PAPST FRANZISKUS
REGINA CAELI
Petersplatz
3. Sonntag der Osterzeit, 14. April 2024
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Liebe Brüder und Schwestern,
einen schönen Sonntag!
Das heutige Evangelium führt uns zurück zum Abend des Ostertages. Die Apostel sind im Abendmahlssaal versammelt, als die beiden Jünger aus Emmaus zurückkehren und von ihrer Begegnung mit Jesus berichten. Und während sie die Freude über ihre Erfahrung zum Ausdruck bringen, erscheint der Auferstandene der ganzen Gemeinschaft. Jesus kommt gerade in dem Augenblick, in dem sie von ihrer Begegnung mit ihm berichten. Das lässt mich daran denken, wie schön es ist zu teilen, wie wichtig es ist, den Glauben zu teilen. Diese Erzählung lässt uns daran denken, wie wichtig es ist, den Glauben an den auferstandenen Jesus zu teilen.
Jeden Tag werden wir mit Tausenden von Nachrichten bombardiert. Viele sind oberflächlich und nutzlos, andere offenbaren eine indiskrete Neugier oder, was noch schlimmer ist, sind aus Klatsch und Bosheit entstanden. Es handelt sich um Nachrichten, die keinen Zweck erfüllen, sondern sogar schaden. Doch es gibt auch gute, positive und konstruktive Nachrichten, und wir alle wissen, wie gut es tut, Gutes zu hören, und wie viel besser wir uns fühlen, wenn dies geschieht. Und es ist auch schön, miteinander über das zu sprechen, was – im Guten wie im Schlechten – unser Leben beeinflusst hat, damit wir anderen helfen können.
Und doch gibt es etwas, über das zu sprechen uns oft schwerfällt. Worüber fällt es uns schwer zu sprechen? Über das Schönste, was wir zu sagen haben: unsere Begegnung mit Jesus. Jeder von uns ist dem Herrn begegnet, und wir tun uns schwer, darüber zu sprechen. Jeder von uns könnte so viel darüber erzählen: zu sehen, wie der Herr uns berührt hat, und dies mitzuteilen, nicht indem wir andere belehren, sondern indem wir die einzigartigen Momente teilen, in denen wir gespürt haben, dass der Herr lebendig und uns nahe ist, dass er Freude in unseren Herzen entfacht oder unsere Tränen getrocknet hat, dass er Zuversicht und Trost, Kraft und Begeisterung oder Vergebung, Zärtlichkeit vermittelt hat.
Diese Begegnungen mit Jesus, die jeder von uns erlebt hat, sollten wir teilen und weitergeben. Es ist wichtig, dies in der Familie, in der Gemeinschaft, unter Freunden zu tun. Genauso wie es gut ist, über die guten Inspirationen zu sprechen, die uns im Leben Orientierung gegeben haben, über die guten Gedanken und Empfindungen, die uns so sehr helfen voranzukommen, und auch wie wir uns anstrengen und bemühen, zu verstehen und im Leben des Glaubens voranzukommen, vielleicht auch zu bereuen und umzukehren. Wenn wir das tun, wird Jesus uns überraschen und unsere Begegnungen und unser Umfeld noch schöner machen, wie dies am Abend von Ostern mit den Emmaus-Jüngern geschehen ist.
Versuchen wir also, uns jetzt an einen bedeutenden Augenblick in unserem Leben zu erinnern, an eine entscheidende Begegnung mit Jesus. Jeder hat dies erlebt, jeder hat eine Begegnung mit dem Herrn erlebt. Halten wir ein wenig Stille und denken wir nach: Wann habe ich den Herrn gefunden? Wann war der Herr mir nahe? Denken wir in der Stille nach. Und diese Begegnung mit dem Herrn, habe ich sie mit anderen geteilt, um dem Herrn die Ehre zu geben? Und habe ich auch den anderen zugehört, wenn sie mir von dieser Begegnung mit Jesus erzählt haben?
Die Gottesmutter möge uns helfen, den Glauben zu teilen, damit unsere Gemeinschaften immer mehr zu Orten der Begegnung mit dem Herrn werden.
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Nach dem Gebet des Regina Caeli:
Liebe Brüder und Schwestern!
Ich verfolge im Gebet und mit Sorge, auch mit Schmerz die Nachrichten, die mich in den letzten Stunden über die Verschlimmerung der Lage in Israel aufgrund der Intervention des Iran erreicht haben. Ich appelliere eindringlich, jegliche Aktion einzustellen, die eine Spirale der Gewalt anheizen könnte und die Gefahr beinhaltet, den Nahen Osten in einen noch größeren kriegerischen Konflikt hineinzuziehen.
Niemand darf die Existenz eines anderen bedrohen. Stattdessen sollen sich alle Nationen auf die Seite des Friedens stellen und den Israelis und Palästinensern helfen, in zwei Staaten Seite an Seite in Sicherheit zu leben. Das ist ihr tiefer und legitimer Wunsch, und es ist ihr Recht! Zwei benachbarte Staaten.
Es muss möglichst bald zu einer Feuerpause im Gaza-Streifen kommen und mit Entschiedenheit muss der Weg der Verhandlungen eingeschlagen werden. Dieser Bevölkerung, die in eine humanitäre Katastrophe gestürzt ist, soll geholfen werden, die vor Monaten entführten Geiseln sollen sofort freigelassen werden! So viel Leid! Lasst uns für den Frieden beten. Kein Krieg mehr, keine Angriffe mehr, keine Gewalt mehr! Ja zum Dialog und Ja zum Frieden!
Heute begehen wir in Italien den 100. Nationalen Tag der Katholischen Universität »Sacro Cuore« zum Thema »Die Frage nach der Zukunft. Junge Menschen zwischen Enttäuschung und Sehnsucht«. Ich ermutige diese große Universität, ihren wichtigen Dienst an der Bildung fortzusetzen, in Treue zu ihrer Mission und mit Aufmerksamkeit gegenüber den Anliegen der Jugend und den sozialen Bedürfnissen von heute.
Herzlich heiße ich euch alle, die Römer und die Pilger aus Italien und aus vielen anderen Ländern, willkommen. Besonders grüße ich die Gläubigen aus Los Angeles, Houston, Nutley und Riverside in den Vereinigten Staaten von Amerika, ebenso die Polen, vor allem – so viele polnische Fahnen! – aus Bodzanów sowie die jungen Ehrenamtlichen des Teams der Ostkirchenhilfe. Ich begrüße und ermutige die Verantwortlichen der Gemeinschaften von Sant’Egidio einiger Länder Lateinamerikas.
Mein Gruß geht auch an die Ehrenamtlichen der ACLI, die in ganz Italien in »Patronaten« (Sozialberatungsstellen) engagiert sind; die Gruppen aus Trani, Arzachena und Montelibretti, die Jugendlichen des Glaubensbekenntnisses der Pfarrei »Santi Silvestro e Martino« in Mailand, die Firmlinge aus Pannarano und die Jugendgruppe »Arte e Fede« (»Kunst und Glaube«) der Schwestern von der heiligen Dorothea.
Ich begrüße voll Zuneigung die Kinder aus verschiedenen Teilen der Welt, die gekommen sind, um uns daran zu erinnern, dass die Kirche am 25. und 26. Mai den ersten Weltkindertag begehen wird. Ich danke euch! Ich lade alle ein, den Weg zu diesem Ereignis – dem ersten Weltkindertag – mit dem Gebet zu begleiten, und ich danke allen, die an der Vorbereitung arbeiten. Und euch, Kinder, sage ich: Ich warte auf euch! Auf euch alle! Wir brauchen eure Freude und eure Sehnsucht nach einer besseren Welt, einer Welt in Frieden. Lasst uns beten, Brüder und Schwestern, für die Kinder, die unter den Kriegen leiden – es gibt so viele! – in der Ukraine, in Palästina, in Israel, in anderen Teilen der Welt, in Myanmar. Beten wir für sie und für den Frieden.
Ich wünsche allen einen schönen Sonntag. Bitte vergesst nicht, für mich zu beten. Ich grüße die Jugendlichen der Immaculata. Gesegnete Mahlzeit und auf Wiedersehen!
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