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CONCERTO IN ONORE DEL SANTO PADRE BENEDETTO XVI OFFERTO DAL PRESIDENTE DELLA REPUBBLICA FEDERALE DI GERMANIA, 04.12.2009


Alle ore 18 di oggi, ha luogo nella Cappella Sistina un Concerto in onore del Santo Padre Benedetto XVI, offerto dal Presidente della Repubblica Federale di Germania, S.E. il Sig. Horst Köhler, in occasione della ricorrenza del 60mo della fondazione della Repubblica Federale di Germania e nel 20mo anniversario della caduta del muro di Berlino.
Gli Augsburger Domsingknaben e la Residenz-Kammerorchester München, diretti dal Maestro Reinhard Kammler, eseguono l’oratorio di Natale BWV 248 (Cantate I-III) di Johann Sebastian Bach.
Pubblichiamo di seguito il discorso che il Papa pronuncia al termine del Concerto:

DISCORSO DEL SANTO PADRE

Liebe Freunde!

Es fällt schwer, nach einer so großen und zuinnerst berührenden Musik noch zu sprechen. Aber wie armselig es auch sein mag, ein Wort der Begrüßung, des Dankes und der Besinnung ist vielleicht doch angebracht. So möchte ich Sie alle herzlich hier in der Sixtinischen Kapelle begrüßen. Zunächst sage ich dem Herrn Bundespräsidenten und seiner verehrten Frau Gemahlin Dank dafür, daß sie uns heute abend mit ihrer Anwesenheit beehren. Lieber Herr Bundespräsident, Ihr Besuch ist eine wirkliche Freude für mich. Sie bringen damit die Verbundenheit des deutschen Volkes mit dem Nachfolger Petri, der Ihr Landsmann ist, zum Ausdruck. Ein herzliches Vergelt’s Gott auch für Ihre aufmerksamen und in die Tiefe dringenden Worte und dafür, daß Sie uns diesen Abend ermöglicht haben. Ebenso danke ich Herrn Domkapellmeister Reinhard Kammler, den Augsburger Domsingknaben und dem Residenz-Kammerorchester München von Herzen für die meisterliche Darbietung dieses großartigen Oratoriums. Danke für dieses wunderbare Geschenk!

Der Anlaß für diesen festlichen Abend ist – wie wir gehört haben – ein zweifacher. Zum einen feiern wir in diesem Jahr das sechzigjährige Bestehen der Bundesrepublik Deutschland mit der Unterzeichnung des Grundgesetzes am 23. Mai 1949; zum anderen begehen wir den zwanzigsten Jahrestag des Falls der Berliner Mauer, jener Todesgrenze, die viele Jahre unser deutsches Vaterland geteilt und Menschen, Familien, Nachbarn und Freunde auseinandergerissen hatte. Die Ereignisse des 9. November 1989 empfanden zahlreiche Zeitgenossen als die unerwartete Morgenröte der Freiheit nach einer langen durchlittenen Nacht der Gewalt und Unterdrückung durch ein totalitäres System, das letztlich auf einen Nihilismus, auf eine Entleerung der Seelen, hinauslief. In der kommunistischen Diktatur gab es keine Handlung, die als in sich schlecht und immer unmoralisch angesehen worden wäre. Was den Zielen der Partei diente, war gut – wie unmenschlich es auch sein mochte. Heute fragen sich manche, ob denn die westliche Gesellschaftsordnung so viel besser und menschenfreundlicher sei. In der Tat ist die Geschichte der Bundesrepublik Deutschland ein Beweis dafür. Und dies haben wir zum guten Teil unserm Grundgesetz zu verdanken. Diese Verfassung hat wesentlich zur friedlichen Entwicklung Deutschlands in den letzten sechs Jahrzehnten beigetragen. Denn sie mahnt die Menschen, in Verantwortung vor Gott, dem Schöpfer, der Menschenwürde den Vorrang in jeder staatlichen Rechtsetzung zu geben, die Ehe und die Familie als Grundlage jeder Gemeinschaft zu achten sowie Rücksicht und Ehrfurcht vor dem zu üben, was dem anderen heilig ist. Mögen die Bürgerinnen und Bürger Deutschlands in Verpflichtung vor dem Auftrag der geistig-politischen Erneuerung nach Nationalsozialismus und Zweitem Weltkrieg, die im Grundgesetz ihren Ausdruck gefunden hat, am Aufbau einer freien und sozialen Gesellschaft weiter mitarbeiten.

Liebe Freunde, wenn wir die Geschichte unseres Vaterlands in den letzten sechzig Jahren betrachten, haben wir Grund, Gott aus tiefster Seele zu danken. Und wir sind uns dabei bewußt, daß diese Entwicklung nicht unser Verdienst ist. Sie wurde ermöglicht durch Menschen, die aus einer tiefen christlichen Überzeugung in der Verantwortung vor Gott handelten und damit Prozesse der Versöhnung eröffneten, die ein neues Zueinander und Miteinander der europäischen Länder möglich machten. Die europäische Geschichte des 20. Jahrhunderts zeigt, daß Verantwortung vor Gott für rechtes politisches Handeln von entscheidender Bedeutung ist (vgl. die Enzyklika Caritas in veritate). Gott führt die Menschen zu einer wahren Gemeinschaft zusammen, und er macht dem einzelnen bewußt, daß in der Gemeinschaft mit den anderen noch ein Größerer gegenwärtig ist, welcher der Urgrund unseres Lebens und unseres Miteinander ist. In besonderer Weise wird dies uns auch im Weihnachtsgeheimnis deutlich, wo dieser Gott mit seiner Liebe nahekommt, selbst als Mensch, als Kind um unsere Liebe bittet.

Sehr beeindruckend veranschaulicht eine Stelle im Weihnachtsoratorium diese in der Liebe gründende und auf die ewige Liebe hinzielende Gemeinschaft: Da verweilt Maria an der Krippe und hört die Worte der Hirten, die zu Zeugen und Verkündigern der Botschaft der Engel über dieses Kind geworden sind. Diesen Moment, wo sie alles, was geschehen war, in ihrem Herzen bewegt und darüber nachdachte (vgl. Lk 2, 19), macht Bach in einer wunderbaren Alt-Arie zu einem Anruf an jeden einzelnen:

Schließe, mein Herze, dies selige Wunder
fest in deinem Glauben ein!
Lasse dies Wunder, die göttlichen Werke,
immer zur Stärke deines schwachen Glaubens sein.

Jeder Mensch kann für den anderen in der Gemeinschaft mit Jesus Christus Mittler zu Gott sein. Keiner glaubt für sich allein, jeder lebt in seinem Glauben auch von menschlichen Vermittlungen. Aber keine davon würde von sich her ausreichen, um die Brücke zu Gott hinüberzuschlagen, weil kein Mensch aus Eigenem absolute Gewähr für Gottes Existenz und für seine Nähe übernehmen kann. Aber in der Gemeinschaft mit dem, der selbst diese Nähe ist, können wir Menschen einander Mittler sein und sind es auch. Als solche werden wir fähig sein, ein neues Denken anzuregen und neue Kräfte im Dienst eines ganzheitlichen Humanismus hervorzubringen.

Il mio ringraziamento va ancora ai promotori di questa bella serata, ai musicisti e a tutti coloro che hanno reso possibile la realizzazione di questo concerto tramite il loro generoso contributo. La splendida musica che abbiamo ascoltato nel singolare ambiente della Cappella Sistina rafforzi la nostra fede e la nostra gioia nel Signore, affinché possiamo essere Suoi testimoni nel mondo. A tutti imparto di cuore la mia Benedizione Apostolica.

[01809-XX.01] [Testo originale: Plurilingue]

TRADUZIONE IN LINGUA ITALIANA

Cari amici,

riesce difficile parlare ancora dopo una musica tanto maestosa e profondamente toccante. Ma per quanto povera essa possa essere, ritengo sia opportuna una parola di saluto, di ringraziamento e di riflessione. Vorrei così salutare di cuore tutti Voi qui convenuti nella Cappella Sistina. Innanzitutto sono grato al Signor Presidente Federale e alla sua gentile Consorte perché ci onorano stasera della loro presenza. Caro Signor Presidente Federale, la Sua visita è un vero piacere per me. Con ciò, Ella esprime la vicinanza e l'affetto del Popolo tedesco al Successore di Pietro, che è Suo connazionale. Un sentito Vergelt's Gott ("Dio Vi renda merito") anche per le Sue gentili parole che entrano in profondità, e per il fatto che Ella ha reso possibile questa serata per noi. Parimenti ringrazio di cuore il Domkapellmeister, Signor Reinhard Kammler, gli Augsburger Domsingknaben e la Residenz-Kammerorchester München per la magistrale esecuzione di questo magnifico Oratorio. Grazie per questo meraviglioso dono!

L'occasione di questa serata solenne è - come abbiamo sentito - duplice. Da un lato, quest'anno celebriamo i 60 anni della fondazione della Repubblica Federale di Germania, con la firma della Legge Fondamentale il 23 maggio 1949; dall'altro, ricordiamo il 20° anniversario della caduta del Muro di Berlino, quella frontiera di morte che per tanti anni aveva diviso la nostra patria e aveva separato a forza uomini, famiglie, vicini e amici. Molti allora avevano avvertito gli avvenimenti del 9 novembre 1989 come gli albori inaspettati della libertà, dopo una lunga e sofferta notte di violenza ed oppressione per un sistema totalitario che, alla fin fine, conduceva in un nichilismo, in uno svuotamento delle anime. Nella dittatura comunista, non vi era azione alcuna che sarebbe stata ritenuta male in sé e sempre immorale. Ciò che serviva agli obiettivi del partito era buono - per quanto disumano poteva pur essere. Oggi, qualcuno si domanda se l'ordine sociale occidentale sia tanto migliore e più umanitario. Di fatto, la storia della Repubblica Federale di Germania ne è una prova. E ciò lo dobbiamo in buona parte alla Legge Fondamentale. Tale Costituzione ha contribuito essenzialmente allo sviluppo pacifico della Germania nei sei decenni trascorsi. Perché essa esorta gli uomini a dare, in responsabilità davanti a Dio Creatore, alla dignità umana la priorità in ogni legislazione statale, a rispettare il matrimonio e la famiglia quali fondamento di ogni società, nonché ad avere riguardo e profondo rispetto per quanto è sacro agli altri. Che i cittadini della Germania, nell'adempiere il dovere del rinnovamento spirituale-politico, dopo il nazionalsocialismo e dopo il Secondo Conflitto Mondiale, come è stato espresso nella Legge Fondamentale, possano continuare a collaborare per la costruzione di una società libera e sociale.

Cari amici, guardando la storia della nostra Patria negli ultimi sessant'anni, abbiamo motivo di ringraziare Dio con tutta l'anima. E con questo siamo consapevoli che tale sviluppo non è nostro merito. Esso è stato reso possibile da uomini che hanno agito con una profonda convinzione cristiana nella responsabilità davanti a Dio, avviando così processi di riconciliazione che hanno permesso un nuovo rapporto vicendevole e comunitario dei Paesi europei. La storia dell'Europa nel XX secolo dimostra che la responsabilità davanti a Dio è di importanza decisiva per il retto agire politico (cfr. l'Enciclica Caritas in veritate). Dio ricongiunge gli uomini in una vera comunione, ed Egli fa capire al singolo che nella comunione con l'altro è pur presente Uno più grande, il Quale è la causa originaria della nostra vita e del nostro essere insieme. Ciò si manifesta a noi, in modo particolare, anche nel mistero del Natale, dove questo Dio si avvicina nel suo amore, dove Egli stesso da uomo, da bambino chiede il nostro amore.

Un passo dell'Oratorio di Natale illustra in modo impressionante questa comunione che si fonda nell'amore e aspira all'amore eterno:  Maria si trattiene presso la mangiatoia e ascolta le parole dei pastori diventati testimoni e annunciatori del messaggio degli angeli su quel bambino. Questo momento, nel quale Ella serba quanto avvenuto meditandolo nel cuore (cfr. Lc 2, 19), Bach lo trasforma, con la stupenda aria per contralto, in un invito a ciascuno:

Racchiudi, o mio cuore, questo miracolo di beatitudine
saldamente nella tua fede!
Che questo miracolo, quest'opera divina
sempre rafforzi la tua debole fede!

Ogni uomo, nella comunione con Gesù Cristo, può essere per l'altro un mediatore verso Dio. Nessuno crede per sé solo, ognuno vive nella propria fede anche grazie a mediazioni umane. Da sola, però, nessuna di esse sarebbe sufficiente per gettare il ponte verso Dio, perché nessun uomo può ricavare da ciò che è assoluta garanzia dell'esistenza e della vicinanza di Dio. Ma nella comunione con Colui che in se stesso è tale vicinanza, noi uomini possiamo essere - e lo siamo - mediatori gli uni per gli altri. Come tali saremo capaci di suscitare un nuovo modo di pensare e di generare nuove energie nel servizio di un umanesimo integrale.

Il mio ringraziamento va ancora ai promotori di questa bella serata, ai musicisti e a tutti coloro che hanno reso possibile la realizzazione di questo concerto tramite il loro generoso contributo. La splendida musica che abbiamo ascoltato nel singolare ambiente della Cappella Sistina rafforzi la nostra fede e la nostra gioia nel Signore, affinché possiamo essere Suoi testimoni nel mondo. A tutti imparto di cuore la mia Benedizione Apostolica.

[01809-01.02] [Testo originale: Plurilingue]

[B0763-XX.02]