmente, bisogna attingere da questo lo slancio per resistere durante i faticosi pellegrinaggi attraverso il quotidiano, affrontandoli a partire da questi punti luminosi ed invitando così anche altri a inserirsi nella comunità in cammino. Ma vorrei cogliere questa occasione per dire: io mi sento arrossire per tutto ciò che viene fatto in preparazione della mia visita, per tutto quello che la gente sta facendo. La mia casa è stata dipinta a nuovo, una scuola professionale ne ha rifatto il recinto. Il professore di religione evangelico ha collaborato per il mio recinto. E questi sono solo piccoli particolari, ma sono il segno del moltissimo che viene fatto. Io trovo tutto ciò straordinario, e non lo riferisco a me stesso, ma lo considero come segno di una volontà di appartenere a questa comunità di fede e di servirsi tutti l’un l’altro. Dimostrare questa solidarietà e lasciarci ispirare in questo dal Signore: è qualcosa che mi tocca e per questo vorrei anche ringraziare di tutto cuore.
Domanda: Santo Padre, Lei ha parlato dell’esperienza della comunità. Lei verrà ora in Germania già per la seconda volta dopo la Sua elezione. Con la Giornata Mondiale della Gioventù, e forse anche per altro verso con i campionati mondiali di calcio, l’atmosfera è in certo senso cambiata. Si ha l’impressione che i tedeschi siano diventati più aperti al mondo, più tolleranti, più gioiosi. Che cosa si augura Lei ancora da noi tedeschi?
Papa Benedetto XVI: Direi che naturalmente già con la fine della seconda guerra mondiale è cominciata una trasformazione interiore della società tedesca, anche della mentalità tedesca, che tale trasformazione è stata ancora rafforzata dalla riunificazione. Noi ci siamo inseriti molto più profondamente nella società mondiale e ovviamente stiamo in certa misura sotto l’influsso della sua mentalità. E così appaiono anche aspetti del carattere tedesco che prima non ci si aspettava. E forse siamo stati dipinti un po’ troppo come sempre tutti disciplinati e riservati, cosa che ha anche un certo fondamento. Ma sono contento se ora emerge di più e si rende visibile a tutti che i tedeschi non sono solo riservati, puntuali e disciplinati, ma sono anche spontanei, allegri, ospitali. Questo è molto bello. Ed allora il mio augurio che queste virtù si sviluppino ulteriormente, ricevendo ancora slancio e durevolezza dalla fede cristiana.
Domanda: Santo Padre, il Suo Predecessore ha dichiarato beati e santi un grandissimo numero di cristiani. Alcuni pensano, perfino un po’ troppi. Qui la mia domanda: le beatificazioni e le canonizzazioni sono di vantaggio per la Chiesa solo se queste persone possono essere considerate come veri modelli. La Germania produce relativamente pochi santi e beati in confronto ad altri paesi. Si può fare qualcosa perché questa dimensione pastorale si sviluppi, e perché il bisogno di beatificazioni e canonizzazioni dia un vero frutto pastorale?
Papa Benedetto XVI: All’inizio avevo anch’io un poco l’idea che la grande quantità delle beatificazioni quasi ci schiacciasse e che forse bisognava scegliere di più: delle figure che entrassero più chiaramente nella nostra coscienza. Nel frattempo ho decentralizzato le beatificazioni, per rendere ogni volta più visibili queste figure nei luoghi specifici a cui esse appartengono. Forse un santo del Guatemala interessa meno noi in Germania e viceversa uno di Altötting forse non trova tanto interesse a Los Angeles e così via. In questo senso credo che questa decentralizzazione, che corrisponde anche alla collegialità dell’episcopato, alle sue strutture collegiali, sia una cosa opportuna proprio in questo punto. I diversi Paesi hanno le loro proprie figure che lì possono svolgere la loro efficacia. Ho anche osservato che queste beatificazioni nei diversi luoghi toccano innumerevoli persone e che la gente dice: "Finalmente, questo è uno di noi!" e va a lui e ne viene ispirata. Il beato appartiene a loro, e noi siamo contenti che lì ce ne siano molti. E se gradualmente, con lo sviluppo della società mondiale, anche noi li conosceremo meglio, sarà bello. Ma anzitutto è importante che anche in questo campo vi sia la molteplicità. E in questo senso è importante che anche noi in Germania impariamo a conoscere le nostre proprie figure e a rallegrarci di esse. Parallelamente ci sono poi le canonizzazioni delle figure più grandi, che sono di rilievo per la Chiesa intera. Io direi che le singole Conferenze Episcopali dovrebbero scegliere, dovrebbero vedere chi è adatto per noi, chi ci dice veramente qualcosa, e poi dovrebbero rendere visibili queste figure più significative, imprimendole nella coscienza mediante la catechesi, la predicazione; forse si potrebbero anche presentare con un film. Potrei immaginarmi dei film molto belli. Io naturalmente conosco bene solo i Padri della Chiesa: fare un film su Agostino, anche uno su Gregorio di Nazianzo e la sua figura molto particolare (il suo fuggire ripetutamente perché ne aveva abbastanza, e così via) e dimostrare che non ci sono sempre solo le brutte situazioni attorno a cui girano tanti nostri film, ma ci sono figure meravigliose della storia, che non sono affatto noiose, ma sono molto attuali. Insomma bisogna cercare di non caricare eccessivamente la gente, ma di rendere visibili per molti le figure che sono attuali e che ci ispirano.
Domanda: Storie in cui ci sia anche humour? Nel 1989 a Monaco Le è stata data l’onorificenza del Karl Valentin Orden. Quale ruolo hanno nella vita di un Papa lo humour e le leggerezza dell’essere?
Papa Benedetto XVI: (ride) Io non sono un uomo a cui vengano in mente continuamente delle barzellette. Ma saper vedere anche l’aspetto divertente della vita e la sua dimensione gioiosa e non prendere tutto così tragicamente, questo lo considero molto importante, e direi che è anche necessario per il mio ministero. Un qualche scrittore aveva detto che gli angeli possono volare, perché non si prendono troppo sul serio. E noi forse potremmo anche volare un po’ di più, se non ci dessimo così tanta importanza.
Domanda: Quando si svolge un compito importante come il Suo, Santo Padre, si viene naturalmente anche molto osservati. Gli altri parlano di Lei. E leggendo sono rimasto colpito da ciò che dicono molti osservatori, che Papa Benedetto è una personalità diversa dal Cardinal Ratzinger. Come Lei vede se stesso, se posso permettermi questa domanda?
Papa Benedetto XVI: Io sono stato già sezionato diverse volte: il professore del primo periodo e quello del periodo intermedio, il primo Cardinale e quello successivo. Adesso si aggiunge un altro sezionamento. Naturalmente le circostanze e la situazione e anche gli uomini influiscono, perché si rivestono responsabilità diverse. Ma – diciamo così – la mia personalità fondamentale e anche la mia visione fondamentale sono cresciute, ma in tutto ciò che è essenziale sono rimaste identiche. Sono contento se ora vengono percepiti anche aspetti che prima non venivano così notati.
Domanda: Si può dire, che il suo compito le piace, che non è un peso per Lei?
Papa Benedetto XVI: Questo sarebbe un po’ troppo, perché in realtà è faticoso, ma in ogni caso cerco di trovare anche in questo la gioia.
Conclusione: Anche in nome dei miei colleghi La ringrazio molto sinceramente per questo colloquio, per questa "prima mondiale". Noi siamo lieti per la sua prossima visita in Germania, in Baviera. Arrivederci.
[01139-01.01] [Testo originale: Tedesco]
● TRADUZIONE NON UFFICIALE IN LINGUA INGLESE
Question: Holy Father, your next trip will be to Bavaria. During preparations for the trip your collaborators said you are nostalgic for your homeland. What are the issues you’ll be speaking about during the visit and is the concept of "homeland" one of the values you intend touching on, in particular?
Pope Benedict XVI: Of course. The purpose of the visit is precisely because I want to see again the places where I grew up, the people who touched and shaped my life. I want to thank these people. Naturally I also want to express a message that goes beyond my country, just as my ministry calls me to do. I simply let the liturgical recurrences suggest the themes to me. The basic theme is that we have to rediscover God, not just any God, but the God that has a human face, because when we see Jesus Christ we see God. Starting from this point we must find the way to meet each other in the family, among generations, and then among cultures and peoples as well. We must find the way to reconciliation and to peaceful coexistence in this world, the ways that lead to the future. We won’t find these ways leading to the future if we don’t receive light from above. So I didn’t choose very specific themes, but rather, it is the liturgy that leads me to express the basic message of faith which naturally finds its place in everyday reality where we want to search, above all, for cooperation among peoples and possible ways that can lead us to reconciliation and peace.
Question: As Pope you are responsible for the Church throughout the world. But., clearly, your visit focuses attention on the situation of Catholics in Germany as well. All observers say there’s a positive atmosphere, partly thanks to your election as Pope. But, obviously, the old problems are still around. Just to quote a few examples: fewer churchgoers, fewer baptisms, and especially less Church influence on the life of society. How do you see the present situation of the Catholic Church in Germany?
Pope Benedict XVI: I’d say, first of all, that Germany is part of the West, with its own characteristic colouring obviously, and that in the western world today we are experiencing a wave of new and drastic enlightenment or secularization, whatever you like to call it. It’s become more difficult to believe because the world in which we find ourselves is completely made up of ourselves and God, so to speak, doesn’t appear directly anymore. We don’t drink from the source anymore, but from the vessel which is offered to us already full, and so on. Humanity has rebuilt the world by itself and finding God inside this world has become more difficult. This is not specific to Germany: it’s something that’s valid throughout the world, especially in the west. Then again, today the West is being strongly influenced by other cultures in which the original religious element is very powerful. These cultures are horrified when they experience the West’s coldness towards God. This "presence of the sacred" in other cultures, even if often veiled, touches the western world again, it touches us at the crossroads of so many cultures. The quest for "something bigger" wells up again from the depths of western people and in Germany. We see how in young people there’s the search for something "more", we see how the religious phenomenon is returning, as they say. Even if it’s a search that’s rather indefinite. But with all this the Church is present once more and faith is offered as the answer. I think that this visit, like the visit to Cologne, is an opportunity because we can see that believing is beautiful, that the joy of a huge universal community possesses a transcendental strength, that behind this belief lies something important and that together with the new searching movements there are also new outlets for the faith that lead us from one to the other and that are also positive for society as a whole.
Question: Holy Father. You were in Cologne with the young people exactly a year ago. You experienced how amazingly willing youth are to welcome others and you personally were very warmly welcomed. Will you be brining a special message for young people on this next trip?
Pope Benedict XVI: First of all, I’d say that I am very happy there are young people who want to be together, you want to be together in faith and who want to do something good. The tendency to do good is very strong in young people, just think of the many kinds of volunteer work they do. The commitment of offering your own personal contribution to help the needy of this world is a great thing. One idea might be to encourage them in this sphere: Go ahead! Look for opportunities to do good! The world needs this desire to do good, it needs this commitment! Then another message might be this: the courage to make definitive decisions! Young people are very generous but when they face the risk of a life-long commitment, be it marriage or a priestly vocation, they are afraid. The world is moving dramatically: nowadays I can continually do whatever I want with my life with all its unpredictable future events. By making a definitive decision am I myself not tying up my personal freedom and depriving myself of freedom of movement? Reawaken the courage to make definitive decisions: they are really the only ones that allow us to grow, to move ahead and to reach something great in life. They are the only decisions that do not destroy our freedom but offer to point us in the right direction. Risk making this leap, so to speak, towards the definitive and so embrace life fully: this is something I’d be happy to communicate to them.
Question: Holy Father, a question about the situation regarding foreign politics. Hopes for peace in the Middle East have been dwindling over the past weeks: What do you see as the Holy See’s role in relationship to the present situation? What positive influences can you have on the situation, on developments in the Middle East?
Pope Benedict XVI: Of course we have no political influence and we don’t want any political power. But we do want to appeal to all Christians and to all those who feel touched by the words of the Holy See, to help mobilize all the forces that recognize how war is the worst solution for all sides. It brings no good to anyone, not even to the apparent victors. We understand this very well in Europe, after the two world wars. Everyone needs peace. There’s a strong Christian community in Lebanon, there are Christians among the Arabs, there are Christians in Israel. Christians throughout the world are committed to helping these countries that are dear to all of us. There are moral forces at work that are ready to help people understand how the only solution is for all of us to live together. These are the forces we want to mobilize: it’s up to politicians to find a way to let this happen as soon as possible and, especially, to make it last.
Question: As Bishop of Rome you are the successor of St Peter. How can the ministry of Peter manifest itself fittingly in today’s world? And how do you see the tensions and equilibrium between the primacy of the Pope, on one hand, and the collegiality of the Bishops, on the other?
Pope Benedict XVI: Of course there is a relationship of tension and equilibrium and, we say, that’s the way it has to be. Multiplicity and unity must always find their reciprocal rapport and this relationship must insert itself in ever new ways into the changing situations in the world. We have a new polyphony of cultures nowadays in which Europe is no longer the determining factor. Christians on the various continents are starting to have their own importance, their own charateristics. We must keep learning about this fusion of the different components. We’ve developed various instruments to help us: the so-called "ad limina visits" of the Bishops, which have always taken place. Now they are used much more in order to speak sincerely with all the offices of the Holy See and with me. I speak personally to each Bishop. I’ve already spoken to nearly all the Bishops of Africa and with many of the Bishops from Asia. Now it’s the turn of Central Europe, Germany, Switzerland. In these encounters in which the Centre and the Periphery come together in an open exchange of views, I think that the correct reciprocal exchange in this balanced tension grows. We also have other instruments like the Synod, the Consistory, which I shall be holding regularly and which I would like to develop. Without having a long agenda we can discuss current problems together and look for solutions. Everyone knows that the Pope is not an absolute monarch but that he has to personify, you might say, the totality that comes together to listen to Christ. There’s a strong awareness that we need a unifying figure that can guarantee independence from political powers and that Christians don’t identify too much with nationalism. There’s an awareness of the need for a higher and broader figure that can create unity in the dynamic integration of all parties and that can embrace and promote multiplicity. So I believe there’s a close bond between the petrine ministry which is expressed in the desire to develop it further so that it responds both to the Lord’s will and to the needs of the times.
Question: As the land of the Reformation, Germany is especially marked by the relationships between the different religious confessions. Ecumenical relations is a sensitive area that constantly encounters new problems. What chances do you see of improving relations with the Evangelical Church or what difficulties do you foresee in this relationship?
Pope Benedict XVI: Maybe it’s important to say, first of all, that there are marked differences within the Evangelical Church. If I’m not mistaken, in Germany we have three important communities: Lutherans, Reformed, and Prussian Union. There are also several free Churches (Freikirchen) and within the traditional Churches there are movements like the "confessional Church", and so on. It’s a collection of many voices, therefore, with which we have to enter in dialogue searching for unity while respecting the multiplicity of the voices with which we want to collaborate. I believe that the first thing we need to do is to concern ourselves with clarifying, establishing and putting into practice important ethical directives in society, thus guaranteeing a social ethical consistency without which society cannot fulfil its political ends, namely, justice for all, living together in a positive way, and peace. In this sense, I think a lot is already achieved, that we already agree on the common Christian basics before the great moral challenges. Of course, then we have to witness to God in a world that has problems finding Him, as we said, and to make God visible in the human face of Jesus Christ, to offer people access to the source without which our morale becomes sterile and loses its point of reference, to give joy as well because we are not alone in this world. Only in this way joy is born before the greatness of humanity: humanity is not an evolutionary product that turned out badly. We are the image of God. We have to move on these two levels, so to speak: the level of important ethical points of reference and the level that manifests the presence of God, a concrete God, starting from within and working towards them. If we do this and, especially, if in all our single communities we try not to live the faith in a specific fashion but always start from its deepest basics, then maybe we still won’t reach external manifestations of unity quickly, but we will mature towards an interior unity that, God willing, one day will bring with it an exterior form of unity too.
Question: The issue of the family. A month ago you were in Valencia for the World Meeting of Families. Anyone who was listening carefully, as we tried to do at Vatican Radio, noticed how you never mentioned the words "homosexual marriage", you never spoke about abortion, or about contraception. Careful observers thought that was very interesting. Clearly your idea is to go around the world preaching the faith rather than as an "apostle of morality". What are your comments?
Pope Benedict XVI: Obviously, yes. Actually I should say I had only two opportunities to speak for twenty minutes. And when you have so little time you can’t say everything you want to say about "no". Firstly you have to know what we really want, right? Christianity, Catholicism, isn’t a collection of prohibitions: it’s a positive option. It’s very important that we look at it again because this idea has almost completely disappeared today. We’ve heard so much about what is not allowed that now it’s time to say: we have a positive idea to offer, that man and woman are made for each other, that the scale of sexuality, eros, agape, indicates the level of love and it’s in this way that marriage develops, first of all, as a joyful and blessing-filled encounter between a man and a woman, and then the family, that guarantees continuity among generations and through which generations are reconciled to each other and even cultures can meet. So, firstly it’s important to stress what we want. Secondly, we can also see why we don’t want something. I believe we need to see and reflect on the fact that it’s not a Catholic invention that man and woman are made for each other, so that humanity can go on living: all cultures know this. As far as abortion is concerned, it’s part of the fifth, not the sixth, commandment: "You shall not kill!". We have to presume this is obvious and always stress that the human person begins in the mother’s womb and remains a human person until his or her last breath. The human person must always be respected as a human person. But all this is clearer if you say it first in a positive way.
Question: Holy Father, my question is linked to that of Fr Von Gemmingen. Throughout the world believers are waiting for the Catholic Church to answer the most urgent global problems, like AIDS and overpopulation. Why does the Catholic Church pay so much attention to moral issues rather than suggesting concrete solutions to these problems that are so crucial to humanity, in Africa, for example?
Pope Benedict XVI: So that’s the problem: do we really pay so much attention to moral issues? I think – I am more and more convinced after my conversations with the African Bishops – that the basic question, if we want to move ahead in this field, is about education, formation. Progress becomes true progress only if it serves the human person and if the human person grows: not only in terms of his or her technical power, but also in his or her moral awareness. I believe that the real problem of our historical moment lies in the imbalance between the incredibly fast growth of our technical power and that of our moral capacity, which has not grown in proportion. That’s why the formation of the human person is the true recipe, the key to it all, I would say, and this is what the Church proposes. Briefly speaking, this formation has a dual dimension: of course we have to learn, acquire knowledge, ability, know-how, as they say. In this sense Europe, and in the last decades America, have done a lot, and that’s important But if we only teach know-how, if we only teach how to build and to use machines, and how to use contraceptives, then we shouldn’t be surprised when we find ourselves facing wars and AIDS epidemics. Because we need two dimensions: simultaneously we need the formation of the heart, if I can express myself in this way, with which the human person acquires points of reference and learns how to use the techniques correctly. And that’s what we try to do. Throughout Africa and in many countries on Asia, we have a vast network of every level of school where people can learn, form a true conscience and acquire professional ability which gives them autonomy and freedom. But in these schools we try to communicate more than know-how, rather to form human beings capable of reconciliation, who know that we must build and not destroy and who have the necessary references to be able to live together. In much of Africa, relations between Christians and Muslims are exemplary. The Bishops have formed common commissions together with the Muslims to try and create peace in situations of conflict. This schools network, dedicated to human learning and formation, is very important. It’s completed by a network of hospitals and assistance centres that reach even the most remote villages. In many areas, following the destruction of war, the Church is the only structure that remains intact. This is a fact! We offer treatment, treatment to AIDS victims too, and we offer education, helping to establish good relationships with others. So I think we should correct that image that sees the Church as spreading severe "no’s". We work a lot in Africa so that the various dimensions of formation can be integrated and so that it become possible to overcome violence and epidemics, that include malaria and tuberculosis as well.
Question: Holy Father, Christianity has spread around the world starting from Europe. Now many people think that the future of the Church is to be found in other continents. Is that true? Or, in other words, what is the future of Christianity in Europe, where it looks like it’s being reduced to the private affair of a minority?
Pope Benedict XVI: I’d like to introduce a few subtleties. It’s true, as we know, that Christianity began in the Near East. And for as long time its main development continued there. Then it spread in Asia, much more than what we think today after the changes brought about by Islam. Precisely for this reason its axis moved noticeably towards the West and Europe. Europe – we’re proud and pleased to say so – further developed Christianity in its broader intellectual and cultural dimensions. But I think it’s important to remind ourselves about the Eastern Christians because there’s the present danger of them emigrating, these Christians who have always been an important minority living in a fruitful relationship with the surrounding reality. There’s a great danger that these places where Christianity had its origins will be left without Christians. I think we need to help them a lot so that they can stay. But getting back to your question: Europe definitely became the centre of Christianity and its missionary movement. Today, other continents and other cultures play with equal importance in the concert of world history. In this way the number of voices in the Church grows, and this is a good thing. It’s good that different temperaments can express themselves, the special gifts of Africa, Asia and America, Latin America in particular. Of course, they are all touched not only by the word of Christianity, but by the secular message of this world that carries to other continents the disruptive forces we have already experienced. All the Bishops from different parts of the world say: we still need Europe, even if Europe is only a part of a greater whole. We still carry the responsibility that come from our experiences, from the science and technology that was developed here, from our liturgical experience, to our traditions, the ecumenical experiences we have accumulated: all this is very important for the other continents too. So it’s important that today we don’t give up, feeling sorry for ourselves and saying: "Look at us, we just a minority, let’s at least try and preserve our small number!". We have to keep our dynamism alive, open relationships of exchange, so that new strength for us comes from there. Today there are Indian and African priests in Europe, even in Canada, where many African priests work in a very interesting way. There’s this reciprocal give and take. But if we receive more in future we also need to continue giving with courage and with growing dynamism.
Question: This is a subject that’s already been touched partially, Holy Father. When it comes to important political or scientific decisions, modern society doesn’t base itself on Christian values and the Church, according to research, is considered as simply a warning voice or a controlling voice. Shouldn’t the Church come out of this defensive position and assume a more positive attitude with regard to the building of the future?
Pope Benedict XVI: I’d say that, in any case, we have to stress better what we want that is positive. And we need to do this, above all, in dialogue with cultures and religions because, as I think I’ve already said, the African continent, the African spirit and the Asian spirit too, are horrified by the coldness of our rationality. It’s important for them to see that’s not all we are. On the other hand, it’s important that our secular world comes to understand that the Christian faith is not an impediment but a bridge for dialogue with other worlds. It’s not right to think that a purely rational culture has an easier approach to other religions just because it’s tolerant. To a large extent what’s missing is a "religious centre-piece" which can act as point of departure and arrival for those who want to enter into a relationship. That’s why we must, and we can, show that, precisely because of the new intercultural environment in which we live, pure rationality separated from God is insufficient. We need a wider rationality that sees God in harmony with reason and is aware that the Christian faith that developed in Europe is also a means to bring together reason and culture and to integrate them with action in a single and comprehensive vision. In this sense I believe we have an important task, namely to show that this Word which we possess, isn’t part of the trash of history, so to speak, but it’s necessary today.
Question: Holy Father, let’s talk about your travels. You live in the Vatican and maybe it hurts you to be far from people and separated from the world, even in the beautiful surroundings of Castelgandolfo. You’ll be turning 80 soon. Do you think that, with God’s grace, you’ll be able to make many more trips? Do you have any idea of where you’d like to go? To the Holy Land, or Brazil? Do you know already?
Pope Benedict XVI: To tell the truth I’m not that lonely. Of course there are, you may say, the walls that make it more difficult to get in, but there’s also a "pontifical family", lots of visitors every day, especially when I’m in Rome. The Bishops come and other people, there are State visits. There are also personalities who want to talk to me personally, and not just about political issues. In this sense there are all kinds of encounters that, thank God, I have continually. And it’s also important that the seat of the Successor of Peter be a place of encounter, don’t you think? From the time of John XXIII onwards the pendulum began to swing in the other direction too: the popes started going out to visit others. I have to say that I’ve never felt strong enough to plan many long trips. But where such a trip allows me to communicate a message or where, shall I say, it’s in response to a sincere request, I’d like to go – in the "measure" that’s possible for me. Some are already planned: next year there’s the meeting of CELAM, the Latin American Episcopal Council, in Brazil, and I think that being there is an important step in the context of what Latin America is living so intensely , to strengthen the hope that’s so alive in that part of the world. Then I’d like to visit the Holy Land, and I hope to visit it in a time of peace. For the rest, we’ll see what Providence has in store for me.
Question: Allow me to insist. Austrians also speak German and they are waiting for you at Mariazell...
Pope Benedict XVI: Yes, it’s been agreed. Quite simply I promised them, a little imprudently. I really liked that place and I said: Yes, I’ll come back to the Magna Mater Austriae. Of course, this became a promise that I will keep, that I will keep happily.
Question: I insist further. I admire you every Wednesday when you hold your General Audience. 50,000 people come. It must be very tiring. How do you manage to hold out?
Pope Benedict XVI: Yes, the Good Lord gives me the necessary strength. When you see the warm welcome, you’re obviously encouraged.
Question: Holy Father, you’ve just said you made a rather imprudent promise. Does that mean that, despite your ministry, despite the many protocols and limitations, you haven’t lost your spontaneity?
Pope Benedict XVI: I try, in any case. As much as things are fixed, I’d like to keep doing some things that are purely personal.
Question: Holy Father, women are very active in many different areas of the Catholic Church. Shouldn’t their contribution become more clearly visible, even in positions of higher responsibility in the Church?
Pope Benedict XVI: We reflect a lot about this subject, of course. As you know, we believe that our faith and the constitution of the college of the Apostles, obliges us and doesn’t allow us to confer priestly ordination on women. But we shouldn’t think either that the only role one can have in the Church is that of being a priest. There are lots of tasks and functions in the history of the Church. Starting with the sisters of the Fathers of the Church , up to the middle ages when great women played fundamental roles, up until modern times. Think about Hildegard of Bingen who protested strongly before the Bishops and the Pope, of Catherine of Siena and Brigit of Sweden. In our own time too women, and we with them, must look for their right place, so to speak. Today they are very present in the departments of the Holy See. But there’s a juridical problem: according to Canon Law the power to take legally binding decisions is limited to Sacred Orders. So there are limitations from this point of view but I believe that women themselves, with their energy and strength, with their superiority, with what I’d call their "spiritual power", will know how to make their own space. And we will have to try and listen to God so as not to stand in their way but, on the contrary, to rejoice when the female element achieves the fully effective place in the Church best suited to her, starting with the Mother of God and with Mary Magdalen.
Question: Holy Father, recently there’s been talk of a new fascination with Catholicism. What is the attraction and the future of this ancient institution?
Pope Benedict XVI: I’d say that the entire pontificate of John Paul II drew people’s attention and brought them together. What happened at the time of his death remains something historically very special: how hundreds of thousands of people flowed towards St Peter’s Square in an orderly fashion, stood for hours, and while they should have collapsed, they resisted as if moved by an inner strength. Then we relived the experience on the occasion of the inauguration of my pontificate and again in Cologne. It’s very beautiful when the experience of community becomes an experience of faith at the same time. When the experience of community doesn’t happen just anywhere but that this experience becomes more alive and gives to Catholicism its luminous intensity right there in the places of the faith. Of course, this has to continue in everyday life. The two must go together. On one hand, the great moments during which one feels how good it is to be there, that the Lord is present and that we form a great community reconciled beyond all boundaries. From here we get the impetus to resist during the tiring pilgrimage of everyday existence, to live starting from these bright points and turning towards them, knowing how to invite others to join our pilgrim community. I’d like to take this opportunity to say: I blush when I think of all the preparations that are made for my visit, for everything that people do. My house was freshly painted, a professional school redid the fence. The evangelical professor helped to do the fence. And these are just small details but they’re a sign of the many things that are done. I find all of this extraordinary, and I don’t think it’s for me, but rather a sign of wanting to be part of this faith community and to serve one another. Demonstrating this solidarity means letting ourselves be inspired by the Lord. It’s something that touches me and I’d like to express my gratitude with all my heart.
Question: Holy Father, You spoke about the experience of community. You’ll be coming to Germany for the second time following your election. After the World Youth Day and, for different reasons, after the World Football Championships, the atmosphere seems to have changed. The impression is that Germans have become more open to the world, more tolerant and more joyful. What would you still like from us Germans?
Pope Benedict XVI: I’d say that from the end of the Second World War German society began an inner transformation. The German way of thinking too, which was further reinforced after reunification. We have become more deeply part of world society and, naturally, we have been changed by its mentality. Aspects of the German character which others weren’t aware of before, have come to light Perhaps we were always depicted too much as always very disciplined and reserved, which has some basis in truth. But if we now see better that which everyone is seeing, I think it’s lovely: Germans aren’t just reserved, punctual and disciplined, they are also spontaneous, happy and hospitable. This is very lovely. This is my hope: that these virtues may continue to grow and that they may last and may receive added impetus from the Christian faith.
Question: Holy Father, your predecessor beatified and canonized a huge number of Christians. Some people say even too many. This is my question: beatifications and canonizations only bring something new to the Church when these people are seen as true models. Germany produces relatively few saints and blessed in comparison with other countries. Can anything be done to develop this pastoral sphere so that beatifications and canonizations can give real pastoral fruit?
Pope Benedict XVI: In the beginning I also thought that the large number of beatifications was almost overwhelming and that perhaps we needed to be more selective; choosing figures that entered our consciousness more clearly. Meanwhile, I decentralized the beatifications in order to make these figures more visible in the specific places they came from. Perhaps a saint from Guatemala doesn’t interest us in Germany and vice versa, someone from Altotting is of no interest in Los Angeles, and so on, right? I also think that this decentralization is more in keeping with the collegiality of the episcopate, with its collegial structures, and that it’s suitable for stressing how different countries have their own personalities and these are especially effective in these countries. I’ve also seen how these beatifications in different places touch vast numbers of people and that people say: "At last, this one is one of us!". They pray to him and are inspired. The blessed soul belongs to them and we’re happy there are lots of them. And if, gradually, with the development of a global society, we too get to know them, that’s wonderful. But it’s especially important that multiplicity exists in this field also because it’s important that we too in Germany get to know our own figures and are happy for them. Besides this issue there’s that of the canonization of greater figures who are examples for the whole Church. I’d say that the individual Episcopal Conferences ought to choose, ought to decide what’s best for them, what this person is saying to us, and they should give visibility to people who leave a profound impression, but not too many of them. They can do it through catechesis, preaching, or through the presentation of a film, perhaps. I can imagine some wonderful films. Of course, I only know well the Church Fathers: a film about Augustine, or one on Gregory Nazianzen who was very special, how he continually fled the ever greater responsibilities he was given, and so on. We need to study: there are not only the awful situations we depict in many of our films, there are also wonderful historical figures who are not at all boring and who are very contemporary. We must try not to overload people too much but to give visibility to many figures who are topical and inspirational.
Question: Stories with humour in them too? In 1989 in Munich you were given the Karl Valentin Orden Award. What role does humour play in the life of a Pope?
Pope Benedict XVI: I’m not a man who constantly thinks up jokes. But I think it’s very important to be able to see the funny side of life and its joyful dimension and not to take everything too tragically. I’d also say it’s necessary for my ministry. A writer once said that angels can fly because they don’t take themselves too seriously. Maybe we could also fly a bit if we didn’t think we were so important.
Question: When you have an important job like yours, Holy Father, you are much observed. Other people talk about you. I was reading and I was struck by what many observers say: that Pope Benedict is different from Cardinal Ratzinger. How do you see yourself, if I may be so bold as to ask?
Pope Benedict XVI: I’ve been taken apart various times: in my first phase as professor and in the intermediate phase, during my first phase as Cardinal and in the successive phase. Now comes a new division. Of course circumstances and situations and even people influence you because you take on different responsibilities. Let’s say that my basic personality and even my basic vision have grown, but in everything that is essential I have remained identical. I’m happy that certain aspects that weren’t noticed at first are now coming into the open.
Question: Would you say that you like what you do, that it isn’t a burden for you?
Pope Benedict XVI: That would be saying a bit too much, because it really is tiring. But in any case, I try to find joy here too.
Conclusion: In the name of my colleagues, I’d like to thank you sincerely for this conversation, for this "world first". We’re looking forward to your upcoming visit to Germany, Bavaria. Goodbye.
[01139-02.01] [Original text: German]
[B0402-XX.02]