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Conferenza Stampa per la presentazione del Dialogo “(Re)Thinking Europe. Un contributo cristiano al futuro del Progetto Europeo” (Vaticano, 27-29 ottobre 2017), 27.10.2017


 

Alle ore 11.30 di questa mattina, presso la Sala Stampa della Santa Sede, si è tenuta la Conferenza Stampa per la presentazione del Dialogo (Re)Thinking Europe. Un contributo cristiano al futuro del Progetto Europeo, organizzato in Vaticano dalla Commissione delle Conferenze Episcopali dell'Unione Europea (COMECE), in collaborazione con la Segreteria di Stato, il cui incontro inizia questo pomeriggio e si conclude il 29 ottobre.

Al Dialogo partecipano rappresentanti della Chiesa e leader politici europei di alto livello per contribuire ad una riflessione costruttiva sulle sfide fondamentali del progetto europeo.

Alla Conferenza Stampa sono intervenuti l’Em.mo Card. Reinhard Marx, Arcivescovo di München und Freising (Repubblica Federale di Germania), Presidente della Commissione delle Conferenze Episcopali dell'Unione Europea (COMECE); e S.E. Mons. Paul Richard Gallagher, Segretario per i Rapporti con gli Stati.

Pubblichiamo di seguito l’intervento dell’Em.mo Card. Reinhard Marx:

Intervento dell’Em.mo Card. Reinhard Marx

Testo in lingua tedesca

Testo in lingua italiana

Testo in lingua tedesca

Die Europäische Union und ganz Europa stehen vor großen Herausforderungen (die nicht auf Europa allein beschränkt sind), auf die die Bürger von Politikern und von der Politik – wenn schon nicht abschließende Antworten –, dann doch eine deutliche Zielsetzung und Perspektive erwarten. Ich will nur wenige der Herausforderungen aufzählen:

  • Der Klimawandel und die damit einhergehende Notwendigkeit, mittelfristig unseren nicht nachhaltigen Lebensstil zu verändern. Damit verbunden ist auch die Frage nach den Kosten des ökologischen Wandels und der Verteilung der Kosten.
  • Die zunehmenden Veränderungen in der Arbeitswelt durch Digitalisierung, durch den Einsatz von Robotertechnik, durch prekäre Arbeitsverhältnisse und vor allem durch hohe Jugendarbeitslosigkeit in einzelnen Ländern. Mit all dem verbunden ist die grundsätzliche Frage nach dem Wert der Arbeit und der Würde des Menschen.
  • Die in der sogenannten „Flüchtlingskrise“ deutlich gewordenen Flucht- und Migrationsbewegungen. Menschen suchen Sicherheit und Schutz vor Krieg und Terror, sie sind auf der Suche nach besseren Lebensbedingungen oder nach besseren Lebenschancen als in ihrer Heimat, die ihnen keine Perspektiven zu bieten scheint. Die Ursachen für diese Bewegungen sind vielfältig und unter anderem auch in Europa zu suchen, in unserer Lebensweise, die oft auf Kosten anderer geht. Nachhaltige Lösungen und Antworten bedürfen des umfassenden Blicks.

Erkennbar ist eine Neigung, angesichts dieser großen Herausforderungen die Antworten im Gestern zu suchen, in einer falsch verstandenen „Rückkehr zum Bewährten“, die oft doch nur Nostalgie und romantische Verklärung der Vergangenheit ist. Auch populistische und rückwärtsgewandte politische Strömungen sind ein Ausdruck dafür. Das ist aber nicht unsere Perspektive: Es geht nicht um den beschönigenden Rückblick, sondern es geht um einen klaren Blick auf unsere Gegenwart und vor allem auf die Zukunft. Deshalb steht unser Dialog unter dem Leitwort „(Re)thinking Europe“.

Die Europäische Union, das „Projekt Europa“ hat Großes bewirkt: Es hat in den vergangenen mehr als 60 Jahren zu Frieden, Solidarität, Aufbau und Fortschritt in Europa wesentlich beigetragen. Gleichzeitig haben viele Bürger der Europäischen Union ein distanziertes Verhältnis entwickelt: Die EU erscheint zunehmend technokratisch; Menschen erwarten (konsumistisch) einerseits alles von „Brüssel“ und sind enttäuscht, wenn sie es nicht bekommen. Andererseits erholen sie sich oft gar nichts mehr, sind aber zugleich nicht bereit, dieses „Projekt Europa“ zu „ihrem eigenen Projekt“ zu machen.

Angesichts dieser Herausforderungen und der komplexen Situationen stellt sich die Frage: Wie und was kann die Kirche beitragen, um Antworten zu finden? Wir haben keine fertigen Antworten und Lösungen und wir gestalten auch nicht die konkrete Politik. Aber es erscheint uns notwendig, die Menschen in der EU mit ihren unterschiedlichen Erfahrungen, mit ihren unterschiedlichen Erwartungen und mit ihren reichen und unterschiedlichen Begabungen wieder stärker in den Mittelpunkt des „Projektes Europa“ zu stellen und sie so zu befähigen, dass sie Akteure sein können.

Das ist auch Inhalt und Ziel dieses Treffens in Rom: Wir wollen Politiker und Vertreter der Kirche, ebenso wie Vertreter gesellschaftlicher Organisationen miteinander ins Gespräch bringen über Europa, die Europäische Union, über Erwartungen, Hoffnungen, aber auch Enttäuschungen. Die leitende Frage lautet dabei: Was können wir, was wollen wir miteinander tun, um gemeinsam in diesem Europa zu leben und damit das Projekt Europa voranzubringen?

Darum ist die Veranstaltung nicht als „klassischer Kongress“ angelegt, sondern als Dialogprozess. Nach einleitenden Podiumsgesprächen zu den Themen, die von Papst Franziskus in seiner Rede zur Verleihung des Karlspreises genannt wurden:

  • „Integration“ (und den Brüchen und Verwerfungen in und zwischen den Mitgliedsstaaten der EU);
  • „Dialog“ (und der Verfassung unserer westlichen Demokratie);
  • „Die Kraft, zu erschaffen“ (welche Form des Wirtschaftens werden wir in Zukunft brauchen)

wollen wir die Debatte in Kleingruppen weiterführen, um möglichst viele Stimmen zu hören und alle aktiv zu beteiligen.

Diese Analysen, Ideen, Vorschläge werden gesammelt und weiter diskutiert. Dieses Treffen in Rom ist nicht der Abschluss eines Nachdenk- und Diskussionsprozesses über Europa und die EU, sondern ein Auftakt: Wir werden im Präsidium der COMECE und in der Vollversammlung weiter nachdenken, wie wir den Dialog – auf verschiedenen Ebenen – zwischen der Kirche (der COMECE) und der (europäischen) Politik noch intensivieren können.

Von Papst Franziskus erhoffen wir uns zum Abschluss unseres Treffens Ermutigung und Bestärkung, diesen Dialogprozess mit Blick auf die Zukunft Europas (und der Europäischen Union) fortzusetzen. Um bei einem Bild von Papst Franziskus zu bleiben: In seiner ersten Rede zu Europa vor dem Europäischen Parlament hat er Europa als müde, als „erschöpfte Großmutter“ gezeichnet. Wie können wir dazu beitragen, dass diese „Großmutter“, trotz der Runzeln ihrer Jahre eine liebenswerte Person ist, die nicht erschöpft das Erreichte bewacht und verteidigt, sondern die den Reichtum ihrer Erfahrungen an die folgenden Generationen weitergibt und sie ermutigt, vertrauensvoll mit diesen Erfahrungen ihren eigenen Weg in die Zukunft zu gehen? Wir wissen es zu schätzen, dass Papst Franziskus nun schon seine fünfte Rede zu Europa und der Europäischen Union halten wird. Alle sein Reden haben bisher bemerkenswerte Denkanstöße gegeben, die uns in der Arbeit der COMECE leiten und für Europa insgesamt Worte der Hoffnung und der Ermutigung sind.

[01615-DE.01] [Originalsprache: Deutsch]

Testo in lingua italiana

L'Unione Europea, e tutta l'Europa, si trova ad affrontare grandi sfide (che non sono limitate alla sola Europa) di fronte a cui i cittadini dai politici e dalla politica si aspettano, se non proprio risposte conclusive, però almeno chiari obiettivi e prospettive. Elencherò solo qualcuna di queste sfide:

· I mutamenti climatici e la necessità che ne deriva di cambiare a medio termine il nostro stile di vita non sostenibile. Ad essi collegato è anche il problema dei costi del cambiamento ecologico e della loro distribuzione.

· L'aumento dei cambiamenti nel mondo del lavoro tramite la digitalizzazione, l'impiego della tecnologia robotica, i rapporti di lavoro precari e soprattutto l'alta disoccupazione giovanile in singoli paesi. A ciò collegata è la fondamentale questione del valore del lavoro e della dignità dell'uomo.

· I movimenti di fuga e migrazione emersi nella cosiddetta "crisi dei profughi". Gli uomini cercano sicurezza e riparo da guerra e terrore, sono alla ricerca di migliori condizioni di vita e di possibilità migliori che nella loro patria, che sembra non offrire loro nessuna prospettiva. La cause di questi movimenti migratori sono molteplici e da cercare, tra l''altro, anche in Europa, nel nostro stile di vita che va spesso a spese di altri. Soluzioni e risposte sostenibili esigono un esame approfondito.

Di fronte a queste grandi sfide è riconoscibile una tendenza a cercare le risposte nell'ieri, in un mal compreso ritorno alle soluzioni collaudate, che spesso è solo nostalgia e trasfigurazione romantica del passato. Ne sono espressione anche le correnti populiste e rivolte all'indietro. Ma questa non è la nostra prospettiva: il nostro non è uno sguardo retrospettivo che abbellisce la realtà, bensì uno sguardo lucido sul nostro presente e soprattutto sul futuro. Per questo il motto del nostro dialogo è „(Re)thinking Europe“.

L'Unione Europea, il "Progetto Europa", ha ottenuto grandi risultati: negli oltre 60 anni trascorsi esso ha contribuito in modo fondamentale a creare pace, solidarietà, crescita e progresso in Europa. Contemporaneamente molti cittadini dell'Unione Europea hanno sviluppato un atteggiamento distaccato: l'UE appare sempre più tecnocratica; da una parte i cittadini si aspettano tutto da "Bruxelles" (consumisticamente) e sono delusi se non lo ottengono. Dall'altra parte spesso non si aspettano proprio niente, ma contemporaneamente non sono disposti a fare di questo "Progetto Europa" "il proprio progetto".

Di fronte a queste sfide e alle situazioni complicate si pone questo problema: come può contribuire la Chiesa a trovare delle risposte e cosa può fare? Non abbiamo delle risposte e delle soluzioni pronte, e d'altronde non facciamo politica concreta. Ma riteniamo che sia necessario che i cittadini dell'UE, con le loro diverse esperienze, le loro diverse aspettative e con le loro ricche e differenti capacità, vengano messi di nuovo al centro del "Progetto Europa" e in grado di poter essere attori.

Questo è anche il contenuto e lo scopo di questo incontro a Roma: vogliamo riaccendere il dialogo tra politici e rappresentanti della Chiesa, come tra rappresentanti degli enti sociali, sull'Europa e l'Unione Europea, sulle aspettative, le speranze, ma anche sulle delusioni. La domanda principale è: cosa possiamo e vogliamo fare per vivere insieme in questa Europa e per portare avanti il Progetto Europa?

Per questo motivo questa manifestazione non è il "classico congresso", bensì come un dialogo; dopo una discussione introduttiva sui temi elencati da Papa Francesco nel suo discorso tenuto in occasione dell'assegnazione del Premio Carlo Magno:

  • «Integrazione» (con le fratture e gli strappi dentro e tra gli Stati membri dell'UE);
  • «Dialogo» e stato delle nostre democrazie occidentali;
  • «Capacità di generare» (di quale forma di modelli economici avremo bisogno in futuro)

continueremo il dibattito in piccoli gruppi per sentire il maggior numero possibile di interventi e avere la partecipazione attiva di tutti.

Queste analisi, idee, proposte vengono raccolte e ulteriormente discusse. Questo incontro a Roma non è la conclusione di un processo di riflessione e discussione sull'Europa e la UE, ma un inizio: continueremo la discussione nel presidio della COMECE e nell'Assemblea Generale, così come continueremo a intensificare ulteriormente il dialogo a diversi livelli – tra la Chiesa (la COMECE) e la politica (europea).

A conclusione del nostro incontro ci aspettiamo da Papa Francesco incoraggiamento e sostegno per proseguire questo dialogo con lo sguardo rivolto al futuro dell'Europa
(e dell'Unione Europea). Per restare su un paragone usato da Papa Francesco: nel suo primo discorso sull'Europa davanti al Parlamento Europeo egli ha disegnato l'Europa come una "nonna" stanca ed esaurita. Come possiamo contribuire a far sì che questa esausta "nonna" – che nonostante le rughe della sua età è una persona amabile – non si limiti a sorvegliare e a difendere solo ciò che ha raggiunto, ma consegni alle generazioni successive la ricchezza delle sue esperienze e le incoraggi a intraprendere con fiducia il proprio cammino verso il futuro? Apprezziamo molto il fatto che Papa Francesco terrà già il suo quinto discorso sull'Europa e l'Unione Europea. Finora tutti i suoi discorsi hanno dato notevoli spunti di riflessione, che ci guidano nel nostro lavoro alla COMECE e all'Europa offrono, nel complesso, parole di speranza e di incoraggiamento.

[01615-IT.01] [Testo originale: Italiano]

[B0743-XX.01]