KREUZWEG 2012 VIERTE STATION Jesus begegnet seiner Mutter V. Adoramus te, Christe, et benedicimus tibi. R. Quia per sanctam crucem tuam redemisti mundum. Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes, 19, 25 Bei dem Kreuz Jesu standen seine Mutter und die Schwester seiner Mutter, Maria, die Frau des Klopas, und Maria von Magdala. Beim Aufstieg nach Golgota sieht Jesus seine Mutter. Ihre Blicke treffen sich. Sie verstehen einander. Maria weiß, wer ihr Sohn ist. Sie weiß, woher er kommt. Sie weiß, welches seine Sendung ist. Maria weiß, daß sie seine Mutter ist; doch sie weiß auch, daß sie seine Tochter ist. Sie sieht ihn leiden, für alle Menschen von gestern, heute und morgen. Und auch sie leidet. Jesus, sicher leidest du darunter, daß du deiner Mutter auf diese Weise Leid zufügst. Aber du mußt sie einbeziehen in dein göttliches und schreckliches Erleben. Es ist der Plan Gottes, zum Heil der gesamten Menschheit. Für alle Männer und Frauen der Welt, aber besonders für uns Familien ist die Begegnung Jesu mit seiner Mutter dort auf dem Weg nach Golgota ein äußerst lebendiges, stets aktuelles Ereignis. Jesus hat auf seine Mutter verzichtet, damit wir, jeder von uns – auch wir Eheleute – eine stets verfügbare und gegenwärtige Mutter hätten. Manchmal vergessen wir das leider. Doch wenn wir darüber nachdenken, werden wir uns bewußt, daß wir uns in unserem Familienleben unzählige Male an sie gewendet haben. Wie sehr ist sie uns nahe gewesen in den schwierigen Momenten! Wie oft haben wir ihr unsere Kinder anempfohlen, haben sie angefleht für deren physische Gesundheit und noch mehr für einen moralischen Schutz! Und wie oft hat Maria uns erhört, haben wir gespürt, daß sie uns nahe war, um uns mit ihrer mütterlichen Liebe zu trösten. Im Kreuzweg jeder Familie ist Maria das Vorbild des Schweigens, das – obschon unter qualvollem Schmerz – das neue Leben gebiert. Alle: Pater noster, qui es in cælis: sanctificetur nomen tuum; adveniat regnum tuum; fiat voluntas tua, sicut in cælo, et in terra. Panem nostrum cotidianum da nobis hodie; et dimitte nobis debita nostra, sicut et nos dimittimus debitoribus nostris; et ne nos inducas in tentationem; sed libera nos a malo. Amen. Quæ mærebat et dolebat pia Mater, cum videbat Nati poenas incliti. © Copyright 2012 - Libreria Editrice Vaticana |