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Schwester Marie Claire Naidu - Zweite Hälfte 20. Jh.
Kirche der Aufnahme der Sel. Jungfrau Maria in den Himmel
Bangalore (Indien)

ERSTE STATION
Jesu Todesangst
im Garten Getsemani


V/. Adoramus te, Christe, et benedicimus tibi.
L. Quia per sanctam crucem tuam redemisti mundum.


Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas. 22, 41-44

Dann entfernte sich Jesus von den Jüngern ungefähr einen Steinwurf weit, kniete nieder und betete: „Vater, wenn du willst, nimm diesen Kelch von mir! Aber nicht mein, sondern dein Wille soll geschehen.“ Da erschien ihm ein Engel vom Himmel und gab ihm (neue) Kraft. Und er betete in seiner Angst noch inständiger und sein Schweiß war wie Blut, das auf die Erde tropfte.

BETRACHTUNG

Jesus war in Todesangst. Trauer und Schmerz brachen über ihn herein. Die Sünde der gesamten Menschheit lastete schwer auf ihm. Doch je größer seine Qualen waren, um so inständiger wurde sein Gebet

Der Schmerz ist immer eine Herausforderung an uns. Wir fühlen uns allein gelassen. Wir vergessen zu beten und brechen zusammen. Manche machen sogar ihrem Leben selbst ein Ende. Doch wenn wir uns an Gott wenden, werden wir stark im Geist und gehen hin, um unseren Mitmenschen zu helfen, die in Bedrängnis sind.(13)

Jesus leidet weiter in seinen verfolgten Jüngern. Papst Benedikt XVI. sagt: „Noch heute fehlt es der Kirche nicht an Märtyrern“.(14) Christus ist in Todesangst, mitten unter uns, in unserer Zeit.

Wir beten für jene, die leiden. Das Geheimnis christlichen Leidens ist, daß es einen erlösenden Wert hat. Mögen die Schikanierungen, welche die Gläubigen ertragen, in ihnen die heilbringenden Leiden Christi ergänzen.(15)

GEBET

Herr Jesus, mache uns fähig, das große „Geheimnis des Bösen“ tiefer zu verstehen, und zu erkennen, wie viel wir selbst dazu beigetragen haben. Da das Leid durch die Sünde in das menschliche Leben eintrat, war es dein Plan, daß die Menschheit durch Leiden von der Sünde befreit würde. Möge keine unserer kleinen Verärgerungen, Demütigungen und Frustrationen, die wir in unserem Alltag erleben, und keine der großen Erschütterungen, die unerwartet über uns kommen, vergeudet sein. Mögen die Todesängste, die wir durchmachen, von dir in die deinen mit hineingenommen werden und – mit ihnen verbunden – Hoffnung bringen.(16)

Herr, lehre uns, nicht nur gegenüber den Hungernden, den Dürstenden, den Kranken oder denen, die sich in irgendeiner besonderen Notlage befinden, mitleidig zu sein, sondern auch gegenüber denen, die dazu neigen, rüde, streitsüchtig und verletzend zu sein. Da du uns in all unserer Not getröstet hast, können auf diese Weise auch wir „die Kraft haben, alle zu trösten, die in Not sind, durch den Trost, mit dem auch wir von Gott getröstet werden“.(17)

 

Alle:

Pater noster, qui es in caelis:
sanctificetur nomen tuum;
adveniat regnum tuum;
fiat voluntas tua, sicut in caelo, et in terra.
Panem nostrum cotidianum da nobis hodie;
et dimitte nobis debita nostra,
sicut et nos dimittimus debitoribus nostris;
et ne nos inducas in tentationem;
sed libera nos a malo.

Stabat Mater dolorosa,
iuxta crucem lacrimosa,
dum pendebat Filius.

 

(13) Vgl. 1 Tim 5, 10.
(14) Sacramentum Caritatis, 85.
(15) Vgl. Kol 1, 24.
(16) Vgl. Röm 5, 3–4.
(17) 2 Kor 1, 4.

 

 

© Copyright 2009 - Libreria Editrice Vaticana

  

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