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Von Papst Franziskus vorbereiteter Text:
Liebe Brüder und Schwestern, einen schönen Sonntag!
Im heutigen Evangelium (Lk 15,1-3.11-32) bemerkt Jesus, dass die Pharisäer sich nicht darüber freuen, dass die Sünder zu ihm kommen, sondern sich stattdessen darüber empören und hinter seinem Rücken murren. So erzählt Jesus ihnen von einem Vater, der zwei Söhne hat: der eine geht von zu Hause weg, kehrt dann aber, nachdem er in Armut geraten war, zurück und wird mit Freude aufgenommen; der andere, der »gehorsame« Sohn, ist entrüstet über seinen Vater und will nicht am Festmahl teilnehmen. So offenbart Jesus das Herz Gottes: immer barmherzig gegenüber allen, heilt er unsere Wunden, damit wir einander als Geschwister lieben können.
Meine Lieben, lasst uns diese Fastenzeit, umso mehr im Heiligen Jahr, als eine Zeit der Heilung leben. Auch ich erlebe sie so an Seele und Leib. Deshalb danke ich von Herzen all jenen, die nach dem Vorbild des Erlösers mit ihrem Wort und ihrem Wissen, durch ihre Zuwendung und ihr Gebet zu Werkzeugen der Heilung für ihren Nächsten werden. Gebrechlichkeit und Krankheit sind Erfahrungen, die uns allen gemeinsam sind. Umso mehr aber sind wir Geschwister im Heil, das Christus uns geschenkt hat.
Im Vertrauen auf die Barmherzigkeit Gottes, des Vaters, wollen wir weiter für den Frieden beten: in der gemarterten Ukraine, in Palästina, in Israel, im Libanon, in der Demokratischen Republik Kongo und in Myanmar, das auch so sehr aufgrund des Erdbebens leidet.
Mit Sorge verfolge ich die Lage im Südsudan. Ich appelliere erneut von ganzem Herzen an alle führenden Politiker, alles zu tun, um die Spannungen im Land abzubauen. Es ist notwendig, Differenzen beiseite zu lassen und sich mit Mut und Verantwortung an einen Tisch zu setzen, um einen konstruktiven Dialog zu aufzunehmen. Nur so wird es möglich sein, das Leid der geliebten Bevölkerung des Südsudans zu lindern und eine Zukunft des Friedens und der Stabilität aufzubauen.
Und im Sudan fordert der Krieg weiterhin unschuldige Opfer. Ich fordere die Konfliktparteien nachdrücklich auf, den Schutz des Lebens ihrer zivilen Brüder und Schwestern an die erste Stelle zu setzen, und ich hoffe, dass so bald wie möglich neue Verhandlungen aufgenommen werden, die eine dauerhafte Lösung der Krise ermöglichen. Die internationale Gemeinschaft möge ihre Anstrengungen verstärken, um der erschreckenden humanitären Katastrophe entgegenzuwirken.
Gottlob gibt es auch positive Fakten: So nenne ich als Beispiel die Ratifizierung des Abkommens über die Festlegung des Grenzverlaufs zwischen Tadschikistan und Kirgisistan, ein hervorragendes diplomatisches Ergebnis. Ich ermutige beide Länder, diesen Weg fortzusetzen.
Maria, Mutter der Barmherzigkeit, möge der Menschheitsfamilie helfen, sich im Frieden zu versöhnen.
Copyright © Dicastero per la Comunicazione - Libreria Editrice Vaticana