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PAPST FRANZISKUS

ANGELUS

Petersplatz
Sonntag, 18. August 2024

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Liebe Brüder und Schwestern, einen schönen Sonntag!

Heute spricht das Evangelium von Jesus, der in aller Einfachheit bekräftigt: »Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel herab- gekommen ist« (Joh 6,51). Vor der Menge identifiziert sich der Sohn Gottes mit der ganz gewöhnlichen und alltäglichen Nahrung, dem Brot: »Ich bin das Brot.« Unter den Zuhörern beginnen einige zu streiten (vgl. V. 52): Wie kann Jesus uns sein eigenes Fleisch zu essen geben? Auch wir stellen uns heute diese Frage, doch mit Staunen und Dankbarkeit. Hier sind also zwei Haltungen, über die wir nachdenken sollten: das Staunen und die Dankbarkeit angesichts des Wunders der Eucharistie.

Erstens: das Staunen, weil die Worte Jesu uns überraschen. Aber Jesus überrascht uns immer, immer. Auch heute, in unserem Leben, überrascht uns Jesus immer wieder. Das Brot vom Himmel ist ein Geschenk, das alle Erwartungen übertrifft. Wer den Stil Jesu nicht versteht, bleibt misstrauisch: Es scheint unmöglich, ja unmenschlich, das Fleisch eines anderen zu essen (vgl. V. 54). Fleisch und Blut hingegen sind die Menschheit des Heilands, sein eigenes Leben, das als Nahrung für das unsere dargebracht wird.

Und damit sind wir bei der zweiten Haltung: Dankbarkeit – erst das Staunen, jetzt die Dankbarkeit –, weil wir Jesus dort erkennen, wo er für uns und mit uns gegenwärtig wird. Er macht sich selbst zum Brot für uns. »Wer mein Fleisch isst, der bleibt in mir und ich bleibe in ihm« (vgl. V. 56). Christus, der wahre Mensch, weiß sehr wohl, dass man essen muss, um zu leben. Doch er weiß auch, dass dies nicht ausreicht. Nachdem er das ir- dische Brot vermehrt hat (vgl. Joh 6,1-14), bereitet er ein noch größeres Geschenk vor: Er selbst wird zur wahren Speise und zum wahren Trank (vgl. V. 55). Danke, Jesus! Von Herzen können wir sagen: Danke, danke.

Das himmlische Brot, das vom Vater kommt, ist der für uns fleischgewordene Sohn. Diese Nahrung ist für uns mehr als notwendig, denn sie stillt den Hunger nach Hoffnung, den Hunger nach Wahrheit, den Hunger nach Heil, den wir alle spüren, nicht im Magen, sondern im Herzen. Die Eucharistie ist für uns alle notwendig.

Jesus kümmert sich um das größte Bedürfnis: Er rettet uns, indem er unser Leben mit dem seinen nährt, und zwar für immer. Und dank ihm können wir in Gemeinschaft mit Gott und untereinander leben. Das wahre und lebendige Brot ist also nichts Magisches, nein, es ist nichts, das auf einen Schlag alle Probleme lösen würde, sondern es ist der Leib Christi selbst, der den Armen Hoffnung gibt und die Arroganz derer überwindet, die sich auf ihre Kosten vollstopfen.

Fragen wir uns also, Brüder und Schwestern: Hungere und dürste ich nach dem Heil, nicht nur für mich, sondern für all meine Brüder und Schwestern? Wenn ich die Eucharistie empfange, die das Wunder der Barmherzigkeit ist, bin ich dann fähig, über den Leib des Herrn zu staunen, der für uns gestorben und auferstanden ist?

Bitten wir gemeinsam die Jungfrau Maria, dass sie uns helfen möge, das Geschenk des Himmels im Zeichen des Brotes zu empfangen.

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Nach dem Angelusgebet:

Liebe Brüder und Schwestern!

Heute wurden in Uvira in der Demokratischen Republik Kongo Luigi Carrara, Giovanni Didonè und Vittorio Faccin, italienische Xaverianer-Missionare, sowie der kongolesische Priester Albert Joubert seliggesprochen, die am 28. November 1964 in jenem Land getötet wurden. Ihr Martyrium war die Krönung eines Lebens, das sie für den Herrn und für ihre Brüder und Schwestern gelebt ha- ben. Mögen ihr Beispiel und ihre Fürbitte Wege der Versöhnung und des Friedens zum Wohle des kongolesischen Volkes fördern. Einen Applaus für die neuen Seligen!

Und beten wir weiter dafür, dass sich im Nahen Osten – in Palästina, in Israel – wie auch in der gemarterten Ukraine, in Myanmar und in allen Kriegsgebieten Wege des Friedens auftun, durch die Verpflichtung zu Dialog und Verhandlungen und das Unterlassen von gewaltsamen Aktionen und Reaktionen.

Ich grüße euch alle, liebe Gläubige von Rom und die Pilger, die aus Italien und aus verschiedenen Ländern gekommen sind. Mein besonderer Gruß gilt den Pilgern aus dem brasilianischen Bundesstaat São Paulo sowie den Schwestern von der heiligen Elisabeth.

Ich grüße und segne die Frauen und Mä- dchen, die sich im Marienheiligtum von Piekary Ślaskie in Polen versammelt haben, und ich ermutige sie, in ihren Familien und in der Gesellschaft mit Freude das Evangelium zu bezeugen. Und ich grüße die Jugendlichen der Immaculata.

Ich wünsche allen einen schönen Sonntag. Bitte vergesst nicht, für mich zu beten. Ge- segnete Mahlzeit und auf Wiedersehen!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 



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