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ANSPRACHE VON PAPST FRANZISKUS
AN DIE ÖKUMENISCHE DELEGATION AUS FINNLAND
ZUM FEST DES HL. HENRIK

Montag, 18. Januar 2016

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Liebe Brüder und Schwestern,
Eminenz!

Herzlich begrüße ich Sie, die Sie auch in diesem Jahr aus Anlass der traditionellen Pilgerreise zum Fest des heiligen Henrik den Bischof von Rom besuchen wollten. Ich danke dem lutherischen Bischof von Helsinki, Irja Askola, für seine freundlichen Worte.

Diese Ihre ökumenische Pilgerreise ist ein beredtes Zeichen der Tatsache, dass Sie als Lutheraner, Orthodoxe und Katholiken das Ihnen Gemeinsame entdeckt haben und gemeinsam Zeugnis geben wollen von Jesus Christus, der das Fundament der Einheit ist. Insbesondere sind wir dem Herrn dankbar für die Ergebnisse, die im Dialog zwischen Lutheranern und Katholiken erreicht worden sind. Ich erinnere an das gemeinsame Dokument »Justification in the Life of the Church«. Auf dieser Grundlage geht der Dialog seinen vielversprechenden Weg hin zu einem auf sakramentaler Ebene von allen geteilten Verständnis von Kirche, Eucharistie und Amt. Die gemeinsam erreichten wichtigen Fortschritte bilden ein solides Fundament für die Lebensgemeinschaft im Glauben und in der Spiritualität, und die Beziehungen werden immer mehr durchdrungen von einem Geist des zuversichtlichen Austauschs und des brüderlichen Teilens.

Die allen Christen gemeinsame Berufung wird sehr gut hervorgehoben im biblischen Grundlagentext für die heute beginnende Gebetswoche für die Einheit der Christen: »Ihr aber seid ein auserwähltes Geschlecht, eine königliche Priesterschaft, ein heiliger Stamm, ein Volk, das sein besonderes Eigentum wurde, damit ihr die großen Taten dessen verkündet, der euch in sein wunderbares Licht gerufen hat«(1 Petr 2,9). In unserem Dialog bleiben einige Differenzen in Lehre und Praxis weiterhin bestehen. Das aber darf uns nicht entmutigen, sondern muss uns vielmehr antreiben, den Weg zu einer immer größeren Einheit gemeinsam fortzusetzen, auch indem wir alte Auffassungen und Vorbehalte überwinden. In einer häufig von Konflikten zerrissenen Welt, die von Säkularismus und Gleichgültigkeit gekennzeichnet ist, sind wir alle aufgerufen, uns vereint für das Bekenntnis Jesu Christi einzusetzen sowie immer mehr zu glaubwürdigen Zeugen der Einheit zu werden und Frieden und Versöhnung zu stiften.

Liebe Brüder und Schwestern, ich freue mich über Ihr gemeinsames Engagement in der Sorge um die Schöpfung und danke Ihnen von Herzen für das symbolische Zeichen der Gastfreundschaft, das Sie mir im Namen des Finnischen Volkes geschenkt haben. In der Hoffnung, dass Ihr Besuch zu einer verstärkten Zusammenarbeit zwischen Ihren jeweiligen Gemeinschaften beitragen wird, erbitte ich für Sie alle den reichen Segen Gottes und begleite Sie von Herzen mit meinem brüderlichen Segen. Ich lade Sie ein, gemeinsam das Vaterunser zu beten…

 



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