APOSTOLISCHE REISE VON PAPST FRANZISKUS
NACH GEORGIEN UND ASERBAIDSCHAN
(30. SEPTEMBER - 2. OKTOBER 2016)
ANGELUS
Salesianer-Zentrum - Baku
Sonntag, 2. Oktober 2016
Liebe Brüder und Schwestern,
in dieser Eucharistiefeier habe ich Gott mit euch und auch für euch gedankt: Hier hat der Glaube nach den Jahren der Verfolgung Wunder gewirkt. Ich möchte an die vielen mutigen Christen erinnern, die auf den Herrn vertraut haben und in den Widrigkeiten treu geblieben sind. An euch alle richte ich – wie einst der heilige Johannes Paul II. – die Worte des Apostels Petrus: » Euch, die ihr glaubt, gilt diese Ehre! « (1 Petr 2,7; Homilie, Baku, 23. Mai 2002, 1: L’Osservatore Romano [dt.] Jg. 32, Nr. 22 [31. Mai 2002], S. 8).
Unsere Gedanken gehen jetzt zur Jungfrau Maria, die in diesem Land nicht allein von den Christen verehrt wird. An sie wenden wir uns mit den Worten, mit denen der Erzengel Gabriel ihr die Frohe Botschaft von dem Heil überbrachte, das Gott für die Menschheit vorbereitet hatte.
In dem Licht, das auf dem mütterlichen Antlitz Marias erglänzt, richte ich einen herzlichen Gruß an euch, liebe Gläubige aus Aserbaidschan, und ermutige jeden Einzelnen, freudig den Glauben, die Hoffnung und die Liebe zu bezeugen, in Einheit untereinander und mit euren Hirten. Besonders dankbar grüße ich die Salesianer-Familie, die sich so sehr um euch kümmert und verschiedene wohltätige Werke fördert, wie auch die Schwestern der Missionarinnen der Nächstenliebe: Setzt mit Begeisterung euer Werk im Dienst aller fort!
Diese Wünsche vertrauen wir der Fürsprache der heiligen Gottesmutter an und erbitten ihren Schutz für eure Familien, für die kranken und die alten Menschen sowie für alle, die körperliche und geistige Leiden tragen.
Worte des Heiligen Vaters nach dem Angelus-Gebet und dem Schluss-Segen:
Jemand könnte denken, dass der Papst viel Zeit vergeudet: so viele Kilometer weit zu reisen, um eine kleine Gemeinde von 700 Menschen in einem Volk von zwei Millionen Einwohnern zu besuchen…Und es ist nicht einmal eine einheitliche Gemeinde, denn unter euch wird aserbaidschanisch, italienisch, englisch, spanisch gesprochen, so viele Sprachen…Es ist eine Randgemeinde. Doch der Papst ahmt darin den Heiligen Geist nach: Auch er ist vom Himmel herabgestiegen in eine kleine Randgemeinde, die im Abendmahlssaal eingeschlossen war. Und dieser Gemeinde, die Angst hatte, sich arm und vielleicht verfolgt oder ausgegrenzt fühlte, gibt der den Mut, die Kraft und den Freimut, voranzugehen und den Namen Jesu zu verkünden! Und die Türen jener Gemeinde von Jerusalem, die aus Angst oder Scham verschlossen waren, werden aufgerissen, und es kommt die Kraft des Heiligen Geistes heraus. Der Papst vergeudet Zeit, wie der Heilige Geist damals Zeit vergeudet hat!
Nur zweierlei ist notwendig: In jener Gemeinde war die Mutter zugegen – vergesst die Mutter nicht! – und in jener Gemeinde gab es die Liebe, die brüderliche Liebe, die der Heilige Geist ihnen eingegossen hat. Mut! Voran! Go ahead! Ohne Angst, voran!
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