Liebe Brüder und Schwestern, guten Tag!
Am heutigen vierten Fastensonntag stellt uns das Evangelium die Gestalt des Nikodemus vor Augen (vgl. Joh 3,14-21), eines Pharisäers, »eines führenden Mannes unter den Juden« (vgl. Joh 3,1). Er sah die Zeichen, die Jesus tat; er erkannte in ihm einen von Gott gesandten Lehrer und suchte ihn bei Nacht auf, um nicht gesehen zu werden. Der Herr empfing ihn, sprach mit ihm und offenbarte ihm, dass er nicht gekommen sei, um zu richten, sondern um die Welt zu retten (vgl. V. 17). Halten wir inne und denken wir darüber nach: Jesus ist nicht gekommen, um zu richten, sondern um zu retten . Das ist schön!
Oft sehen wir im Evangelium, wie Christus die Absichten der Menschen, denen er begegnet, offenlegt, manchmal ihre falschen Haltungen entlarvt, wie bei den Pharisäern (vgl. Mt 23,27-32), oder sie zum Nachdenken über die Ungeordnetheiten in ihrem Leben bringt, wie bei der Samariterin (vgl. Joh 4,5-42). Vor Jesus gibt es keine Geheimnisse: Er liest im Herzen, im Herzen eines jeden von uns. Und diese Fähigkeit könnte beunruhigen, denn wenn sie missbraucht wird, schadet sie den Menschen und setzt sie unbarmherzigen Urteilen aus. Denn keiner ist vollkommen, wir sind alle Sünder, wir machen alle Fehler, und wenn der Herr das Wissen um unsere Schwächen dazu nutzen würde, uns zu verurteilen, würde niemand gerettet werden.
Aber dem ist nicht so. Denn er nutzt es nicht, um mit dem Finger auf uns zu zeigen, sondern um unser Leben anzunehmen, um uns von der Sünde zu befreien und um uns zu retten. Jesus ist nicht daran interessiert, uns den Prozess zu machen oder Urteile über uns zu fällen. Er will, dass niemand von uns verloren geht. Der Blick des Herrn auf jeden von uns ist nicht wie ein gleißender Scheinwerfer, der uns blendet und in Schwierigkeiten bringt, sondern es ist der sanfte Schein eines freundlichen Lichtes, das uns hilft, das Gute in uns zu sehen und auch das Schlechte zu erkennen, damit wir unterstützt von seiner Gnade umkehren und geheilt werden.
Jesus ist nicht gekommen, um zu richten, sondern um die Welt zu retten . Denken wir an uns, die wir so oft andere verurteilen; so oft gefällt es uns, über andere schlecht zu reden, über sie zu lästern. Bitten wir den Herrn, uns allen diesen Blick der Barmherzigkeit zu schenken, auf die anderen so zu blicken, wie er uns alle ansieht.
Möge Maria uns helfen, dass wir einer dem anderen das Wohl und das Gute wünschen.
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Nach dem Angelusgebet:
Liebe Brüder und Schwestern!
Vor zwei Tagen haben wir den Internationalen Tag der Frau begangen. Ich möchte einen Gedanken an alle Frauen richten und ihnen meine Nähe aussprechen, insbesondere jenen, deren Würde nicht geachtet wird. Es gibt noch viel zu tun für jeden von uns, damit die gleiche Würde der Frauen konkret anerkannt wird. Die gesellschaftlichen und politischen Institutionen haben die grundlegende Aufgabe, die Würde jedes Menschen zu schützen und zu fördern, indem sie den Frauen, die das Leben in sich tragen, die notwendigen Voraussetzungen bieten, das Geschenk des Lebens annehmen zu können und den Kindern ein menschenwürdiges Leben zu ermöglichen.
Mit Sorge und Schmerz verfolge ich die schwere Krise in Haiti und die gewalttätigen Zwischenfälle der letzten Tage. Ich bin der Kirche und dem geliebten haitianischen Volk nahe, das seit Jahren leidet. Ich lade euch ein, auf die Fürsprache Unserer Lieben Frau von der Immerwährenden Hilfe für ein Ende der Gewalt zu beten und dafür, dass alle ihren Beitrag zum Wachstum des Friedens und der Versöhnung im Lande leisten, verbunden mit der erneuerten Unterstützung der internationalen Gemeinschaft.
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Heute Abend beginnt für unsere muslimischen Brüder und Schwestern der Ramadan: Ich drücke ihnen allen meine Nähe aus.
Ich grüße euch alle, die ihr aus Rom, aus Italien und aus vielen Teilen der Welt gekommen seid. Insbesondere grüße ich die Studenten des »Irabia-Izaga College« aus Pamplona, die Pilger aus Madrid, Murcia, Málaga sowie die Pilger aus St. Mary’s Plainfield, New Jersey.
Ich begrüße die Erstkommunionkinder und Firmlinge der Pfarrei »Nostra Signora di Guadalupe« und »San Filippo Martire« in Rom; die Gläubigen aus Reggio Calabria, Quartu Sant’Elena und Castellamonte.
Herzlich heiße ich die katholische Gemeinde der Demokratischen Republik Kongo in Rom willkommen. Lasst uns für den Frieden in diesem Land beten, ebenso wie in der leidgeprüften Ukraine und im Heiligen Land. Mögen die Feindseligkeiten, die unermessliches Leid unter der Zivilbevölkerung verursachen, so schnell wie möglich beendet werden.
Ich wünsche allen einen schönen Sonntag. Bitte vergesst nicht, für mich zu beten. Gesegnete Mahlzeit und auf Wiedersehen!
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