BOTSCHAFT VON PAPST BENEDIKT XVI.,
Eure Eminenz, Seine Heiligkeit Papst Benedikt XVI. hat mit tiefem Schmerz und Sorge den Ausbruch der Gewalt in Ihrem Land verfolgt, und er hat mich gebeten, diesen Brief an Sie in Ihrer Funktion als Präsident der Kenianischen Bischofskonferenz zu richten, um seine Einheit und Solidarität mit Ihren bischöflichen Mitbrüdern und all Ihren Landsleuten zum Ausdruck zu bringen und Sie seiner Gebete für ein schnelles Ende dieser schweren Tragödie zu versichern. Der Papst ist allen Opfern dieser Gewalt geistlich nahe: den vielen Menschen, die auf oft grausame Weise ums Leben gekommen sind, den trauernden Familienangehörigen, den Verletzten, denen, die Hab und Gut verloren haben oder ihre Häuser verlassen mußten und all denen, die bedroht sind und in Angst leben. Während er alle Verstorbenen der Barmherzigkeit des Herrn anempfiehlt, lädt er Sie ein, allen Notleidenden und Bedürftigen großherzig entgegenzukommen. Seine Heiligkeit hegt von Herzen die Hoffnung, daß diese geliebte Nation, deren Erfahrung von sozialem Frieden und Entwicklung ein Element der Stabilität in der gesamten unruhigen Region darstellt, schnellstmöglich die Gefahr eines ethnischen Konfliktes abwenden wird, der weiterhin in bestimmten Teilen Afrikas so viele Verbrechen zur Folge hat. Seine Heiligkeit schließt sich deshalb persönlich der Botschaft »Meinen Frieden gebe ich euch« an, die die Bischöfe der katholischen Kirche in Kenia an die Christen und die gesamte Bevölkerung ihres Landes gerichtet haben. Er plädiert für ein unmittelbares Ende der Gewaltakte und des brudermörderischen Konflikts. Gewalt ist als Mittel zur Lösung von Konflikten nutzlos, es verschärft sie nur und führt zu unsäglichem Leid! Der Papst appelliert auch an die politischen Führer, die für das Gemeinwohl verantwortlich sind, und fordert sie auf, entschlossen den Weg des Friedens und der Gerechtigkeit einzuschlagen, da das Land Frieden braucht, der auf Gerechtigkeit und Brüderlichkeit gründet. Er ermutigt sie, die gegenwärtigen Schwierigkeiten durch Dialog und demokratische Debatten zu lösen, unter Berücksichtigung der praktischen Vorschläge, die Sie in Ihrer Botschaft gemacht haben. Vor einigen Tagen, zu Beginn des neuen Jahres, wurde der Weltfriedenstag unter dem Thema »Die Menschheitsfamilie, eine Gemeinschaft des Friedens« begangen. In diesem Zusammenhang bringt der Heilige Vater seine Hoffnung zum Ausdruck, daß alle Kenianer sich dafür einsetzen, ihr Land immer mehr wie eine Familie werden zu lassen, in der sich alle als Brüder und Schwestern betrachten, deren Beziehungen von Gerechtigkeit und Liebe geprägt sind. Er bittet auch die Gläubigen darum, unermüdlich zu Gott um das große Geschenk des Friedens zu beten. Für diese Anliegen erteilt er von Herzen Ihnen, verehrte Mitbrüder, und allen Priestern, Ordensmännern, Ordensfrauen und Gläubigen einen besonderen Apostolischen Segen. Indem ich mich Seiner Heiligkeit im Ausdruck dieser Empfindungen anschließe, nehme ich die Gelegenheit wahr, Ihnen meine herzlichen und ehrerbietigen Grüße zukommen zu lassen. Aus dem Vatikan, 5. Januar 2008 Ihr im Herrn ergebener Kardinal TARCISIO BERTONE
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