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VON KARDINALSTAATSSEKRETÄR PIETRO PAROLIN
VERLESENE BOTSCHAFT VON PAPST FRANZISKUS
AN DIE TEILNEHMER DER WALLFAHRT DER
BEWEGUNG FÜR DAS LEBEN

[8. März 2025]

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Liebe Schwestern und liebe Brüder der Bewegung für das Leben!

Ich danke Euch für Euer Gedenken im Gebet. Herzlichen Dank! Ich grüße Euch alle, insbesondere die Präsidentin Marina Casini und die Mitglieder des Leitungsgremiums.

Ich kenne den Wert Eurer Arbeit, mit der Ihr der Kirche und der Gesellschaft dient. Durch die konkrete Solidarität, gelebt in einem Stil der Nähe und Verbundenheit mit den Müttern, die aufgrund einer schwierigen oder unerwarteten Schwangerschaft in Schwierigkeiten sind, unterstützt Ihr zugleich die Kultur des Lebens im weiteren Sinn. Und Ihr bemüht Euch, dies mit Freimut, Liebe und Beharrlichkeit zu tun, indem Ihr die Wahrheit ganz eng verbindet mit der Liebe zu allen. Dabei lasst Ihr Euch leiten durch das Beispiel und die Lehre von Carlo Casini, der den Dienst am Leben in den Mittelpunkt seines Laienapostolats und seines politischen Einsatzes stellte.

Ein wichtiger Anlass hat Euch in Rom versammelt: der 50. Jahrestag der Gründung der Bewegung für das Leben, die aus dem 1975 in Florenz entstandenen »Hilfszentrum für das Leben« hervorgegangen ist. Seitdem haben sich diese Hilfszentren für das Leben in ganz Italien vervielfacht. Hinzu kamen die Aufnahmeeinrichtungen, der Dienst »SOS Vita«, das Projekt »Gemma« und die Babyklappen »Wiegen für das Leben«. Zahlreiche Initiativen wurden ins Leben gerufen, um auf allen Ebenen der Gesellschaft die Kultur der Annahme und der Menschenrechte zu fördern. Daher ermutige ich Euch, den sozialen Schutz der Mutterschaft ebenso fortzusetzen wie die bejahende Annahme des menschlichen Lebens in allen seinen Phasen.

Während in diesem halben Jahrhundert zwar einige ideologische Vorurteile abgenommen haben und bei den jungen Menschen die Sensibilität für die Bewahrung der Schöpfung gewachsen ist, hat doch leider die Wegwerfkultur zugenommen. Daher ist es immer noch und mehr denn je notwendig, dass es Menschen jeden Alters gibt, die sich konkret im Dienst am menschlichen Leben engagieren, vor allem wenn dies am zerbrechlichsten und verletzlichsten ist, denn es ist heilig und unantastbar, geschaffen von Gott für eine große und schöne Bestimmung, und weil eine gerechte Gesellschaft nicht aufgebaut werden kann, wenn man die unerwünschten Ungeborenen, die hilfsbedürftigen alten Menschen oder die unheilbar Kranken eliminiert.

Liebe Schwestern und liebe Brüder, Ihr seid aus vielen Teilen Italiens gekommen, um noch einmal Euer »Ja« zur Zivilisation der Liebe zu erneuern. Dabei seid Ihr Euch bewusst, dass es ein Anfang zur Erneuerung der Zivilgesellschaft ist, wenn die Frauen befreit werden von Beeinflussungen, die sie dazu drängen, ihr Kind nicht zur Welt zu bringen. In der Tat ist nicht zu übersehen, dass die Gesellschaft heute nach den Kategorien des Wohlstands, des Machens, des Produzierens, des Scheins strukturiert ist. Euer Engagement in Übereinstimmung mit dem Einsatz der ganzen Kirche verweist auf eine andere Sichtweise, die die Würde der Person in den Mittelpunkt stellt und dem Schwächsten den Vorrang gibt. Von der Empfängnis an repräsentiert der noch nicht geborene Mensch beispielhaft jeden Mann und jede Frau, die nicht zählen, die keine Stimme haben. Auf seiner Seite zu stehen, bedeutet, mit allen Ausgeschlossenen dieser Welt solidarisch zu sein. Der Blick des Herzens, der ihn als einen oder eine von uns erkennt, ist die Motivation für diese Sichtweise.

Setzt weiterhin auf die Frauen, auf ihre Fähigkeit zur Annahme, zur Großherzigkeit und zum Mut. Frauen müssen auf die Unterstützung der gesamten zivilen und kirchlichen Gemeinschaft zählen können, und die Hilfszentren für das Leben können ein Bezugspunkt für alle werden. Ich danke Euch für die Kapitel der Hoffnung und der Zärtlichkeit, die ihr in das Buch der Geschichte zu schreiben helft und die unauslöschlich bleiben werden: sie bringen reiche Frucht und werden dies weiterhin tun.

Der Herr segne Euch und die allerseligste Jungfrau behüte Euch. Einen jeden von Euch, Eure Gruppen und Euren Einsatz vertraue ich der heiligen Teresa von Kalkutta an, der geistlichen Präsidentin der Bewegungen für das Leben auf der ganzen Welt. Und vergesst nicht, für mich zu beten. Danke.

Rom, Gemelli-Klinik, 5. März 2025

                                                                FRANZISKUS



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