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KREUZWEG
2012

 

DRITTE STATION
Jesus fällt zum ersten Male unter dem Kreuz

 

V. Adoramus te, Christe, et benedicimus tibi. 
R
. Quia per sanctam crucem tuam redemisti mundum.

 

Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus, 11, 28-30

„Kommt alle zu mir, die ihr euch plagt und schwere Lasten zu tragen habt. Ich werde euch Ruhe verschaffen. Nehmt mein Joch auf euch und lernt von mir; denn ich bin gütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seele. Denn mein Joch drückt nicht und meine Last ist leicht.“

Jesus fällt. Die Wunden, das Gewicht des Kreuzes, die ansteigende, holprige Straße. Und das Gedränge der Menschen. Aber nicht nur das hat ihn so entkräftet. Vielleicht ist es die Last der Tragödie, die sich in seinem Leben auftut. Es gelingt nicht mehr, Gott in Jesus zu sehen, in dem Menschen, der sich als so gebrechlich erweist, daß er stolpert und fällt.

Jesus, nachdem du dort, auf jener Straße,
mitten unter all diesem Volk, das schreit und lärmt,
zu Boden gestürzt bist,
erhebst du dich wieder und versuchst, den Aufstieg fortzusetzen.
Auf dem Grund deines Herzens weißt du,
daß dieses Leiden einen Sinn hat,
spürst du, daß du die Last unserer vielen Verfehlungen,
unseres Verrates und unserer Schuld auf dich genommen hast.

Jesus, dein Sturz läßt uns leiden,
weil wir begreifen, daß wir die Ursache sind;
oder vielleicht unsere Hinfälligkeit,
nicht nur die physische, sondern die unseres ganzen Seins.
Wir möchten niemals fallen;
doch dann genügt wenig, eine Schwierigkeit,
eine Versuchung oder ein Unglück,
und wir lassen uns gehen, und wir fallen.

Wir hatten versprochen, Jesus nachzufolgen, die Menschen, die er uns beigesellt hatte, zu achten und uns um sie zu kümmern. Ja, in Wirklichkeit lieben wir sie, oder wir haben zumindest den Eindruck, daß es so ist. Wenn sie uns genommen würden, würden wir sehr leiden. Doch dann erliegen wir in den konkreten Situationen des Alltags.

Wie viele Situationen des Fallens es in unseren Familien gibt!
Wie viele Trennungen, wie viel Untreue!
Und dann die Scheidungen, die Abtreibungen, das Verlassen des Partners!
Jesus, hilf uns begreifen, was Liebe ist,
lehre uns, um Verzeihung zu bitten!

Alle:

Pater noster, qui es in cælis:
sanctificetur nomen tuum;
adveniat regnum tuum;
fiat voluntas tua, sicut in cælo, et in terra.
Panem nostrum cotidianum da nobis hodie;
et dimitte nobis debita nostra,
sicut et nos dimittimus debitoribus nostris;
et ne nos inducas in tentationem;
sed libera nos a malo. Amen.

O quam tristis et afflicta
fuit illa benedicta
Mater Unigeniti!

 

 

© Copyright 2012 - Libreria Editrice Vaticana

    

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