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UDIENZA DEL SANTO PADRE AL CORPO DELLA GUARDIA SVIZZERA PONTIFICIA, 05.05.2000


Alle ore 19.00 di oggi, nella Sala Clementina del Palazzo Apostolico Vaticano, il Santo Padre incontra il Corpo della Guardia Svizzera Pontificia, in occasione del giuramento di nuove reclute, che si terrà alle ore 17.00 di domani sabato 6 maggio nel Cortile di San Damaso, e rivolge loro il discorso che pubblichiamo di seguito:

● DISCORSO DEL SANTO PADRE

Herr Kommandant,

liebe Gardisten,

liebe Angehörige und Freunde der Schweizergarde!

1. Seit den Anfängen der Schweizergarde verbindet euch mit dem 6. Mai eine ungebrochene Tradition, die euch an den besonderen Einsatz um Wohl und Leben der Nachfolger des heiligen Petrus erinnert. So ist es auch in diesem Jahr für mich ein Anlaß zur Freude, euch zusammen mit euren Eltern, Angehörigen und Freunden im Apostolischen Palast zu empfangen. Einen besonderen Willkommensgruß entbiete ich den neuen Rekruten, die durch die Ablegung des Treueeides in Euer Korps eingegliedert werden. Dadurch verpflichten sie sich, einige Jahre ihres Lebens einer sehr ehrenhaften und verantwortungsvollen Aufgabe im Herzen der Weltkirche zu widmen.

2. In diesem Zusammenhang kommt mir ein Wort in den Sinn, das Jesus im Hinblick auf seine Jünger gesprochen hat: "Wer um meines Namens willen Häuser oder Brüder, Schwestern, Vater, Mutter, Kinder oder Äcker verlassen hat, wird dafür das Hundertfache erhalten und das ewige Leben gewinnen" (Mt 19,29).

Liebe junge Rekruten! Diese Verheißung läßt sich in gewisser Weise auch auf euch anwenden. Auch ihr habt Vater und Mutter, Brüder und Schwestern, Äcker und Häuser verlassen um eines geistigen und religiösen Wertes willen. Denn ihr habt euch bereit erklärt, für eine bestimmte Zeit dem Bischof von Rom und Nachfolger des Petrus einen wichtigen Dienst zu erweisen. Ihr seid entschlossen, ihm die notwendige Sicherheit zu gewährleisten, damit er sich frei und ungehindert den Menschen zuwenden und ihnen das Evangelium verkünden kann.

3. Wie in den Jüngern zur Zeit Jesu, so mag auch in euch als jungen Menschen des anbrechenden neuen Jahrtausends manch bange Frage bohren: Wird sich der Dienst bei der Päpstlichen Schweizergarde im fernen Rom wirklich lohnen? Wirft er einen jungen Mann nicht in seinem Beruf zurück? Kommt man nicht viel zu spät zur Gründung einer Familie?

Ich möchte euch darauf die Wahrheit sagen: Ich bin zutiefst davon überzeugt, daß sich euer Dienst auszahlen wird. Damit ist nicht das Geld gemeint, sondern ein Lohn, der mit Geld nicht zu bezahlen ist. Eine Voraussetzung ist freilich nötig: daß ihr diesen neuen Lebensabschnitt gleichsam als Anruf Gottes versteht und alle Kräfte in eure Aufgabe und in die Gemeinschaft eurer Kameraden einbringt. Gern gebe ich euch ein Motto für euren Dienst mit auf den Weg: Was du tust, das tue ganz! Wenn ihr euren Aufenthalt in der Ewigen Stadt unter dieses Leitwort stellt, dann werdet ihr einmal in eure Schweizer Heimat zurückkehren als Männer, die an Leib und Seele gereift sind und deren Liebe zur Kirche und zu ihrem obersten Hirten tiefer und weiser geworden ist.

4. Gerade jetzt im Jahr des Großen Jubiläums gehen an den Toren des Vatikans viele Menschen an euch vorüber. So könnt ihr die Vielfalt der Gründe erahnen, die jemanden bewegen, den Petersplatz und die Museen, die Audienzhalle und die Petersbasilika zu besuchen: Neugier, Kunstinteresse oder religiöse Stimmung, aber auch wahre katholische Frömmigkeit, die über die vielen Türen hinaus zur Heiligen Pforte führt. Die Vielstimmigkeit der Motive fordert auch euch heraus, Stellung zu nehmen. Weniger durch Worte als vielmehr durch das Zeugnis eures Lebens sollt ihr zeigen, was es euch persönlich bedeutet, in der Nähe des Petrusgrabes Dienst zu tun. Ich bin sicher, daß die Erfahrung im Herzen der Weltkirche tiefe Spuren in euren eigenen Herzen hinterlassen wird. So werdet ihr später einmal in der Lage sein, euren Familien und Freunden in der Heimat den Schatz eines in Rom gereiften Glaubens weiterzugeben. Zugleich werdet ihr dazu beitragen, daß die Bande zum Nachfolger des heiligen Petrus in eurem Land weiter gefestigt werden.

5. Je vous félicite chaleureusement de vous être engagés dans la Garde suisse. Le Pape compte sur vous ! C’est aussi à vos parents, à vos frères et sœurs et à vos amis que j’adresse un salut reconnaissant. Ils ont volontiers accepté que leur fils, leur frère, leur ami, s’en aille pour un temps afin de rendre service au centre même de l’Église universelle. Notre rencontre d’aujourd’hui, en cette audience, est un premier fruit de votre décision. Puisse votre séjour à Rome vous aider à chercher toujours davantage à vivre en intimité avec le Christ et à le suivre ! En ce grand Jubilé, la Porte sainte est largement ouverte, cette porte qui représente le Christ, venu sur la terre pour que nous ayons la vie et que nous l’ayons en abondance (cf. Jn 10, 10). De tout cœur, je vous donne, ainsi qu’à vos parents et amis, la Bénédiction apostolique.

[01009-XX.03] [Testo originale:plurilingue]