XI. ORDENTLICHE VOLLVERSAMMLUNG DER BISCHOFSSYNODE PRESSEKONFERENZ ZUR VORSTELLUNG Samstag, 1. Oktober 2005
Morgen, am 2. Oktober beginnt die XI. Ordentliche Vollversammlung der Bischofssynode zum Thema Die Eucharistie: Quelle und Höhepunkt des Lebens und der Sendung der Kirche. Die Bischofssynode beginnt mit der Heiligen Messe, bei der Seine Heiligkeit Benedikt XVI. den Vorsitz führt, in Konzelebration mit ca. 350 Synodenvätern und anderen Teilnehmern der Synodenversammlung. Es ist bezeichnend, dass die Bischofssynode zum Thema Eucharistie mit der Feier einer Heiligen Messe beginnt. Mit dieser Geste preisen die Synodenväter, Repräsentanten des Episkopates der katholischen Kirche und somit des in der ganzen Welt verstreuten Gottesvolkes, Gott, den Vater im Himmel. Sie rufen die Gnade des Heiligen Geistes an, das Geschenk des auferstandenen Herrn Jesus Christus, der, vor allem im Sakrament der Eucharistie, in der Mitte der Seinen präsent ist. In dieser Perspektive des Glaubens, der Hoffnung und der eucharistischen Liebe werden sich die Arbeiten der Synode vollziehen. Die Feier der XI. Ordentlichen Vollversammlung der Bischofssynode fällt mit dem 40. Jahrestag der Gründung dieser Institution, vollzogen vom Diener Gottes Papst Paul VI. mit motu proprio Apostolica sollicitudo am 15. September 1965, zusammen. Es überrascht daher nicht, dass in der kommenden Versammlung eine Sitzung der Würdigung dieses wichtigen kirchlichen Ereignisses gewidmet wird. Die Bischofssynode, eine der vielversprechenden Früchte des II. Vatikanums, hat in den letzten vier Jahrzehnten bewiesen, ein recht gutes Instrument für die Ausübung der bischöflichen Kollegialität und der Vertiefung der kirchlichen Gemeinschaft zu sein. In dem erwähnten apostolischen Brief Apostolica sollicitudo sind sowohl die Natur als auch das Ziel der Bischofssynode klar aufgezeigt worden. Diese besonderen Eigenschaften wurden dann in die juristische Sprache nach den Canones 342-348 des Kodex Iuris Canonici aufgenommen und ausgedrückt. Vielleicht ist es nicht überflüssig daran zu erinnern, dass über die Verstärkung der gegenseitigen Bindungen unter den Bischöfen und den Bindungen mit dem Heiligen Vater, Bischof von Rom, hinaus, die Synode das Ziel hat, dem römischen Pontifex in der Wahrung und in der Förderung des Glaubens und der Sitten und in der Beachtung und der Festigung der kirchlichen Disziplin, zur Seite zu stehen. Weiterhin ist es die Aufgabe der Synode, die betreffenden Probleme der Aktivität der Weltkirche zu untersuchen und mit besonderem Eifer die Aktivität der missionarischen Kirche zu verfolgen. Seit der Gründung vor 40 Jahren, hat die Bischofssynode einen bemerkenswerten Beitrag zur Förderung der Synodenstruktur der katholischen Kirche geleistet, verbunden mit Fragen von lebhafter Bedeutung für das Leben der Gemeinschaft der Gläubigen, Fragen die einem Großteil der Themen der einzelnen Synodenversammlungen entsprechen. In diesem Werk spielen die Ordentlichen, Außerordentlichen und Speziellen Räte des Generalsekretariats der Bischofssynode mit einer Vielzahl von Versammlungen zur Vorbereitung und Anwendung, vollzogen in strenger Einheit mit dem Heiligen Vater, Oberhaupt des bischöflichem Korpus und Präsident der Bischofssynode, eine besondere Rolle. Der hervorstechende Eindruck dieser Synodenstruktur, gekennzeichnet durch seine kollegiale Dimension, ist im Laufe 20 Synodenversammlungen, wovon zehn ordentliche, zwei außerordentliche und acht spezielle Versammlungen waren, entstanden. Mit der kommenden XI. Ordentlichen Vollversammlung erreichen die Synodenversammlungen die Nummer 21. Wenn man die Zeitspanne von 40 Jahren ihrer Existenz betrachtet, kann man daraus schließen, dass alle 19 Monate eine Bischofssynode in der katholischen Kirche stattgefunden hat.
Einige Daten, die die nächste Synodenversammlung betreffen An der nächsten Bischofssynode nehmen 256 Synodenväter aus 118 Ländern teil. Es handelt sich hierbei um die höchste Anzahl an Teilnehmern einer Synodenversammlung. Im Jahre 2001 haben zum Beispiel 247 Synodenväter an der Synode teilgenommen. Von diesen 256 Synodenväter sind 177 gewählt worden, 39 nehmen Teil aufgrund ihres Amtes teil und 40 sind vom Heiligen Vater ernannt worden. Unter ihnen sind 55 Kardinäle, 8 Patriarchen, 82 Erzbischöfe, 123 Bischöfe, 36 Präsidenten der Bischofskonferenzen und 11 Ordensleute. Die Synodenväter stammen von allen Kontinenten, im Einzelnen 50 aus Afrika, 59 aus Amerika, 44 aus Asien, 95 aus Europa und 8 aus Ozeanien. Weiterhin gibt es 32 Experten und 26 Hörer, die von fünf Kontinenten kommen. Einen wertvollen Beitrag zur Durchführung leisten auch die Arbeiter und Assistenten und selbstverständlich die Übersetzer der 6 Hauptsprachen der Synode: Latein, Italienisch, Französisch, Spanisch, Englisch und Deutsch. Es sind 12 Kirchen und kirchliche Gemeinschaften eingeladen worden, ihre Repräsentanten zur Bischofssynode zu entsenden, von denen bisher 9 die Namen ihrer Repräsentanten angegeben haben. Die Gesandten in brüderlicher Verbundenheit nehmen an den Arbeiten teil, können Beiträge leisten, aber nicht mit abstimmen. Dieses Vorrecht fällt den 256 Synodenväter zu. Zur Vorbereitung der Synodenversammlung, wurde viel Arbeit, oft in stiller und hingebungsvoller Weise, von Mitgliedern des Generalsekretariats, einer kleinen, aber dynamischen und verfügbaren Gruppe, der mein aufrichtiger Dank gebührt, ausgeführt.
Methodologische Neuheiten der Synode Dem Arbeitskalender ist leicht zu entnehmen, dass 23 Generalkongregationen und 7 Sitzungen der kleine Arbeitsgruppen geplant sind. Der Heilige Vater Benedikt XVI hat sehr gern einigen Neuerungen in der Methodologie der Synode zugestimmt, die zum Ziel haben, die Synodenversammlung gelenkiger und einladender zu machen und somit den kollegialen Charakter zu verstärken. Wenn man in Betracht zieht, dass die Synode drei statt vier Wochen dauert und die Anzahl der Teilnehmer sehr hoch ist, bestand die Notwendigkeit, die Zeit der Beiträge der Synodenväter von acht auf sechs Minuten und die Anzahl der Sitzungen der kleinen Arbeitsgruppen zu verringern. Diese sind freundlich dazu eingeladen, den vier Teilen des Instrumentum laboris folgend, eine bestimmte Reihenfolge im Ergreifen des Wortes einzuhalten. Eine solche Anregung, die übrigens schon im Ordo Synodi existiert, dürfte eine Sammlung der Gedanken, die ihren privilegierten Ort in den freien Diskussionen am Ende der täglichen Generalkongregationen von 18 bis 19 Uhr in der Aula der Synode finden wird, erleichtern. Um eine stärkere Teilnahme fördern, wählen die Synodenväter acht Mitglieder der Kommission für die Nachrichten, welche von der Versammlung bestätigt und am Ende der Arbeiten veröffentlicht werden. Weitere vier Mitglieder werden vom Heiligen Vater ernannt. Aus praktischen Gründen wird ad experimentum in weniger wichtigen Fragen eine elektronische Wahl durchgeführt. Es wurde die Aula der Synode modernisiert; im Einzelnen wurden das Licht, die Klimaanlage und der Fernsehdienst verbessert. Dabei handelt sich um einige methodologische Verbesserungen, die sich gut in die Geschichte der synodalen Institution einfügen. Tatsächlich erfuhr die synodale Arbeitsweise, orientiert an der Vertiefung der bischöflichen Kollegialität, in den 40 Jahren verschiedene Änderungen, indem sie für das Wohl der Weltkirche dem Heiligen Vater in Ausübung des Petrusamtes gute Ratschläge unterbreiteten. Wahrscheinlich wurde keine der bisherigen Synodenversammlungen in einem Klima, geprägt von inbrünstigem Gebet und religiöser Anteilnahme von Millionen Gläubigen, die in diesem Jahr der Eucharistie den Herrn anrufen, um Ihn zu finden, den sie schon in der Feier der Heiligen Messe, dem Gedächtnis des Leidens, Todes und der Auferstehung des Herrn Jesus Christus, der Repräsentation seines Opfers, der persönlichen und gemeinschaftlichen Anteilnahme am Hochzeitsmahl des Opferlammes, getroffen haben, abgehalten. Ein solches Klima religiöser Erwartung und Anteilnahme eröffnet die berechtigte Hoffnung, dass das einstimmige Gebet der Kirche von dem Einen und Dreieinigen Gott erhört wird und dass man von der Bischofssynode neuen Schwung in der Verkündigung des Evangeliums, der frohen Botschaft für den modernen Menschen und eine neue Evangelisation, zentriert um das eucharistische Mysterium, dessen Folgen eine Wiedergeburt des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe fördern sollen, erwarten kann, Folgen, die die Gläubigen, offen für die Inspirationen des Heiligen Geistes, mit angemessener karitativer Kreativität in zahlreiche Werke zur Förderung der Menschen umsetzen sollen.
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